Versprechen eines Sommers
Blitz durch ihren Körper schoss.
Sie löste ihre Lippen gerade so weit, dass sie flüstern konnte: „Komm mit mir zurück an Land.“
Es war wunderbar und schrecklich, tropfnass vor ihm zu stehen und ihn so sehr zu wollen, dass sie nicht geradeaus gucken konnte. Es war fremd und seltsam und fesselnd, und als er sie endlich küsste, war ihr alles andere egal. Für sie zählte nur, dass sie endlich, endlich bei ihm war und dass sie ihn berühren konnte, seinen Körper, seine Muskeln, die kühle Samtigkeit seiner Haut.
Als sie auf die Badetücher sanken, die er ausgebreitet hatte, schoss ihr durch den Kopf, dass sich jetzt alles für sie ändern würde. Mit einer Ernsthaftigkeit, die beinahe komisch war, holte Connor einen Leporello mit Kondomen hervor.
„Ziemlich ambitioniert, was?“, murmelte sie.
„Auf gar keinen Fall will ich dich heute Nacht nur ein Mal, Olivia“, sagte er und stützte sich auf einen Ellbogen.
Sie legte sich auf den Rücken, sah zu ihm und den Sternen auf und fühlte sich unglaublich verletzlich. Dennoch vertraute sie ihm. Sie wollte das hier, und was immer nach dieser Nacht geschehen würde … nun, damit würden sie sich später beschäftigen. Endlich verstand sie, was sie vorher nicht begriffen hatte: Ihre ganzen Fehlschläge mit Männern hatten einen Grund, und dieser Grund lag hier in ihren Armen.
Mit den anderen hatte sie sich an eine verzweifelte, hoffnungsvolle Illusion geklammert, dass es irgendwie funktionieren würde. Aber jedes Mal war etwas passiert, das diese Illusion zerstört hatte. Es war keine Liebe, wenn man sich anstrengen musste, sie zu fühlen. Mit Connor war alles ganz anders. Bei ihm musste sie sich überhaupt nicht anstrengen. Bei ihm konnte sie einfach nur fühlen.
32. KAPITEL
C onnor hatte durchaus vorgehabt, Olivia zu verführen. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es heute Abend passieren würde, hier, mitten in der Wildnis, nach einem langen Arbeitstag. Er hatte sich gesagt, er würde warten, bis die Zeit reif war und sie nicht mehr mitten in einer emotionalen Krise steckte. Jetzt dachte er, dass der richtige Zeitpunkt, an dem sie beide am richtigen Ort wären, vermutlich niemals kommen würde.
Normalweise war er sehr gut darin, die Kontrolle zu bewahren. Aber bei Olivia war er nicht in der Lage, sich zurückzuhalten. Die Gefühle sprudelten aus seinem Herzen wie kochendes Wasser aus einem Topf, und er wollte ihnen auch gar keinen Einhalt gebieten. Er wollte all dem nicht widerstehen: der warmen Sommernacht, dem kühlen, einladenden Wasser und Olivia, die einfach so aufgetaucht war, willig und wunderschön und eine Erinnerung an Dinge, die er hinter sich gelassen hatte, von denen er aber immer noch träumte. Endlich hatte er sie geliebt. Genauso geliebt, wie er es sich viel zu oft in seinen Träumen vorgestellt hatte. Aber er musste zugeben, dass die Wirklichkeit nicht das Geringste mit seinen Fantasien gemein hatte. Es war viel besser. Sie war so aufrichtig, wie sie immer gewesen war, und dazu lustig und gefühlvoll, und irgendwie fand er das sexier als alles andere.
Das kalte Wasser des Sees hatte nicht sonderlich viel geholfen. Er hatte sich die ganze Zeit ermahnt, langsam zu machen. Ruhig. Ganz ruhig. Er war nicht unbedingt ein Gentleman, aber er wusste, dass man sich erst um das Vergnügen der Lady kümmerte. Und zwar ohne Ausnahme. Zum Glück war Olivia sehr empfänglich. Sie bot sich ihm an, und ihre kleinen Lustschreie vibrierten in seinem Körper. Er küsste sie, schmeckte sie, erkundete ihre weiche, zarte Haut und endlich – Gott ja, endlich – versenkte er sich in ihr auf eine Weise, die zu perfekt war, als dass man es hätte planen können. Er fragte sich, ob sie das gleiche brennende Verlangen verspürte wie er. Den Geräuschen nach zu urteilen, die sie von sich gab, und nach der Art, wie sie ihre langen, samtigen Beine um ihn schlang, würde er sagen Ja.
Noch einige Minuten nachdem sie gemeinsam den Höhepunkt erreicht hatten, brachte er es nicht über sich, sich zu bewegen. Doch nach einer Weile löste er sich mit einem unwilligen Brummen von ihr. Keiner von ihnen sagte etwas, und Connor nahm das als gutes Omen. Draufloszuquatschen war ein Zeichen für Nervosität oder Reue. Schweigen war … hoffnungsvoll. Außerdem war ihm immer noch ganz schwindelig von dem, was er eben erlebt hatte.
Olivia seufzte auf und drückte sich dann an ihn. Sie war so weich überall. Ihre Haut, ihre Haare, ihr Körper. Ihr Haar war immer noch feucht
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