Versunkene Inseln
meinen eigenen ähneln. Und ich entdecke kleine Lücken, Möglichkeiten, um Trost zu spenden, Gelegenheiten, um Hilfe zu bringen. Schwierig, schwierig – ich berühre sie, vernehme das ganz schwache Echo einer Antwort, und meine Welt erzittert unter dem Ansturm von Kraft und Entschlossenheit.
Jenseits der Wolkendecke liegt die unendliche Weite des Alls, das stille und pulsierende Zentrum des Universums, Freude und Licht und Frieden. Ich streichele es kurz, dann kehre ich zurück und beuge mich über Jennys Geist. Hier wartet Arbeit auf mich.
Nachwort
Wie schon an anderer Stelle dargelegt wurde (zum Beispiel im Science Fiction Almanach 1981, Moewig-SF 3506, der dem Thema „Frauen und Science Fiction“ gewidmet war), hat sich insbesondere seit den frühen siebziger Jahren einiges in der Science Fiction bewegt. Mehr Frauen als früher lesen Science Fiction, und mehr Frauen als früher schreiben Science Fiction. Das hat dann letztlich auch kumulative Wirkung: Weil mehr Frauen Science Fiction schreiben und sich meistens weniger als ihre männlichen Kollegen um menschliche Probleme herumdrücken, sich auch nicht vor Emotionen scheuen, finden weitere Frauen als Leser Interesse an der bislang als zu sehr auf eine Männerwelt fixiert empfundenen SF.
Was nun neue weibliche SF-Autoren angeht, so könnte hier eine Aufzählung von zwanzig oder mehr Namen folgen, und jeder dieser Namen stünde für bewiesenes oder vielversprechendes Talent. Drei weibliche Autoren sind jedoch in den letzten Jahren besonders in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt: Vonda N. McIntyre, Joan D. Vinge und – mit einem kleinen Abstand vielleicht – Marta Randall. Obwohl sie qualitativ den Vorgenannten kaum nachsteht und für ihre bisherigen Arbeiten ausgezeichnete Kritiken bekam, ist es Marta Randall allerdings bislang noch nicht gelungen, wie Vonda N. McIntyre oder Joan D. Vinge einmal einen ganz großen Erfolg zu landen und dafür einen der begehrten Preise wie Nebula oder Hugo zu erringen. Aber ich zweifle nicht daran, daß dies nur eine Frage der Zeit ist.
Marta Randall ist eine Nachwuchsautorin, Jahrgang 1947, die mit einigen Kurzgeschichten und Novellen sowie bislang vier Romanen an die Öffentlichkeit drang.
Abgesehen hiervon ist sie seit neuestem (seit der Ausgabe 12) neben Robert Silverberg Mitherausgeberin der Anthologienreihe New Dimensions, die neben New Voices (Herausgeber: George R. R. Martin) und Chrysalis (Herausgeber: Roy Torgeson) derzeit wohl das interessanteste neue Kurzgeschichtenmaterial außerhalb der Magazine bietet.
Marta Randalls Roman Journey (Die Flüchtlinge) erschien 1978 in Amerika und ist die bislang wohl konsequenteste Adaption einer Familiensaga für die SF. Gewiß, es gibt andere SF-Romane, in denen Familien, meist über längere Zeiträume hinweg, im Zentrum der Handlung stehen, man denke an The Outward Urge (Griff nach den Sternen) von John Wyndham & Lucas Parkes (wobei John Beynon Harris hinter beiden Pseudonymen steckt; es gibt also nur einen Autor) oder an George Zebrowskis jüngst in dieser Reihe erschienenen Roman Macrolife (Makroleben, Moewig-SF 3549), in denen geklonte Familienmitglieder die Protagonisten sind. Marta Randall jedoch konzentriert sich auf das Salz jeder guten Familiensaga: der überzeugenden Präsentation der Familie als solcher, der emotionalen Tiefe, der ausgeprägten Charakterisierung der Protagonisten. Und hier liegen eindeutig ihre Stärken. Es gibt zwei oder drei Stellen in diesem Buch, die mich nicht ganz überzeugt haben, aber der positive Gesamteindruck leidet darunter m. E.
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