Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
murmelte sie mit verführerischer Stimme: „Aber ich war verdammt fleißig, Baby.“
Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Eifersüchtig?“
Sie hatte vermutlich nicht erwartet, dass er es zugeben würde, aber er sagte mit leiser Stimme: „Aye, ich bin auf jeden eifersüchtig, der dich je angefasst hat.“ Sie warf ihm einen rätselhaften, forschenden Blick zu. „Also, wenn ich die Anzahl von Männern, die du in dein Bett gelassen hast, errate, dann wirst du mir sagen, ob ich recht habe.“
Sie drehte sich hastig wieder nach vorne. „Da spiel ich nicht mit. Und jetzt leck mich.“
Er kniff die Augen zusammen. „Einen. Du hattest einen einzigen.“ Ihre Schultern versteiften sich kaum wahrnehmbar, und er wäre vor Erleichterung am liebsten auf die Knie gefallen.
„Warum sagst du das?“, fragte sie in beiläufigem Ton.
„Weil jeder Mann, der deiner wert ist, einen Rivalen, der dich ihm wegzunehmen versuchte, umbringen würde. Ich schätze, der Dämon war dein Erster und Letzter zugleich. Und wie hast du ihn dazu gebracht, dich gehen zu lassen?“
„Was, wenn ich dir sage, dass wir uns immer noch regelmäßig sehen?“
Bowe schüttelte den Kopf. „Bestimmt nicht, deinem Verhalten in jener ersten Nacht nach zu urteilen. Außerdem, wenn er dir erlaubt, an der Tour teilzunehmen, ohne dabei zu sein, um dich zu bewachen, dann verdient er dich nicht. Wenn wir zurück sind, werde ich ihn töten. Aus Prinzip.“
25
Je weiter sie vordrangen, umso mehr sah es für Mari aus wie in dem Film In einem Land vor unserer Zeit .
Auf den Baumstämmen wuchs irgendetwas, das sie im Nebel pelzi g – und ziemlich gruseli g – aussehen ließ. Die Eichhörnchen, die sie entdeckte, waren nicht grau, sondern rot, und viele der Blätter an den Büschen waren größer als sie selbst.
Auch wenn die meisten dieser dürren Bäume Wurzeln besaßen, die sich über der Erde verzweigten und aussahen wie Adern, was sie ja genau genommen auch waren, so war der Stamm des Kapokbaums gigantisch und seine Wurzeln mindestens so groß wie Mari selbst und so breit wie ihr Schreibtisch in Andoain.
„Duck dich.“ MacRieve langte über sie hinweg, um mit seiner Machete einen überhängenden Ast abzuhauen. Er war unermüdlich damit beschäftigt, noch mehr Grünzeug zu entfernen als die anderen, die vorneweg gingen, es bereits getan hatte n – bis ihr ungefähr doppelt so viel Platz zur Verfügung stand, wie sie eigentlich gebraucht hätte.
„Sind meine Hüften doch breiter, als ich dachte?“
„Ich will nicht, dass dir ein Tier zu nahe kommt. Hier gibt es mehr Gefahren, als dir bewusst ist.“
In diesem Moment erhoben Brüllaffen ihre Stimmen hoch oben im Blätterdach, und sie zuckte zusammen.
„Nur fürs Protokoll: Deine Hüften sind makellos.“
Bei seinem Kompliment verspürte sie einen kleine n – im Grunde unbedeutende n – Kitzel sowie den Impuls, ihre Hüften für ihn noch ein bisschen mehr schwingen zu lassen.
Aber dann riss sie sich wieder zusammen und konzentrierte sich darauf, unbeschadet durch den Dschungel zu kommen.
Wo Flüsse den Boden weggeschwemmt hatten, waren zahlreiche Bäume umgestürzt. Entlang der Flussufer lagen Baumstämme wild auf- und übereinander, sodass es schien, als ob ein Riese Mikado spielte. Das Unterholz nutzte jede Chance, ein Fleckchen an der Sonne zu erhaschen. Die Folge war eine wahre Wachstumsexplosion am Boden, durch die man sich nur unter größter Anstrengung hindurchkämpfen konnte.
Nach und nach entfernten MacRieve und Mari sich immer weiter von den anderen. Rydstrom legte ein beeindruckendes Tempo vor; Tera hielt sich gleich hinter ihm. Cade erkundete das Gebiet, das vor ihnen lag, und Tierney verschwand wiederholt, um nach Essbarem zu suchen. MacRieve schien das gerade recht zu sein. Er ließ keine Gelegenheit aus, sie zu berühren, sei es, um ihr eine Schweißperle aus dem Gesicht zu wischen oder ein Blatt aus ihrem Haar zu entfernen.
Als sie an einen weiteren Stapel von Baumstämmen gelangten, hob MacRieve sie einfach hoch und trug sie. Später tat er dasselbe noch mal an einem kleinen Fluss, und dann noch einma l … Über oder unter oder durch den Wald.
Über, unter, übe r … unter. Schließlich setzte er sie auf einem hohen Baumstamm ab, sodass ihre Gesichter sich auf gleicher Höhe befanden.
„Wie stehen meine Chancen, mir einen Kuss von dir stehlen zu können?“ Sein weißes Hemd war weit aufgeknöpft; seine muskulöse Brust glänzte vor Schweiß. Nach letzter
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