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Versunkene Staedte

Versunkene Staedte

Titel: Versunkene Staedte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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in den Rücken gerammt hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ocho kroch zum Oberst hinüber, der ein Stück weit entfernt am Boden lag. Er rollte ihn herum und durchsuchte seine Taschen. Der Oberst schlug nach Ocho, aber dieser schob seine Hände beiseite.
    Â» Kämpfe fürs Vaterland, Soldat « , flüsterte Stern.
    Â» Haben Sie den Schlüssel? « , fragte Ocho. » Haben Sie den Schlüssel, Oberst? «
    Der Oberst sah ihn an. » Wirst du den Kampf weiterführen? Damit die Verräter nicht alles zerstören? « , keuchte er.
    Â» VPF bis an mein Lebensende « , sagte Ocho. » Ganz genau. Aber Sie müssen mir den Schlüssel geben, wenn wir weiterkämpfen sollen. Ich muss die Töle befreien. «
    Die Augen des Oberst verengten sich. » Du… «
    Da hatte Ocho den Schlüssel bereits selbst gefunden. Er zog ihn aus der Brusttasche des Oberst und warf ihn dem Halbmenschen zu, als ein Schlag wie von einer Faust ihn am Bein traf und herumriss.
    Ocho sog scharf die Luft ein. Sein Bein fühlte sich taub an. Er war getroffen worden. Beweg dich. Sonst gibst du ein zu leichtes Ziel ab. Er kroch auf das Mädchen Mahlia zu. Er zog sein Messer und machte sich an ihren Fesseln zu schaffen. Unter der scharfen Klinge gaben sie rasch nach, aber als das Mädchen endlich frei war, stürzte sie sich auf ihn, schlug mit ihrem Armstumpf auf ihn ein und zerkratzte ihm mit ihren verbliebenen Fingern das Gesicht.
    Â» Ich habe das nicht getan! « Ocho gab sich alle Mühe, sie zu bändigen. » Ich bin nicht schuld! «
    Aber das Mädchen hörte ihm nicht zu. Um sie herum pfiffen Kugeln durch die Luft. Ocho warf sich auf den Boden, doch Mahlia richtete sich auf. Ocho griff nach ihr. Wegen seinem angeschossenen Bein gelang es ihm jedoch nicht, sie zurück auf den Boden zu ziehen.
    Â» Runter mit dir! «
    Um sie herum flogen Kugeln und Steinsplitter, ein Mahlstrom des Todes, aber das schien sie gar nicht zu bemerken. Als würde sie sich den Tod wünschen. Sie rannte durch das Inferno auf Ghost zu.
    Ocho drückte eine Hand auf die Wunde in seinem Oberschenkel und betete, dass die Kugel keine Arterie getroffen hatte. Bei den Parzen, tat das weh!
    Plötzlich bemerkte er, wie etwas Großes an ihm vorbeiraste. Ein Luftzug war zu spüren. Ocho wirbelte herum, aber es war bereits verschwunden. Vor ihm lagen geöffnete Fesseln. Der Halbmensch hatte sich befreit.
    Ein Brüllen hallte in der Krypta wider, eine Kampfansage, die Ocho das Blut in den Adern gefrieren ließ. Vor Angst hätte er sich fast in die Hosen gemacht. Das Rattern von Maschinengewehren war zu hören. Dann hohe, angsterfüllte Schreie. Noch mehr Schüsse. Die Soldaten versuchten, den Halbmenschen zu erwischen. Ocho konnte dem Ungeheuer kaum mit den Blicken folgen, während es zwischen den Säulen hindurchfegte.
    Wieder ein Maschinengewehr. Sechs Schüsse kurz hintereinander. Ch-ch-ch-ch-ch-ch. Sechs Glühbirnen gingen aus, und es wurde dunkel in der Krypta. Das Ungeheuer hatte die Lampen zerschossen. Ocho glaubte, einen kurzen Blick auf den Halbmenschen erhascht zu haben. Ein Schatten des Todes, ebenso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war. Jemand rief Befehle, um die verbliebenen Soldaten zu formieren. Und dann ging die Stimme des Mannes in ein lautes Schreien über, das nicht mehr aufhören wollte. Wieder vernahm Ocho ein bestialisches Brüllen, das ihn nahezu betäubte. Es war unfassbar laut. Lauter als der Krieg.
    Das Mädchen Mahlia achtete kaum auf das, was um sie herum geschah. Schluchzend kniete sie neben Ghost und drückte ihn an sich.
    Â» Mouse « , sagte sie. » Mouse. «
    Der Junge würde es nicht schaffen. Ocho musste nicht mal genau hinsehen, um das zu wissen. Trotzdem drückte sie ihn an sich, und sein Blut lief ihr über den Körper.
    Ocho kroch zu den beiden hinüber. Er packte das Hosenbein eines toten Adlers und schnitt es mit dem Messer ab. Die hatten wenigstens richtige Uniformen, dachte er benommen. Das hatte er nie gehabt. In der Ferne waren weitere Schüsse zu hören, gefolgt von Hilferufen.
    Â» Wir müssen hier raus « , sagte Ocho. Er schnitt noch einen Stoffstreifen ab und verband damit sein blutendes Bein. Als das Mädchen nicht reagierte, packte er es an der Schulter.
    Â» Wir müssen hier raus, bevor sie zurückkehren. «
    Das Mädchen wirbelte zu ihm herum, das Gesicht

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