Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)
können aufgrund von Fußproblemen nicht die Schuhe anziehen, die sie anziehen möchten: 50 Prozent der Menschen über 50 Jahre haben in unseren Breiten krankhafte Veränderungen an den Füßen. Das heißt nicht zwangsläufig, dass die Menschen starke Schmerzen haben. Auch weitgehend schmerzfreie Fehlstellungen wie krumme Zehen oder Plattfüße können die Schuhwahl einschränken.
Mit diesen Problemen kommen die meisten Menschen zum Fußspezialisten. Eine andere Erkrankung, die Fußschmerzen hervorruft, ist die Fasciitis plantaris, auch genannt Fersensporn, eine sehr lästige Entzündung an der Stelle, an der eine Sehnenplatte, von den Zehen kommend, in die Ferse eintritt. Dort kann sich dann eine Verkalkung bilden, der Fersensporn – früher wurde dieser operativ entfernt, heute weiß man, dass er nicht die Ursache der Schmerzen ist, sondern eine Entzündung der Sehnenfasern.
Eine Entzündung der Tibialis-anterior-Sehne, Arthrose der kleinen Fußgelenke oder ein Knochenödem können ebenfalls Schmerzen unter dem Fußgewölbe auslösen. Viele der Beschwerden werden auf Überlastung zurückgeführt. Durch spezielle Einlagen und Physiotherapie können erkrankte Strukturen gezielt entlastet, und der Heilvorgang kann unterstützt werden.
JENS LUBBADEH
Der Horror-Hummus
Hummus ist lecker, will aber richtig zubereitet sein. Sonst wird’s gefährlich.
Hummus ist für mich die salzige Version von Nutella. Nicht minder suchtgefährdend wie dieses, lässt er mich in ähnliche Essensschemata verfallen: wenn Brot vorhanden, gerne darauf, ansonsten aber auch pur und löffelweise. Der entscheidende Unterschied zu Nutella: Hummus kann ich ohne schlechtes Gewissen schlemmen, denn Kichererbsen gelten als sehr gesund. Und hier darf endlich mal das Motto gelten: Viel hilft viel.
Da ich mit dem leckeren Brei aus Kichererbsen, Sesampaste und Zitronensaft aufgewachsen bin, habe ich höchste Ansprüche an seine Qualität. Schlechter Hummus kann mir den Tag verderben. Also habe ich mir angewöhnt, ihn lieber gleich selbst zu machen. Lange Zeit ging ich davon aus, dass Kichererbsen nur eingeweicht in Dosen erhältlich sind. Doch irgendwann fing ich an, deren Güte grundlegend zu hinterfragen. Viel zu gelb, viel zu matschig. Feinpüriert ergaben diese denaturierten Kichererbsen immer einen Hummus, der viel zu dunkel war. Guter Hummus muss hell sein – wie ein feiner Strand in der Karibik.
Im Bioladen entdeckte ich trockene Kichererbsen. Mein Traum vom perfekten Hummus schien zum Greifen nahe. Damit würde ich in der Wertschöpfungskette bis an den Ursprung gehen und totale Kontrolle über das Endergebnis haben. Steve Jobs hätte es nicht anders gemacht.
Trockene Kichererbsen müssen nass werden, dachte ich und legte sie erst einmal in Wasser ein. Irgendwo hatte ich was von ein paar Stunden gehört. Die Erbsen quollen auf, das war gut. Dass sie nach zwei, drei Stunden noch immer recht hart waren, störte mich nicht so sehr. War es mir doch vielmehr Bestätigung dafür, was für miese Kichererbsen ich bislang immer verwendet hatte.
Nachdem ich mit dem Pürierstab durchgegangen war, präsentierte sich der Hummus so fein wie der Strand von Playa del Carmen im mexikanischen Yucatán. Stolz bot ich den Edel-Hummus meiner Freundin an. Nach einigen Happen hatte sie aber schon genug. «Der schmeckt irgendwie anders als sonst», sagte sie mit leicht verzerrtem Gesicht. «Na ja, kein Wunder», entgegnete ich, «ich habe ja auch zum ersten Mal ganz frische Kichererbsen verwendet.»
Trotzdem konnte ich sie nicht überzeugen, noch mehr davon zu essen. Man muss akzeptieren, dass nicht jeder Hummus so innig liebt wie ich, dachte ich und wischte mit einem weiteren Stück Brot über den köstlichen Strand-Brei. Dennoch ist es manchmal nicht leicht, immer nur von Hummus-Banausen umgeben zu sein. Ob sich Jamie Oliver auch so fühlt?
Beim Kauen fiel mir auf, dass die Konsistenz tatsächlich etwas bröckeliger war als sonst. Verdammter Dosenfraß, dachte ich. Man weiß ja schon gar nicht mehr, wie frische Kichererbsen eigentlich schmecken.
In der Nacht schlief meine Freundin schlecht. Sie klagte über starke Magenschmerzen. Minütlich ging es abwärts mit ihr, und ich musste hilflos ihrem körperlichen Verfall zusehen. Irgendwann konnte sie nicht mal mehr aufstehen, um sich im Bad zu übergeben. Es war Ende November, der Winter im Anmarsch, und es war das Jahr, in dem Deutschland vor der Schweinegrippe zitterte. Welch teuflisches Virus wohl von
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