Versuchung Pur
an.«
Sie seufzte frustriert. »Eric, du bringst dich nur selbst in eine immer peinlicher werdende Situation.«
Bevor sie sich von ihm losreißen konnte, ging die Hintertür ein zweites Mal.
»Sieht aus, als würde ich schon wieder in etwas hineinplatzen.« Die Hände in den Hosentaschen, trat Chase von der Veranda herunter.
»Das scheint ja zur Gewohnheit zu werden.« Eric ließ Eden los, um sich zwischen sie und Chase zu stellen. »Selbst du solltest merken, dass Eden und ich hier ein privates Gespräch führen. Von guten Manieren habt ihr doch sicherlich sogar hier auf dem Land schon mal gehört, oder?«
Chase fragte sich, ob Eric die Manieren wohl zu schätzen wissen würde. Nein, eher unwahrscheinlich. Im feinen Philadelphia kamen blutige Nasen sicherlich nicht oft vor. Nun, eigentlich war es ihm egal, was Eric schätzte oder nicht.
Chase hatte bereits zwei Schritte vorgemacht, bevor Eden seine Absicht erkannte. »Unsere Unterhaltung ist längst vorbei«, sagte sie hastig und trat zwischen die beiden Männer. Sie hätte genauso gut unsichtbar sein können. Hatte sie heute Nachmittag das Gefühl gehabt, mitten auf dem Schlachtfeld zu stehen, so wurde sie nun unbeachtet beiseitegeschoben.
»Ja, scheint mir auch, als hättest du genügend Zeit gehabt, um zu sagen, was du sagen wolltest.« Chase wippte auf den Absätzen, ohne Eric aus den Augen zu lassen.
»Ich wüsste nicht, was es dich angeht, wie lange ich mich mit meiner Verlobten unterhalte.«
»Verlobte?!« Edens empörter Ausruf wurde ebenso ignoriert.
»Du bist nicht auf dem Laufenden, Keeton«, erwiderte Chase geradezu verständnisvoll, die Hände noch immer in den Taschen. »Es hat sich einiges geändert.«
»Geändert?« Eden wandte sich zu Chase, mit dem gleichen fruchtlosen Resultat. »Wovon sprichst du?«
Langsam und ohne sie anzusehen, fasste Chase Edens Hand. »Du hattest mir einen Tanz versprochen.«
Sofort griff Eric wieder nach ihrem Arm. »Wir sind noch nicht fertig.«
Chase drehte sich um, und jetzt stand die Drohung deutlich in seinen Augen zu lesen. »Oh doch, du bist fertig. Die Lady gehört zu mir.«
Wütend riss Eden sich von beiden los. »Aufhören!« Sie hatte es satt, hin- und hergezerrt zu werden, ohne dass es irgendjemanden kümmerte, was sie eigentlich wollte. Zum ersten Mal in ihrem Leben vergaß sie Manieren, Höflichkeit und Selbstbeherrschung und tat das, was Chase ihr einmal geraten hatte: Wenn du wütend bist, lass es raus!
»Ihr seid beide so was von dumm !« Sie warf den Kopf wütend zurück, strich sich dann die Haare aus dem Gesicht. »Ihr benehmt euch wie zwei Straßenköter, die sich um einen Knochen streiten. Hat einer von euch auch mal daran gedacht, dass ich für mich selbst sprechen kann? Dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe? Du.« Sie drehte sich zu Eric um. »Jedes Wort, das ich zu dir gesagt habe, habe ich auch genau so gemeint. Hast du das jetzt endlich kapiert? Jedes einzelne Wort. Ich habe versucht, es so höflich wie möglich auszudrücken, aber falls du mich weiter bedrängst, kann ich für nichts garantieren.«
»Eden, Darling …«
»Nein, nein, nein!« Sie schlug seine Hand fort, die er nach ihr ausstreckte. »Als es schwierig wurde, hast du mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Wenn du dir einbildest, ich würde dich wieder zurücknehmen, nachdem du dich als schwächlicher, gedankenloser, unsensibler …« – oh, wie war nur das Wort, das Candy benutzt hatte? – »… Schaumschläger entpuppt hast, bist du nicht recht bei Verstand. Und solltest du es nur noch ein Mal wagen , mich anzufassen, schlage ich dir deine teuren Jacketkronen aus!«
Was für eine Frau, dachte Chase hingerissen. Wann würde er sie wohl endlich in seine Arme ziehen und ihr zeigen können, wie sehr er sie liebte? Er hatte sie immer als nahezu ätherische Schönheit angesehen, jetzt jedoch zeigte sie sich als kämpferische Walküre. Mehr als alles andere in seinem Leben wollte er diese Leidenschaft in seinen Armen halten und sich daran laben. Ein Lächeln stand auf seinem Gesicht, als sie zu ihm herumschwang.
»Und du.« Sie trat auf ihn zu und stieß ihm den Zeigefinger in die Brust. »Du such dir jemand anderen, um den du dich prügeln kannst. Für die Höhlenmenschenart, mit der du hier den Ritter spielst, habe ich äußerst wenig übrig.«
Das war eigentlich nicht die Reaktion, die er sich vorgestellt hatte. »Herrgott, Eden, ich wollte doch nur …«
»Halt den Mund.« Noch einmal stieß sie
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