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Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Titel: Verstohlene Blicke - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katalin Sturm
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sexueller Wunsch? Wovon träumte sie, ohne an die Erfüllung des Traumes zu glauben? Cordula machte es sich mit einer Tasse Ingwertee auf ihrer Couch bequem. Wenn sie ihre Ex-Männer vor ihrem geistigen Auge Revue passieren ließ, stellte sie fest, dass deren Repertoire doch ziemlich beschränkt gewesen war. Und im Prinzip hatte sie schon Lust, mal etwas Neues auszuprobieren. Zum Beispiel würde sie gern einmal Sex an öffentlichen Orten haben. Die Furcht vor Entdeckung würde sicherlich einen starken Kick verschaffen. Könnte sie überhaupt mit einem vollkommen Fremden vögeln? Cordula beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Vielleicht würde ihr vorausschaubares, durchorganisiertes Leben endlich einmal um eine Nuance reicher werden.

Linda
    Als die beiden Freundinnen Lindas Wohnung verlassen hatten, ließ sie alles stehen und liegen und legte sich sofort ins Bett. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken. So ein Schmarrn! Wie war sie nur auf solch eine verrückte Idee gekommen! Katrin und Cordula mussten sie doch für völlig durchgedreht halten! Sex auf Bestellung. Und total unvorbereitet. Man stelle sich vor, Katrin kommt mit den Anzügen von Bernd auf dem Arm aus der Reinigung, da taucht Mister Ich-werd-dich-gleich-beglücken auf und verführt sie auf dem Rücksitz ihres Corsas. Linda kicherte. O Frau, du bist unverbesserlich! Oder Cordula kommt gerade, mit der Robe und Aktenbergen kämpfend, aus dem Gerichtsgebäude und Mister Ich-werd-dir-gleich-deine-geheimsten-Wünsche-erfüllen rempelt sie an und verschwindet mit ihr ins nächste Hotel. Wie war sie bloß auf diese Schnapsidee gekommen! Linda setzte in Gedanken auf ihre morgige To-do-Liste »die Mädels anrufen und zurückrudern!«
    Doch irgendwie machten sich ihre Gedanken selbstständig und lockten und provozierten. Was sind denn deine geheimsten Wünsche? Wolltest du nicht immer schon mal etwas Kontrolle abgeben, dich so richtig dominieren lassen? Träumst du nicht ständig von dem starken besitzergreifenden Mann? Von einem Mann, der das genaue Gegenteil von dem ist, was Lutz gewesen war?
    Linda spürte, wie sie zwischen den Beinen feucht wurde. Wie von selbst fanden ihre Finger die Stelle, die nach ihrer Berührung schrie. Innerhalb weniger Minuten bäumte sich ihr Körper auf. Schwer atmend starrte sie in die Dunkelheit ihres Zimmers.
    Wann hatte sie das letzte Mal einen Mann aus Fleisch und Blut im Bett gehabt? Linda konnte es nicht sagen. Sie war vierzig geworden, ein wichtiger Abschnitt ihres Lebens war zu Ende gegangen. Was erwartete sie von den restlichen Jahren? Bei ihrem Mann hatte sie gesehen, wie schnell es gehen konnte. Schmerzen in der Brust, deren Ursache kein Arzt gefunden hatte, und plötzlich hatte er leblos im Bett gelegen. Neben ihr. Er war gerade einmal fünfzig geworden. Die Blumensträuße der Gratulanten waren noch nicht verwelkt gewesen. Und von einem auf den anderen Tag hatte sie ohne jegliche Vorwarnung allein dagestanden. Fünfunddreißig und Witwe. Vermögende Witwe, das schon, aber das Geld war auch die Krux gewesen. Immer hatten sie da bei neuen Männerbekanntschaften im Hintergrund Zweifel geplagt: Liebt mich dieser Mann wirklich oder ist er nur auf mein Geld scharf? Sie schaffte es einfach nicht, zu vertrauen. Dafür hatte sie auch nicht genügend Selbstwertgefühl. Weder mochte sie ihren etwas zu fülligen Körper, noch ihre etwas zu dünnen Haare. Dass sie schon seit einiger Zeit grau wurden, und sie den Ansatz nachfärben lassen musste, mochte sie noch weniger. Wie also sollte sie an Sex kommen? Sollte sie einen Callboy anrufen? Orgasmus auf Bestellung? Nein, das kam für sie nicht infrage. Sie würde sich vorkommen wie eine bedürftige Frau, die auf andere Art keinen Mann mehr findet. Ja und, genau das bist du doch!
    Linda drehte sich auf die Seite. Auf dem Nachttisch stand noch immer das Foto ihres Mannes, aufgenommen wenige Tage vor seinem Tod. Sie konnte im schwachen Licht der Außenbeleuchtung nur den Umriss seines Gesichtes erkennen, doch sie kannte seine Züge auswendig. Warum hast du mich so früh verlassen? Warum wolltest du keine Kinder mit mir? Jetzt bin ich ganz allein. Das war das Einzige, was sie ihm vorwerfen konnte. Dass er ihren Kinderwunsch nicht erfüllt hatte. Warum, verstand sie bis heute nicht.
    Linda drückte ein paar Tränen zwischen ihren geschlossenen Lidern hervor. Soll das wirklich schon alles gewesen sein? Würde sie nie mehr in ihrem Leben dieses berauschende Gefühl haben: Dieser Eine, auf

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