Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
abgenommen hatte, hatte sich Bowe sofort auf den Weg den Berg hinauf gemacht.
Die Höhle war ungefähr eine halbe Meile entfernt, und der Weg führte durch dichtes Gestrüpp, deshalb beschloss er, der Hexe jetzt, wo die unmittelbare Gefahr vorbei war, Nahrung und Wasser zu verabreichen. Er suchte eine kleine viereckige Fläche auf dem Plateau nach giftigen Pflanzen oder Tieren ab, fand aber nichts. Mit seinem wiederhergestellten, überaus scharfen Sehvermögen entdeckte er nur regenbedeckte, dicht belaubte Schlingpflanzen. Ja, dieser Ort war genau das Richtige.
Sobald er Mariketa auf einem Lager aus dichtem Blattwerk abgelegt hatte, begann der sanfte Regen, ihr das Blut aus dem Gesicht zu waschen, und nach und nach glitt ihr Haar von ihren spitzen Ohren zurück. Ein schlanker Arm lag leblos neben ihr, der andere angewinkelt über ihrem Kopf, sodass sie einfach nur wie eine zarte, verletzliche Frau aussah, nicht wie die Herrin über unaussprechliche Macht, die er vorhin erlebt hatte. Und nicht wie die Mörderin, als die sie sich erwiesen hatte.
Er erinnerte sich undeutlich an ihr eher alltägliches Aussehen, nichts Besonderes oder Auffälliges, was ohne jeden Zweifel genau das war, was sie mit ihrem Täuschungszauber hatte bezwecken wollen. Jetzt bildete ihre bleiche Haut einen krassen Gegensatz zu den Blättern. Ihre zarten Ohren waren spitz und wunderschön. Das knappe Top, das sie trug, war durchnässt, sodass sich ihre vollen Brüste darunter deutlich abzeichneten.
Selbst verdreckt und verletzt war sie verdammt bezaubern d …
– Die Deine . –
Er schloss die Augen, als er das beruhigende Flüstern seines Instinkts vernahm. Also hatte er sich vorhin nicht getäuscht, es sich nicht bloß eingebildet. Ihr Götter, wie sehr ihm das gefehlt hatte. Am liebsten hätte er laut aufgeheult, weil er seinen Instinkt wieder spürte.
Als er erneut auf sie hinunterblickte, dachte er für einen winzigen Augenblick: Behalte den verdammten Zauber, behalte den Instinkt, behalte die Schönheit, die dir hier dargeboten wird. Wieso nicht?
Er schüttelte heftig den Kopf. Gewissensbisse begannen ihn zu plagen. Zorn stieg in ihm auf. Zog er wirklich ernsthaft in Erwägung, sich als geistloser Sklave dem Willen einer Hexe zu unterwerfen? Einer Hexe, die sich erst vor wenigen Minuten als grausam und brutal erwiesen hatte? Sein Vater drehte sich vermutlich in ebendiesem Augenblick in seinem Grab herum.
Bowe nahm seinen Rucksack ab, ließ ihn neben ihr fallen und öffnete die vorher so vertrackten Knoten jetzt mühelos, wo er wieder beide Hände zur Verfügung hatte. Er kniete sich hin und suchte nach etwas zu trinke n – nur zwei der Flaschen waren nicht zerbrochen. Zumindest die Päckchen mit der Aufbaunahrung waren noch intakt.
Er legte ihr den Arm unter den Nacken und hob ihren Kopf an, aber selbst bewusstlos widersetzte sie sich ihm noch. Nach wiederholten Versuchen gelang es ihm, ihr eine halbe Flasche Wasser und ein wenig von dem Gel einzuflößen.
Das sollte für den Moment reichen. Er ließ seinen Blick über ihren Körper schweifen. In seinen Gedanken begannen sich verschwommene Erinnerungen an ihr Aussehen von früher herauszukristallisieren und schnell erkannte er, dass sie nicht allzu viel an Gewicht verloren zu haben schien. Irgendwie war es ihr gelungen, nicht zu verhungern. Aber seine Erleichterung hielt nicht lange an.
Hatten diese Dinger sie irgendwie in die Finger bekommen?
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sie wieder hinlegte, um ihre Verletzungen zu untersuchen. Zunächst wusch er mithilfe des leichten Regens den größten Teil Schmutz und Blut von ihren Armen und Beinen.
Wenn sie ihr etwas angetan hatten, hätte er erwartet, dass ihre Shorts zerrissen wären, aber das waren sie nicht. Er hätte erwartet, Blutergüsse von brutal zupackenden Händen zu finden, aber er sah nichts dergleichen, weder an ihrem Hals noch an ihren blassen Schenkeln.
Nachdem er ihr Hemd heraufgeschoben hatte, starrte Bowe auf ihre vollen Brüste, die durch den transparenten Stoff des BH s deutlich sichtbar waren. Auch die milchweiße Haut ihres Busens wurde von keinerlei Verfärbungen verunstaltet. Also war es möglich, dass sie vor den schlimmsten Angriffen dieser Inkubi geschützt gewesen war.
Er versuchte sich von dem Anblick abzuwenden, aber ihre dunkelrosa Brustwarzen richteten sich unter dem Aufprall der Regentropfen auf ihrem Busen langsam auf. Er zischte einen Fluch. Keine Hexe sollte je so zart und
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