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Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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dass diese Reflexion sich als etwas Ähnliches wie dieser kleine Computerassistent in Form einer Heftklammer herausstellen würd e – zunächst ganz hilfreich, aber nach einer Weile möchte man das Ding am liebsten massakrieren.
    Jedenfalls hatte Mari ihren eigenen Verdacht, wieso es Nïx gewesen war, die ihr den Brief hatte zukommen lassen. Walküren wurden mit zunehmendem Alter immer stärker, und in der Mythenwelt wurde gemunkelt, dass Nïx mittlerweile sogar mächtig genug war, um den Ausgang der Akzession zu beeinflussen. Nïx hatte es in dem Brief selbst erwähnt.
    „Wenn das alles ist, was du zu sagen hast“, wandte sich Mari schließlich an die Reflexion, „dann logge ich mich jetzt aus.“
    „Vergiss den Apfel nicht.“
    Mari nahm den Apfel und murmelte vor sich hin: „Vergiss den Apfel nicht, bla bla bla“, wobei sie sich durchaus der Tatsache bewusst war, dass sie sich damit über ihre eigene Stimme lustig machte.
    Obwohl sie geradezu danach lechzte, war sie nervös; sie war versucht, einen Bissen zu nehmen, aber zugleich hatte sie Angst davor.
    In Märche n – die fast immer wahr ware n – boten böse Hexen Äpfel durchweg mit bösen Absichten an. Gleichzeitig wurden Äpfel als Symbole des Wissens und der Voraussicht von allen Hexen für heilig gehalten. Es gab nicht mehr Gründe dafür, ihn für etwas Schlechtes zu halten, als für die Annahme, er bringe etwas Gutes.
    Sie hielt ihn in beiden Händen, während sie sich unruhig umsah. Vielleicht sollte sie nicht alleine in einer düsteren Höhle sein, wenn sie dies zum ersten Mal wagte. Ja, sie würde von ihm koste n … später. Nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatte, steckte sie den Apfel in ihren Rucksack.
    Als sie vor die Höhle trat, sah sie, dass der Morgen dichten Nebel gebracht hatte und der Himmel über ihr bewölkt war. Sie blinzelte und senkte das Gesicht, enttäuscht, dass sie die Sonne nicht zu spüren bekam. Da kriegten ja Vampire mehr Sonnenstrahlen ab als sie in den letzten einundzwanzig Tagen.
    Und in den kommenden Stunden würde sich daran vermutlich nicht allzu viel ändern. Als sie sich auf diese Reise vorbereitet hatte, hatte sie einiges über die Urwälder in dieser Gegend gelesen und erfahren, dass nur ein winziger Prozentsatz des Sonnenlichts, das auf die Baumkronen eines Regenwalds auftraf, bis zum Boden gelangte. Um möglichst viel Licht abzubekommen, waren die meisten Bäume hoch und schlank, mit einem Blätterschirm an ihrer Spitze. Wodurch eine seltsame Umgebung geschaffen wurde: Auch wenn es eher düster war, wirkte der Wald so weiträumig wie ein Lagerhaus, immer wieder von Stützpfeilern unterbrochen, die das Dach trugen.
    Sie sah, dass die anderen sich schon in der Nähe versammelt hatten, wenn auch MacRieve etwas abseits stand. Aller Augen ruhten auf ihr, wobei Cade sich auf ihren Hals zu konzentrieren schien. Ziemlich entnervt von diesen prüfenden Blicken hätte sie am liebsten gleich gerufen: „Wir haben gar nichts getan!“
    Stattdessen wandte sie sich an Rydstrom und erkundigte sich beiläufig: „Hey, Boss, was steht an?“
    „Wer hat ihn denn zum Boss ernannt?“, stieß MacRieve zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Rydstrom ist wie ein König .“ Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß. „Und d u … nicht.“
    „Ich bin der Dritte in der Thronfolg e … “ Er verstummte, als er Rydstroms amüsierten Blick bemerkte.
    „Wir werden uns anstrengen müssen, wenn wir Belize rechtzeitig erreichen wollen, damit du deinen Anruf nach Hause machen kannst“, beantwortete Rydstrom ihre Frage. „Aber sag uns Bescheid, wenn du eine Pause brauchst.“ Auf ihr Nicken hin fuhr er fort: „Cade geht voraus und sondiert das Gelände. Ich übernehme die Führung, die Frauen gehen zwischen uns Männern.“ Zu MacRieve gewandt sagte er: „Du bildest die Nachhut.“
    Sie wusste, dass die Augen des Lykae auf ihr ruhten, als er mit belegter Stimme murmelte: „Ganz wie du wünschst.“
    Dann stand MacRieve auf einmal hinter ihr, seine Schuhspitzen berührten dabei fast schon ihre Fersen, so als ob er seine Aufgabe sehr ernst nähme. „Wenn du Hilfe beim Klettern brauchst, werde ich helfen. Fass nichts an, egal ob es sich bewegt oder nicht. Lass die Schlingpflanzen in Ruhe und versuche, genau in die Fußstapfen der anderen zu treten. Lass sie das Risiko auf sich nehmen. Im Unterholz gibt es Schlangen, einige von denen scheuen keine Mühe, um jemanden zu finden, den sie beißen können. Zum Beispiel die

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