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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Jötten
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Biologin und Mitarbeiterin am EMF -Portal der RWTH Aachen, wo alle Studien zur Wirkung elektromagnetischer Felder ausgewertet werden, über das Risiko der Handynutzung.

    Manche Menschen klagen nach Handynutzung über Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Hautreizungen. Diese Symptome bezeichnet man als Elektrosensibilität, sie sind jedoch kein medizinisch definiertes Krankheitsbild – und vor allem gibt es keinen Nachweis, dass elektromagnetische Felder dafür die Ursache sind. Man hat Freiwillige, die sagten, dass sie elektrosensibel sind, gezielt Feldern ausgesetzt, und zwar im Doppelblindversuch: Weder Studienleiter noch Teilnehmer wussten, ob ein Handy an- oder abgeschaltet war. Es hat sich dann gezeigt: Die Probanden konnten nicht reproduzierbar spüren, ob sie einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt waren.
    Es gibt tatsächlich wenige epidemiologische Studien, die einen Zusammenhang zwischen Hirntumor und Handystrahlung herstellen – selbst in den dort untersuchten Personengruppen sind nur sehr wenige Menschen erkrankt. Bei Menschen, die das Handy über viele Jahre sehr oft und intensiv benutzt haben, zeigen diese Studien eine etwas erhöhte Hirntumorrate als bei der Normalbevölkerung. Allerdings ist die Anzahl dieser Menschen sehr gering, es ist nicht klar, ob der Effekt wirklich auf die Handystrahlung zurückgeht. Außerdem zeigt die Mehrzahl der Studien eben gerade keinen Zusammenhang zwischen dem Mobilfunk und der Entstehung von Hirntumoren und anderen Krebsarten.
    Wer seine Handystrahlenbelastung verringern will, sollte ein Gerät mit möglichst geringem SAR -Wert kaufen. Außerdem hilft es, ein Headset zu verwenden und das Handy beim Rufaufbau nicht ans Ohr zu halten, um die Strahlenbelastung am Kopf zu verringern.

JENS LUBBADEH

Ungewollte Nachtwache
    Seit Wochen wache ich um drei Uhr morgens auf und kann nicht mehr einschlafen.
    Pharmahersteller müssen ihr eigenes Zeug wahrscheinlich nicht selber schlucken. Sonst hätten sie sicher erkannt, dass eiförmige Baldriantabletten nicht die ideale Applikationsform sind. Da lag ich nun also in meinem Bett, mit zwei im Hals stecken gebliebenen Beruhigungskapseln, außerordentlich beunruhigt. Würde ich durch Sauerstoffmangel ruhiggestellt werden? War das etwa der beabsichtigte Wirkmechanismus?
    Wobei – in dieser Situation wäre mir selbst das recht gewesen. Es war drei Uhr. Seit Wochen wachte ich um diese Zeit auf und konnte nicht mehr einschlafen – bis mich um 7 . 30 Uhr der Wecker schließlich erlöste. Ich konnte schlafen gehen, wann ich wollte: um 23 Uhr, um 21 , um ein Uhr – um drei Uhr war ich hellwach.
    Ich hab ein bisschen rumgegoogelt. Für das, was ich habe, gibt es einen schicken Namen: Middle-of-the-night-Insomnia. Als ich meiner Freundin erzählte, dass ich das habe, fragte sie, ob das Album gut sei. Was zugegebenermaßen klingt wie eine Scheibe von
Green Day
, ist die häufigste Variante der Schlafstörung. Und die teuflischste, denn hier hilft nichts, was sich bei anderen Einschlafstörungen bewährt hat.
    Zum Beispiel Sport. Hab ich natürlich als Erstes versucht. Zwei Stunden Eisenpumpen in der Muckibude, anschließend in die Sauna. Danach war ich so kaputt, dass ich es kaum nach Hause schaffte. Ich konnte mich gerade noch entkleiden, bevor ich völlig erledigt ins Bett fiel und einschlief. Und um drei war ich wieder wach.
    Das ist es eben. Ich habe kein Problem mit dem Einschlafen. Mein Problem ist das Durchschlafen! Und das macht mich langsam verrückt.
    Ich habe weiter an Sport als Schlafmittel festgehalten und den Saunagang mit einem Spezialaufguss beendet: mit zwei Weizenbieren. Normalerweise ist Alkohol nach der Sauna der totale Killer. Das würde auch einen Gorilla betäuben. Aber es half nicht gegen meine unfreiwillige Nachtwache.
    Ich hatte schon immer einen starken Biorhythmus: Wenn ich zwei Tage lang um Punkt 14 . 30 Uhr ein Snickers esse, habe ich an den darauffolgenden Tagen um spätestens 14 . 35 Uhr Schokoschmacht. Muss ich berufsbedingt Montag um 6 Uhr aufstehen, weil ich einen frühen Zug erwischen muss, sitze ich Dienstag, Mittwoch und Donnerstag um 6 . 05 Uhr senkrecht im Bett – obwohl ich eigentlich noch zwei Stunden weiterschlafen könnte. Nach meinem Biorhythmus können Sie wirklich die Uhr stellen. Nun frage ich mich, welcher Idiot meine innere Uhr auf drei Uhr morgens gestellt hat? Ich war’s jedenfalls nicht.
    Sport habe ich also durch. Die üblichen Mittel auch: heiße Milch mit Honig, heiße Milch

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