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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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murmelte er leise.
    Als ihre Atmung nach und nach tief und gleichmäßig wurde und er wusste, dass sie schlief, blickte er in aller Ruhe auf sie hinunter und musterte sie. Ihre kleine Feennase war mit blassen Sommersprossen gesprenkelt und ihr Kinn ganz entzückend eigensinnig. Das seidige rote Haar wellte sich um ihr fein geschnittenes Gesicht. Ihre rubinroten Lippen hatten sich im Schlaf leicht geöffnet. Eine exquisite, wenn auch kleine Frau.
    Und, ihr Götter steht mir bei, sie könnt e … die Meine sein.
    Er konnte nicht anders, er legte sich neben sie. Als er seine Arme um sie schlang und ihren weichen, zarten Körper an seinen zog, seufzte sie. Versuchsweise berührte er ihren Nacken. Wieder zuckte ihr Ohr, und sie schmiegte sich noch enger an ihn. Selbst im Schlaf reagierte sie auf ihn, als ob sie zu ihm gehörte.
    Zwei Dinge wusste er. Erstens: Sie zu nehmen würde sich mit nichts vergleichen lassen, was er je erlebt hatte. Und zweitens: Er musste sich ihrer sicher sein, und das bedeutete, dass er bei der ersten sich bietenden Gelegenheit dieses Pflaster loswerden musste.

19
    Irgendwann während der Nacht erwachte Mari mit dem unwiderstehlichen Drang, den Brief in seiner Tasche zu lesen. Sie fürchtete, der Grund dafür könnte trotz allem Eifersucht sein.
    Sie befürchtete, er sei aufgewacht, als sie das Lager verließ, aber er sagte nichts, als sie seine Sachen durchsuchte. Doch was hätte er auch sagen sollen, nachdem er bereits ihre durchsucht hatte?
    Dann zog sie vorsichtig den Brief heraus und öffnete ihn. Verwundert stellte sie fest, dass er von der Walküre Nïx stammte und an sie selbst gerichtet war. Warum hatte MacRieve ihn ihr nicht gegeben? Stattdessen hatte der Mistkerl das Siegel aufgebrochen und den Brief selbst gelesen!
    Nach einem wütenden Blick in seine Richtung überflog sie die wenigen Zeilen.
    Mariketa,
    alles Gute zur Akzession! Siehe, ein Geschenk. Eine Art Generalschlüsse l … ein Puzzleteil für die Hexe im Spiegel.
    Allerliebste Grüße,
    Lady Nïx,
    Proto-Walküre
    Komm dem Spiegel nicht zu nah,
    Meiner Mutter Warnung war;
    Dort säh’ ich in dem Glase da
    Ein Hexlein, das mir gleicht aufs Haar,
    Mit rotem Mund, der leise spricht,
    Was niemals wissen sollte ich.
    P.S.: Du schuldest mir immer noch fünfzig Mäuse.
    Wa s – zu m – Teufe l – sollt e – das?
    Was für ein Spiegel? War mit der Mutter Maris Mutter gemeint? Was hatte Nïx sich dabei gedacht? Wie sollte Mari das in irgendeiner Weise helfen?
    Mari kannte Nïx schon ihr ganzes Leben lang, und ihr war bewusst, dass die Walküre, so konfus sie auch immer zu sein schien, nichts ohne Grund tat. Genauer gesagt kannte Mari sie gut genug, um zu wissen, dass sie mit allem, was sie ta t – ganz egal, wie belanglos es auch erscheinen oder wie verrückt es auch klingen mocht e – , eine Absicht verfolgte, sei es nun ein einzelnes Wort oder eine geistesabwesende Berührung.
    Dessen eingedenk nahm Mari den Brief und ging an MacRieve und dem Feuer vorbei zum Wasser. Beim Teich angekommen, kniete sie sich nieder und blickte auf die glatte Oberfläche. Sie frage sich, ob die Worte wohl eine Zauberformel sein könnten.
    Wenn Mari Zauberformeln benutzte, standen ihre Chancen auf Erfolg bestenfalls fifty-fifty, und dazu kam, dass Hexen den Zaubersprüchen anderer gegenüber besonders verwundbar waren, wenn sie gerade selbst einen Zauber wirkten. Zauberformeln öffneten die Tore, und dann konnte alles Mögliche eindringen.
    „Greife nach der Macht, und deine Macht ist in Gefahr“, hatte Elianna ihr beigebracht.
    Maris unkontrollierbare, nahezu nutzlose Macht. Was hatte sie denn schon groß zu verlieren? Außer der Fähigkeit, MacRieve durch die Luft zu schleudern?
    Kurz entschlossen murmelte sie die Worte vor sich hin, ein Mal, zwei Ma l … Als sie sie zum dritten Mal rezitierte, begann sich ihr Spiegelbild zu bewegen, als ob irgendetwas das Wasser berührt hätte. Dann erblickte sie etwas völlig Unerwartetes. Ihre Augen wirkten wie Spiegel, und ihr Haar wirbelte um ihren Kopf, obwohl Mari fühlte, dass es ihr in der vollkommen windstillen Höhle schwer über den Rücken fiel. Es war sie selbst im Wasser, und doch wieder nicht.
    „Wa s … was ist das?“, flüsterte sie.
    Das Spiegelbild sprach , es antwortete ihr. „ Eine Beschwörung .“
    Mari war es tatsächlich gelungen, etwas zu beschwören?
    „Wer bist du?“, hauchte sie verwundert.
    „ Du “, erwiderte das Spiegelbild.
    „Aber wie?“
    „ Du bist die

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