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Versprochen

Versprochen

Titel: Versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Ich könnte wegrennen tiefer in den Wald hinein aber ich bezweifle, dass ich es schaffen könnte und ich will Adam nicht zurücklassen. Er lebt!
    Ich bleibe liegen wie gelähmt. Mir ist kalt und ich habe alle Mühe, meinen Kiefer ruhig zu halten, damit meine klappernden Reißzähne mich nicht verraten.
    Die Vollstrecker kommen näher. Werden sie mich ohne zu zögern erschießen, so wie die Typen die das Haus gestürmt haben, wenn ich jetzt mein Versteck verlasse und mich ergebe? Mir ist so kalt. Unnatürlich kalt. Kann ich Adam retten. Er braucht medizinische Hilfe, ganz sicher.
    Mir ist so kalt. Ich kenne diese Kälte! Es ist die Kälte der Bestien! Der Bestien in Reagenzgläsern, der Bestien auf meiner Haut. Ich schaue an mir hinab. Hebe mein Top, bin bauchfrei. Das Tattoo ist an seinem Platz, leuchtet kaum. Trotzdem, wird sie womöglich gleich wieder in mir erwachen, damit ich Adam den Rest gebe? Kann ich die Käfigtür in mir verschlossen halten?
    Ich schaue an mir hinab. Nichts. Sie rührt sich nicht. Ich atme durch. Aber die Kälte bleibt und es ist nicht meine Haut die kalt ist, sind nicht meine Tattoos?
    Schnell geht mein Blick zu allen Seiten. Ich könnte schwören, dass eine Bestie in der Nähe ist.
    Die Vollstrecker kommen jetzt ganz nah heran. Jetzt ist es definitiv zu spät um davon zu rennen.
    Ich halte den Atem an und plötzlich bemerke ich sie. Sie schaut mich an und mit einem Finger vor dem Mund gibt sie mir zu verstehen, dass ich ganz ruhig bleiben soll. Ich hatte sowieso nichts anders vor. Die Männer stehen jetzt direkt vor dem Gebüsch.
    „Hier muss er sein. Das Signal ist sehr stark“, flüstert der eine, so leise, dass ich ihn kaum verstehe.
    Er? Signal? Ich verstehe gar nichts?
    „Vorsichtig, ich habe keinen Bock von der Verrückten in Stücke gerissen zu werden“, wispert der andere.
    „Wenn sie bei ihm ist, schieße ich sie in tausend Stücke.“
    Ich zittere am ganzen Körper, schaue zu der anderen hoch. Sie sitzt ganz ruhig auf einem dicken Ast auf der Eiche. Vielleicht drei Meter über mir. Ihre langen schwarzen Haare hängen seitlich von ihrem einfachen aber hübschen Gesicht wie ein seidener Vorhang herunter. Ihre moosgrünen Augen leuchten, sie hat sich geschminkt. Schwarz und braun und sie lächelt, den Finger vor ihren dunkelbraun geschminkten Lippen.
    Es ist Nacht, aber die junge Frau scheint von innen heraus zu leuchten, als hätte jemand in ihr eine Lampe angezündet. Und dann sehe ich es. Sie trägt Tattoos, so wie ich!
    Sie gibt mir zu verstehen, dass ich aufstehen soll. Ich weiß nicht warum ich es mache, es ist verrückt, töricht, die Vollstrecker können mich dann sehen, aber ich mache es trotzdem. Es wird extrem kalt. Ich habe das Gefühl, als gefrieren die Klamotten auf meiner Haut fest.
    „Das Signal. Es ist weg!“, sagt einer von ihnen.
    Die Vollstrecker sind bei der Eiche, schieben Blätter zur Seite, einer kommt auf meine Seite und ich stehe direkt vor ihm. Hinter mir liegt Adam auf dem Boden. Der Vollstrecker schaut mich an, keinen Meter entfernt. Er schaut mir in die Augen, aber er sieht mich nicht. Ich bin unsichtbar für ihn.
    Ich spüre die frostige Kälte und ich weiß, dass es die Kälte einer Bestie ist, die mich umgibt. Die andere mit den pechschwarzen Haaren, dem geschminkten Gesicht, ist wie ich. Wir sind beide nicht normal. Ist sie auch eine Verrückte?
    „Es ist hier. Er muss hier sein“, sagt der Riese vor mir.
    „Hier ist nichts. Es gibt kein Signal. War bestimmt eine Störung des Senders“, sagt der andere der jetzt auch da ist. Er ist es. Der XXXL-Typ mit dem Riesenkinn, aus Kristens Haus. Ich spüre, dass er angespannt ist. Beide sind angespannt. Sie haben Angst. Vor mir? Vor uns? Ein neues Gefühl, das ich nicht einordnen kann, ob ich es gut finden soll oder nicht.
    „Komm wir gehen zurück.“
    „Warte, es ist hier, ich spüre es. Die Kälte ist nicht normal“, sagt der andere, schiebt den Busch ganz auseinander und macht einen Schritt auf mich zu. Wir stehen uns Auge in Auge gegenüber und als hätte ich es schon tausendmal zuvor getan, weiche ich seinem Körper, seinem nächsten Schritt aus, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen, ohne die geringste Chance, dass er mich hätte berühren können. Ich fühle mich nicht mehr so stark, aber ich bin definitiv nicht mehr die gleiche Freija, die ich war, bevor ich Adam gebissen habe.
    Ich lasse ihn nur wenige Zentimeter an mir vorüberziehen. Hinter mir steht die Schwarzhaarige. Wie hat

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