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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Jötten
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besteht übrigens nicht. Man schafft es nicht, Keime völlig zu verbannen. Ihr Immunsystem hat also in jedem Fall genug zu tun. Ganz wichtig bei Infektionen: wenn man krank ist, sich auszukurieren und nicht zur Arbeit zu gehen, um niemanden anzustecken.

FREDERIK JÖTTEN

«Ist das eine Knochenabsplitterung?»
    20 Jahre habe ich über Fußweh gelacht – und jetzt soll nur die High-Heels-Abteilung eines Schuhgeschäfts meine Schmerzen lindern können.
    Ich muss mich entschuldigen, jetzt, 25 Jahre später, bei Sascha. In der 3 . Klasse habe ich mit den anderen über ihn gelacht. Er hatte in der Schule einen Tag gefehlt, und als unsere Lehrerin fragte, warum, sagte er: «Ich hatte Fußweh.» Stille. Die Lehrerin guckte streng. «Fuß-weh?» Wir lachten. «Bauchweh», das hätte gegildet, aber Sascha musste ja ganz was Neues ausprobieren. Für uns stand fest, dass er die Schule geschwänzt habe. Keiner glaubte an das Fußweh.
    Heute habe ich Fußweh, und ich muss sagen: Es ist wirklich schlimm und ein verdammt guter Grund, nicht zur Schule zu kommen. Außerdem kann man damit auch nicht bei Umzügen helfen oder Bierkisten schleppen. Fußweh sucks.
    Es ist ein Schmerz, der an der Oberseite des Fußgewölbes entlangschießt, ich kann kaum auftreten damit, geschweige denn joggen. Ich frage meinen Physiotherapeuten: «Habe ich da vielleicht eine Knochenabsplitterung?» Aber er meint seltsamerweise, da sei nichts gebrochen. Er grinst und sagt: «Wohl eine Sehnenreizung.» Ich bräuchte eine Unterstützung für mein Fußgewölbe. «Ich weiß nicht, wie das heißt – Frauen tragen das manchmal in High-Heels», sagt er.
    Mit dieser wertvollen Information gehe ich ins Schuhgeschäft, eine Filiale einer großen Kette. Ich frage eine Dame, Mitte 40 , an der Information: «Wo gibt es hier High-Heels?» Sie mustert mich von oben bis unten, wahrscheinlich checkt sie gerade, ob ich zum Transvestiten tauge. «Also, ich brauch so etwas, was man in die Schuhe …» Ich merke, dass diese Aussage ihr Bild von mir auch nicht ändern wird, und verstumme. Sie zeigt nach rechts hinter sich.
    Vor dem Regal mit den silbern- und goldglänzenden Stöckelschuhen steht ein Typ mit Baseball-Kappe, breit wie ein Schrank. Er kauft seiner Freundin, wasserstoffblond, Jäckchen aus künstlichem Leopardenfell, ein paar High-Heels. Ich schiebe mich unauffällig vorbei auf der Suche nach etwas, das ich nicht benennen kann, und hoffe, dass mich niemand anspricht. Dann sehe ich es auf einmal, eine Packung mit der Aufschrift «Rutschbremse». Nur leider gibt es daneben auch noch einen «Slinghalter» und ein Produkt, das «Antislip» heißt. Ich verfluche meinen Physiotherapeuten – was ist das alles, und was zur Hölle brauche ich davon?
    Ich muss doch eine Verkäuferin fragen. «Also, es ist so – ich habe Fußweh», sage ich. Es dauert einen Moment, bis ich ihr erklärt habe, um was es geht. Sie lächelt mich an und nimmt mich mütterlich in ihre Obhut. «Da sind Sie hier aber falsch», sagt sie. «Das wird Ihnen nicht helfen, kommen Sie mit.» Sie führt mich durch den Laden und drückt mir dann eine Packung mit der Aufschrift «Luxus-Fußbett» in die Hand. Sie erklärt, dass dieses Fußbett eine Spreizfußpelotte enthalte, die mein Fußgewölbe stützen wird. Nachdem ich es zu Hause ausprobiert habe, tun mir BEIDE Füße weh. Ich bin wohl nicht so der Luxustyp.
    Also verzichte ich im Moment aufs Joggen, gehe auf dem Außenfuß, innerlich ständig fluchend. Man müsste etwas tun, damit Fußweh endlich offiziell anerkannt wird. Vielleicht sollte ich die International Fußweh Association ( IFA ) gründen und Spenden sammeln. Weil man sich selbst nicht so in den Vordergrund drängt, würde ich meinem ehemaligen Mitschüler Sascha den Vorsitz der IFA überlassen. Ich hoffe, er wird dann nicht irgendwann bei Beckmann unter Tränen gestehen, dass er unsere Klassenlehrerin damals angelogen hat.
    « 50 Prozent haben krankhafte Veränderungen.»
    Markus Walther, Ärztlicher Direktor der Schön Klinik München Harlaching und Präsident der Gesellschaft für Fußchirurgie ( GFFC e.V.), erklärt, was die häufigsten Ursachen für Fußschmerzen sind.

    Eine häufige Ursache von Fußschmerzen sind schlichtweg die falschen Schuhe. Viele Menschen, die in einem Schuh Schmerzen haben, haben in einem bequemeren Modell keine. Man hat also meist noch Ausweichmöglichkeiten im Gegensatz zum Rückenschmerz beispielsweise, gegen den man spontan weniger tun kann. Viele Menschen

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