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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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einen der Körbe heraus und nahm sich eine Tüte Cheetos. Einer der vielen Ernährungsberater, zu denen sie als Kind geschickt worden war, hatte sie über den Zusammenhang zwischen ihren Stimmungen und Essen aufgeklärt.
    Scheiß drauf, dachte sie und riss beherzt die Tüte mit den Chips auf, die einen nach Käse riechenden leisen Seufzer von sich gab. Scheiß auf alles.
    Um das Maß vollzumachen, nahm sie sich eine Flasche Alsatian-Bier – auch eine kleine Schummelei, denn normalerweise trank Rand Bud – aus dem Edelstahlkühlschrank. Sie trank einen großen Schluck und stieß dann einen Rülpser aus.
    Ungefähr zehn Minuten, nachdem sie ihre Cheetos-und-Bier-Party angefangen hatte, hörte sie, wie die Eingangstür geöffnet wurde.
    „Hey?“, rief eine Stimme aus dem Flur.
    Oh-oh. Sie schaute auf die orangefarbenen Krümel, die an ihren Fingerspitzen klebten. Um ihren Mund sah es vermutlich ähnlich aus.
    „Ich bin wieder da“, sagte Rand überflüssigerweise. Dann: „Wow. Hey, das sieht ja fantastisch aus.“
    Olivia warf die Cheetos-Tüte und die Bierflasche in den Müll und eilte zur Spüle, um sich die Hände zu waschen. „Ich bin in der Küche“, rief sie ihm zu. Ihre Stimme hatte einen leicht schrillen Unterton. „Bin gleich bei dir.“
    Sie beugte sich über die Spüle und ließ ihr Haar über die eine Schulter fallen, während sie sich den Mund ausspülte. Genau in dem Moment kam er herein.
    „Olivia, du bist ein verdammtes Genie.“ Er breitete seine Arme aus.
    Sie wischte sich hastig den Mund mit einem Geschirrtuch ab. „Ja, das bin ich, oder?“, sagte sie und trat in seine Umarmung.
    Er hielt sie einen Augenblick fest, dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du musst meinem Makler eine Rechnung für all die Arbeit stellen, die du hier geleistet hast.“
    Olivia versteifte sich. Ihr Herz wusste es, bevor ihr Kopf folgen konnte. Das Verstehen kribbelte ihre Wirbelsäule hinauf und über ihre Kopfhaut hinweg. Irgendetwas an der Art, wie ein Mann eine Frau hielt, bevor er sie gehen ließ. Das Wissen lag in seiner Körperhaltung und seinen Muskeln – ein spürbarer, steifer Widerstand. Sein Unbehagen umgab ihn wie eine Wolke.
    Sie trat einen Schritt zurück und schaute in sein hübsches Gesicht. „Oh mein Gott“, sagte sie. „Du machst mit mir Schluss.“
    „Was?“ Mit ihrer unverblümten Beobachtung hatte er offensichtlich nicht gerechnet. „Hey, hör zu, Baby, Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
    Der Protest unterstrich ihre Überzeugung nur noch. Sie hatte recht, und sie beide wussten es. Frauen mit stärkeren Verdrängungsmechanismen als Olivia konnten vor solchen Warnzeichen die Augen und Ohren verschließen, aber ihr gelang das nicht. Die zwei geplatzten Verlobungen hatten ihre Sinne geschärft. Sie war wie ein Hund, dem man beigebracht hatte, den unsichtbaren Elektrozaun zu meiden. Sie musste nur zwei Mal fallen gelassen werden, dann hatte sie es schon verstanden.
    Die Cheetos und das Bier bildeten einen unangenehmen Knoten in ihrem Magen. Das passiert nicht schon wieder, dachte sie. „Ich habe dich vollkommen falsch verstanden“, sagte sie. „Gott, was bin ich nur für ein Idiot.“ Sie trat noch einen Schritt zurück.
    „Nun mal ganz langsam.“ Die Hand, die er ihr auf den Arm legte, war warm und zärtlich, und am liebsten hätte sie jetzt geweint.
    „Mach es bitte schnell“, gab sie angespannt zurück. „So wie man ein Pflaster abreißt. Bring es hinter uns.“
    „Du ziehst die falschen Schlüsse.“
    „Ach ja?“ Sie verschränkte die Arme vor dem Bauch. Nicht weinen, sagte sie sich und blinzelte die Tränen weg, die hinter ihren Kontaktlinsen aufstiegen. Spar dir das Heulen für später auf. „Okay. Wie wäre es, wenn du mir ganz genau erklärst, was du vorhast, nachdem dieses Apartment verkauft worden ist.“
    Sein Blick glitt ganz kurz zu der Deckenlampe, die sie erst um zwei Uhr heute Nachmittag ausgetauscht hatte. Ein weiteres Zeichen für einen Mann auf dem Absprung. Er wollte ihrem Blick nicht begegnen. „Während ich in L.A. war, hat man mir ein Angebot unterbreitet“, sagte er, und trotz seines offensichtlichen Unbehagens erhellte sich sein Gesicht bei dem Gedanken daran. „Sie wollen mich dort drüben haben, Liv.“
    Sie hielt die Luft an. Er sollte jetzt sagen, ich habe ihnen gesagt, dass ich keine Entscheidung treffen kann, bevor ich nicht mit dir gesprochen habe. Aber sie wusste es bereits. Mit einem ungläubigen Lachen sagte sie: „Du hast

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