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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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geschieden war und alleine lebte, drehte er sich um und rief jemandem in seiner Wohnung zu: „Unser Mädchen ist zurück. Und es ist nicht gut gelaufen.“
    Unser Mädchen. So nannte er sie nur einer Person gegenüber – seinem besten Freund. Sie schaute Earl grimmig an. „Du hast es ihm erzählt?“ Ohne auf eine Antwort zu warten drängte sie sich an Earl vorbei und betrat sein Apartment. „Daddy?“
    Philip Bellamy erhob sich aus dem Ohrensessel und breitete seine Arme aus. „Diese Ratte.“ Er zog sie in seine Umarmung. Ihr Vater war ihr Fels, und vielleicht der einzige Grund, warum sie ihre turbulente Jugend überlebt hatte. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und atmete den beruhigenden Duft seines Aftershaves ein. Aber nur kurz, denn wenn sie sich zu sehr auf ihn verließ, würde sie die Fähigkeit verlieren, auf eigenen Beinen zu stehen.
    „Ach, Lolly“, sagte er und benutzte den alten Kosenamen. „Es tut mir so leid.“
    In der Stimme ihres Vaters schwang ein falscher Unterton mit. Wusste er denn nicht, dass sie das hörte? Sie lehnte sich zurück und betrachtete sein Gesicht. Er sah aus wie Cary Grant. Das hatten alle schon immer gesagt, wegen der Kerbe in seinem Kinn und diesen wahnsinnigen Augen. Er war ein großer, eleganter Mann, wie man ihn auf Wohltätigkeitsveranstaltungen in Museen sah und auf privaten Partys in den Hamptons.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    „Muss denn was los sein, damit ich mal mein einziges Kind und meinen besten Freund besuche?“
    „Du kommst nie hierher, ohne dich vorher anzukündigen.“ Olivia warf Earl einen wütenden Blick zu. „Ich kann nicht glauben, dass du es ihm erzählt hast.“ Ebenso konnte sie nicht glauben, dass Earl und ihr Vater beide gewusst hatten, dass es schlecht ausgehen würde und sie traurig und von dem Wunsch nach Trost erfüllt heimkehren würde. Andererseits war es das dritte Mal, und die beiden hatten wohl gelernt, Fehlalarme von ihr zu erwarten. „Ich muss nach Barkis sehen.“ Sie suchte nach ihren Schlüsseln und ging wieder hinaus auf den Flur.
    Sie schloss ihre Wohnungstür auf, und trotz der Niederlage, die sie hatte einstecken müssen, war Barkis immer noch Barkis. Er schoss durch die kleine Hundeklappe und sprang ihr direkt in die Arme. Olivias Eltern meinten, die Hundeklappe wäre ein Sicherheitsrisiko, aber Olivia wusste, dass sie bei ihren verrückten Arbeitszeiten einfach notwendig war. Sie machte sich sowieso keine Gedanken über einen möglichen Einbruch. Earl war ein Theaterautor, der von zu Hause aus arbeitete und all die Instinkte eines guten Wachhundes zu haben schien, die Barkis fehlten.
    Was der kleine Hund allerdings im Überfluss hatte, war seine Ausgelassenheit. Alleine ihr Anblick brachte ihn dazu, einen Freudentanz aufzuführen. Olivia wünschte sich oft, sie wäre so fabelhaft, wie ihr Hund von ihr dachte. Sie setzte ihn auf die Erde, um ihn zu streicheln, was ihn in eine wahre Ekstase trieb.
    In ihren eigenen vier Wänden zu sein hob ihre Stimmung ein wenig. Ihre Wohnung war nichts Besonderes, aber sie gehörte ihr. Hier gab es Farbe und Licht und Stoffe im Überfluss, sorgfältig zusammengesammelt über die letzten drei Jahre, in denen sie hier lebte. Wenn sie ihrer Mutter glauben konnte, war diese Wohnung so wenig New York wie eine Wohnung nur sein konnte. Und das war nicht als Kompliment gemeint. Sie war zu warm, beinahe gefährlich gemütlich, gestrichen in tiefen, leuchtenden Herbstfarben und angefüllt mit gepolsterten Möbeln, die eher der Bequemlichkeit dienten, anstatt zu beeindrucken.
    „Du bist eine so gute Inneneinrichterin“, sagte ihre Mutter oft. „Was ist hier nur schiefgelaufen?“
    Auf jeder Fensterbank gediehen Pflanzen in bunten Übertöpfen. Nicht die schlichten, langblättrigen tropischen Pflanzen, die Geschmack und Raffinesse verkündeten, sondern Schwertfarne, afrikanische Veilchen, Primeln und Geranien. Der rückwärtige Garten, der die kleine, gepflasterte Terrasse umgab, war genauso. Die in allen Bonbonfarben blühenden Blumen erstrahlten an den drei gemauerten Wänden, die ihn umgaben. Manchmal saß sie hier draußen und stellte sich vor, der Verkehrslärm wäre das Rauschen eines Flusses, und sie lebte in einem Haus, das Platz für ihr Klavier und alle ihre Lieblingssachen hatte. Ein Ort mit vielen grünen Bäumen und jeder Menge freier Fläche. Als die Beziehung zu Rand weiter fortschritt, waren übermütige Kinder lachend in ihre Fantasie gepurzelt. Es sollten mindestens drei

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