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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Jötten
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zum Teil aber auch im Drogeriemarkt, darunter Substanzen wie zum Beispiel Vitamin-A-Säure, Benzoylperoxid und deren Abkömmlinge. Regelmäßige Hautreinigung und Peeling sind eine gute Vorbeugung.
    Es gibt eine neuere Studie, die zeigt, dass Milchprodukte eine Akne verschlechtern können. Schokolade und Chips rufen, anders als oft behauptet, keine Akne hervor und verschlimmern sie auch nicht.
    Eine Entzündung des Haarbalgs, eine sogenannte Follikulitis, wie sie bei Männern nach der Rasur öfter vorkommt, sollte desinfiziert werden. Wenn sich Bakterien, die auf der Haut leben oder auch durch Schmierinfektion auf die Haut gelangen, stark vermehren, kann eine stärker gerötete Stelle entstehen, die vielleicht auch einen kleinen Eiterherd an der Spitze hat. Im schlimmsten Fall resultiert daraus ein Abszess. Alarmzeichen sind eine äußerst schmerzhafte, auf Druck reagierende Haut, eine starke Rötung sowie eine Erwärmung und Schwellung bis hin zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens – mit solchen Symptomen sollte man in jedem Fall sofort zum Arzt gehen.

JENS LUBBADEH

Tollwutangst
    Viele Ägypter, ein Rottweiler, ein Biss und meine verzweifelte Suche nach ein wenig Tollwut-Impfstoff.
    Der Rottweiler war schwer. Ich spürte, wie er auf meinen Rücken sprang und an meinem Rucksack zerrte. Dann sprang er noch mal. Ich rannte immer noch. Plötzlich unter meinem linken Schulterblatt ein stechender Schmerz. Hatte das Vieh mich gebissen? Ich war panisch vor Angst. Ein scharfer Ruf, eine Frau eilte herbei und zog den Hund von mir weg. Endlich.
    Unser erster Ägypten-Urlaub fing ja gut an: Nach langem Flug waren Claudia und ich in dem bezaubernden Strandort Dahab angekommen, und natürlich führte uns unser erster Weg ans Meer. Vor der Pizzeria, von der es im Reiseführer hieß, hier gebe es Pizzas «to die for», standen plötzlich der Rottweiler und noch ein anderer Köter vor uns. Sie fletschten die Zähne, knurrten und bellten. Dass die Reiseführerempfehlung wörtlich gemeint war, hätte ich nicht gedacht.
    Mich hatte sich der Rottweiler ausgeguckt, auf Claudia hatte es sein Kollege abgesehen. Der Hund, der sie bedrohte, war fast so groß wie sie selbst. Sie machte alles richtig, blieb einfach starr stehen. Ich machte alles falsch: Ich lief davon – und aktivierte damit das Jahrmillionen alte Jagdprogramm des Hundes.
    Mein Glück war, dass ich einen Rucksack trug, sonst hätte das Biest seine Zähne wohl ganz in meinen Rücken gerammt. So hatte ich nur drei Zahnabdrücke im Rücken, einer davon war tief und voller Schmutz. Leichenblass taumelte ich mit Claudia vom Strand davon. Wir suchten ein Krankenhaus, einen Arzt, eine Apotheke – irgendetwas, das mit Medizin zu tun hatte, vorbei an herumstreunenden Ziegen, wild hupenden Autos, Männern in Kaftanen, die mich erstaunt anblicken. Und nach dem ersten Schock drängelte sich langsam eine düstere Ahnung in mein Gehirn: Wie stand es eigentlich um meine Impfungen? An alles hatte ich vor Ägypten gedacht, hatte mich noch gegen Hepatitis und Gelbfieber impfen lassen. Aber Tetanus? Wie lange lag die letzte Impfung zurück? Ich wusste es nicht mehr. Und wie stand es eigentlich um Tollwut?
    Meine Gedanken gingen durcheinander. Vor meinem inneren Auge tauchten wieder und wieder die gefletschten Zähne des Rottweilers auf. Hatte er Schaum vorm Mund gehabt? Aber es war kein wild herumstreunender Hund gewesen, wie man sie in südlichen Ländern oft erlebt. Er hatte ja eine Besitzerin. Sie hatte sich tausendmal bei mir entschuldigt, hatte gezittert vor Angst. Wahrscheinlich fürchtete sie, dass ich sie anzeigen würde.
    Endlich fanden wir eine Apotheke. Der Besitzer sprach Englisch, wir versuchten ihm zu erklären, was passiert ist. Als ich ihm meine Wunde zeigte, verzog er das Gesicht, nahm mich mit ins Hinterzimmer und gab mir zu verstehen, dass ich die Hose runterlassen und mich vornüberbeugen soll. Dann rammte er mir eine Spritze in den Hintern: Tetanus. Ich sollte das T-Shirt ausziehen. Er begann, meine Wunde zu reinigen. Es brannte höllisch. Dann schmierte er eine Antibiotikasalbe auf die Stelle und machte mir einen Verband. Er erklärte mir, dass die Wunde ziemlich tief sei und ich damit nicht ins Wasser dürfe.
    Nicht ins Wasser? Aber ich war in Ägypten, um Tauchurlaub zu machen! Wir fragten ihn, ob er mir eine Tollwut-Impfung geben könne. Er verneinte. Er habe keinen Impfstoff da. Wir telefonierten mehrere Ärzte ab. Die Zeit lief mir davon. Nach einem

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