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Versprochen

Versprochen

Titel: Versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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flüssiges Nasenzeugs, das ich mit meinem Ärmel wegwische. „Ich heiße Freija“, sage ich dieses Mal gefasster und überlege, ob ich so tatsächlich heiße. „Also ich glaube zumindest, dass ich Freija heiße“, schiebe ich nach und sie muss schon wieder lachen. Sind wir betrunken? Nein bestimmt nicht, ich sehe noch nicht doppelt.
    „Ich bin Hope.“
    Uff, was für eine Stimme sie hat. Ich habe so einen schönen Klang noch nie vernommen. Sie hat eine einfach unbeschreiblich schöne Stimme.
    „Sag das noch mal!“, sage ich nur um noch mal ihre Stimme zu hören.
    „Bist du taub?“
    „Nein natürlich nicht“, sage ich.
    „Wie alt bist du?“
    „17 und du?“
    „Ich weiß es nicht wirklich. Ich schätze auch siebzehn oder so.“
    „Du bist ein ziemlich krasser Symbiont. Ich habe das noch nie gesehen. Aber du hast es nicht im Griff!“
    „Ich bin was?“
    „Du weißt gar nichts oder?“
    „Ähm. Wahrscheinlich nicht so viel. Mir wurden die Erinnerungen genommen.“
    „Weißt du wo du die Teile her hast.“
    „Was meinst du?“
    „Oh Mädchen, jetzt denk mal ein bisschen mit. Was ist an dir anders. Was beschäftigt dein Gehirn die ganze Zeit?“
    „Meine Tattoos?“
    „Ja klar, was sonst!“
    „Nein, weiß ich nicht!“
    „Du hast sie von ihnen. Von den Bestien. Du bist eine von uns.“
    „Ein Symbiont?“
    „Ja genau! Halb Mensch halb Bestie!“
    „Ich habe Blut getrunken!“
    „Ich habe es gesehen!“
    „Du hast uns durch das Fenster beobachtet.“
    „Ja habe ich. Adam ist ein scharfer Typ, aber er steht nicht auf schwarze Haare. Er mag Blondis!“
    „Wie bitte?“, frage ich entsetzt und ich spüre wie meine Wangen Feuer fangen, wie sie glühen, wie ich vor der Schwarzhaarigen knallrot werde. Ich erinnere mich an die schrecklichen Sekunden am See. Adam der durchgedreht ist – oder war ich es die durchgedreht ist? Und an das eindringliche Gefühl, dass ich hatte. Das Gefühl beobachtet zu werden. Die Schatten hinter dem Fenster. Das war wirklich keine Einbildung. Das war sie!
    „Wieso hast du das gemacht? Ich meine wie kommst du dazu uns zu beobachten?“
    „Reg dich nicht auf. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Wir haben zwei Wochen im gleichen Haus gewohnt“
    „Warum warst du im Haus?“
    „Adam hat mich vor ihnen versteckt.“
    „Vor wem?“
    „Den Vollstreckern.“
    „Die, die die 7 Gebote vollstrecken? Die Gebote für die Widerstandskämpfer in den Zonen?“
    „Widerstandskämpfer? Das hat er dir gesagt?“, sagt sie und zeigt auf Adam der atmet und sonst nichts.
    „Ja. Adam hat mir das gesagt.“
    „Das ist nicht die ganze Wahrheit“, sagt Hope und ich spüre dass sie mehr sagen möchte. Aber sie tut es nicht.
    „Was ist dann der Rest der Wahrheit?“
    „Ich werde es dir zeigen.“ Sie spricht nach einer Minipause weiter. „Man muss die Wahrheit sehen, damit man weiß, dass sie wahr ist.“ Ich spüre dass es keinen Sinn hat sie zu löchern und wechsle das Thema, weil ich nicht will, dass sie aufhört zu sprechen.
    „Und du hast mich also beobachtet?“
    „Ja, die ganze Zeit schon. Du bist echt krass drauf. Killst den Adam fast und säufst sein Blut!“
    „Dafür schäme ich mich!“
    „Brauchst du nicht, habe ich auch schon gemacht. Kriegst du mit der Zeit hin, ohne Blut auszukommen. Kannst du dich an etwas erinnern?“
    „Du meinst an etwas von früher?“
    „Ja, was sonst. Die letzten zwei Wochen schaffst du wohl noch, oder?“
    „Nein. Ich bin aus dem Koma aufgewacht und kann mich an nichts was vorher war erinnern. Adam hat gesagt, dass meine Erinnerungen gelöscht wurden. Er meinte es sei besser so, weil sie schrecklich sind.“
    „Adam hat gelogen!“
    „Was?“
    „Ja, sie sind schlimmer als schrecklich. Du kommst aus einer Zuchtsektion.“
    Ich sollte geschockt sein, bin es aber nicht. Irgendwie hatte ich schon so eine Ahnung in mir.
    „Bin ich eine Bestie?“, frage ich. Ich weiß wie es sich angefühlt hat, als die Tattoos zu leuchten begonnen haben, als ich über Adam hergefallen bin und von ihm getrunken habe. Irgendwie hoffe ich, dass er wieder zu sich kommt, damit ich mich dafür entschuldigen kann. Ich bin froh, dass er nicht tot ist, dass niemand wegen mir sterben musste.
    „Also du bist schon ziemlich biestig, aber das bekommen wir schon hin. Blut ist lecker, aber es gibt andere Nahrung, die besser für uns ist. Aber ich geb´s zu, du bist schon anders. Viel krasser als ich. Ich habe nicht so viele Fähigkeiten. Ich habe dich

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