Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
Lanzenotter.“
Sie hatte im Zuge ihrer Recherchen genug gelesen, um zu wissen, dass Lanzenotter so viel wie gar nicht gut hieß.
„Und trink ausschließlich abgekochtes Wasser. Ich habe eine Feldflasche im Rucksack, die ich schon für dich vorbereitet habe. Sag mir einfach Bescheid, wenn du trinken willst.“
„Bist du jetzt fertig damit, mir Dinge zu erklären, auf die ich auch von allein gekommen wäre?“, fragte sie mürrisch und rückte ihren Rucksack zurecht.
Tierney lachte, während er sich das letzte Stück einer Banane in den Mund steckte und rasch eine weitere schälte. „Sieht so aus, als ob der Werwolf letzte Nacht im Aus gelandet wäre, was, Schotte?“, sagte er mit vollem Mund. Es schien, als habe er vor, an einem einzigen Morgen das ganze Gewicht wieder zuzulegen, das er in den letzten Wochen verloren hatte.
Mari hatte nicht vergessen, dass MacRieve eine andere Version von ihr bevorzugte. Sie warf ihm ein übertrieben freundliches Lächeln über die Schulter hinweg zu. „Er hat glatt das Finale vergeigt. Alle Hoffnun g … dahin.“
Cade grinste sie breit an, bevor er sich auf den Weg machte.
„Pass auf, was du sagst, kleine Hexe“, flüsterte MacRieve ihr ins Ohr. Offensichtlich stand er wieder einmal kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. „Ich habe bisher noch nicht mal meine besten Spieler aufs Feld geschickt.“
Sie hatten erst eine Meile ihrer Reise hinter sich gebracht, und Bowe war schon total genervt.
Es lauerten so viele Gefahren auf sie. Während sie Beschützt die Sterbliche spielten, schien sich alles hier draußen gegen sie verschworen zu haben: schlechtes Wasser, Schlangen, sogar ein verfluchter Frosch könnte sie tot umfallen lassen.
Er hatte das Gefühl, er müsse das zerbrechlichste Kristall durch ein Kriegsgebiet transportieren.
„Dann hast du abgesehen von allem anderen jetzt wohl auch noch vor, mir meine Kleidung vorzuschreiben?“, fragte sie, sobald sie eine etwas anspruchsvollere Erhebung bezwungen hatten.
„Ich wollte heute Morgen nur schon mal so viel wie möglich einpacken, damit du länger schlafen“, er senkte die Stimme, „oder dich um das kümmern kannst, was heute Nacht nicht zu Ende gebracht wurde.“ Er hatte sich glatt selbst damit überrascht, wie selbstlos sein Handeln war. Ihr ungestilltes Verlangen würde wahrscheinlich eher dazu führen, sie in sein Bett zu bekommen, aber er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie leiden musste. „Ich habe nur versucht, rücksichtsvoll zu sein. Auch wenn ich damit wenig Erfahrung habe.“
„Darüber rede ich nicht mit dir. Das kannst du vergessen.“
„Ich kann dein Verlangen genauso stark wie mein eigenes fühlen.“
„Mag sein, dass ich gewisse Bedürfnisse habe, aber das heißt noch lange nicht, dass du derjenige bist, den ich dafür wähle, mir bei deren Beseitigung zu helfen.“ Ihr Blick wanderte zu Cade, der gerade gierig aus seiner Wasserflasche trank.
„Sieh ihn noch ein einziges Mal so an“, sagte Bowen mit vor Wut gepresster Stimme, „und du bist für den Tod dieses Dämons verantwortlich, Mariketa. Er will dich nur ‚erproben‘. Weißt du, was das bedeutet?“
„Ich weiß in der Tat, was das bedeutet. Aus eigener Erfahrung, weißt du. Einer meiner Freunde war ein Dämon.“
„Freunde?“ Er runzelte die Stirn. „Du meinst Liebhaber . Wie viele hast du denn gehabt, verdammt noch mal?“ Er hielt kurz inne. „Dann gehst du wohl recht freizügig mit deiner Gunst um? Mit anderen Männern? Denn das wird ein End e … “
„Was hast du denn gedacht?“, fragte sie über die Schulter hinweg. „Dass ich noch Jungfrau bin?“
„Du bist doch erst dreiundzwanzig“, sagte er, wobei er sich sogar in seinen eigenen Ohren ziemlich altmodisch anhörte. „Und ich bemühe mich, an keine anderen Männer vor mir zu denken. Aber wenn du schon nicht mehr unschuldig bist, dann hatte ich zumindest gehofft, dass es nur einmal, im Dunkeln, geschehen ist, mit einem tollpatschigen Menschen, der so schlecht war, dass du ein Gähnen unterdrücken oder dir das Lachen verkneifen musstest.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin sicher, dass sich die Zahl der Kerben in meinem Bettpfosten mit deiner messen kann.“
„Aye, aber ich bin zwölfhundert Jahre alt! Selbst wenn ich nur eine Frau pro Jahr gehabt hätte, wirst du doch begreifen, dass da zwangsläufig eine größere Anzahl zusammenkommt.“
„Na ja, ich bin jung.“ Gerade als er eine Spur von Erleichterung verspürte,
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