Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
er sich aus.
»Garry, ich bin
froh, dich gesund wiederzusehen. Geht es dir auch wirklich gut? Du wirkst so
nachdenklich?«, begann ich, ihn vorsichtig auszufragen.
»Mach dir keine
Gedanken um mich, ich komm schon klar. Bin ja immer irgendwie weitergekommen.«
Das klang nicht nach Garry.
»Vorhin im Pub
wolltest du mir etwas sagen, nicht wahr?«, fragte ich weiter, denn so schnell
wollte ich nicht aufgeben.
Garry atmete
tief ein. »Juliet, du musst mir versprechen, vorsichtig zu sein. Halte dich von
Konstantin fern, der ist ein ziemlich mieser und skrupelloser Typ.«
»Ich dachte, du
wärst total verknallt in Konstantin? Was ist denn passiert? Hat er dich
abblitzen lassen?«
Garry schaute
genervt zu mir hinüber. »Das hast du dir gemerkt, ist ja typisch. Ja, er sieht
gut aus, wir waren auch ein paar Mal zusammen weg. Aber dann habe ich gemerkt,
dass der mich nur ausnutzen will, da habe ich lieber die Kurve gekratzt.«
Es tat mir
leid, meinen Freund so enttäuscht zu sehen. Auch wenn er beteuerte, nicht
traurig zu sein, sagte seine belegte Stimme doch etwas anderes. Um ihn
abzulenken, brachte ich unser Gespräch wieder auf die Geschäfte der Stone
Corporation, denn dabei hatte er mich schließlich so merkwürdig angestarrt.
»Vorhin hast du
ganz komisch geguckt, als wir kurz übers Ölgeschäft geplaudert haben. Hatte das
einen bestimmten Grund?«, fragte ich neugierig.
Garry schwieg
eine Weile und ich wollte die Frage schon wiederholen, als er endlich zu
sprechen begann. »Alles, was ich weiß ist, dass dein Vater und Stone ein
Problem miteinander haben. Du erinnerst dich, ich telefoniere regelmäßig mit
deiner Mutter, und einmal hat sie mir erzählt, dass die beiden sich beinahe
geprügelt haben. Und ich könnte mir denken, dass es dabei ums Öl geht.«
Er sah kurz zu
mir hinüber, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. Ich versuchte,
die gewonnenen Informationen zu verarbeiten. Ich wohnte also im gleichen Haus
mit einem infamen Milliardär, der Streit mit meinem Vater hatte und angeblich Pornos
bei sich zu Hause drehte. Naja, es gab Schlimmeres aber ich würde mich lieber von
diesem Mann fernhalten.
»Du, Juliet,
ich muss dich um einen Gefallen bitten.« Garry starrte kurz zu mir herüber und
richtete seinen Blick dann sofort wieder auf die Straße. Tonlos fuhr er fort. »Ich
bin im Moment ziemlich knapp bei Kasse und bis das Tanzen was abwirft, dauert es
noch mindestens zwei Wochen. Ich brauche dringend zweitausend Dollar. Könntest
du mir die vielleicht leihen? Du kriegst sie auch so schnell wie möglich zurück.«
Er sah mich
nicht an, während er weiterfuhr.
In Gedanken überschlug
ich meine Finanzen. Zweitausend Dollar waren auch für mich ein ganz schöner
Batzen. »Ja, ich kann dir das Geld borgen, aber nicht gerade heute Nacht«, bot
ich ihm an.
Er entspannte
sich sichtlich. »Das macht nichts. Ich brauche es erst am Samstag. Und glaub
mir, ich zahl dir alles zurück. Ich fühle mich so mies, dich gleich am ersten Tag
anzupumpen, aber es ist wirklich dringend.«
»Du steckst
nicht in Schwierigkeiten, oder? Für Drogen oder so einen Scheiß gebe ich dir nämlich
kein Geld«, warnte ich ihn.
Doch er schüttelte
heftig den Kopf. »Nein, dafür würde ich mir nie etwas von dir leihen. Ich kenne
deine Haltung und respektiere das. Aber im Moment geht es bei mir gewissermaßen
um Leben und Tod.«
»Um Leben und
Tod?«, unterbrach ich ihn, »Wie das denn?«
Doch er
antwortete nicht
Garry fuhr den
Wagen in die Tiefgarage und stieg aus, der Fahrstuhl brachte uns danach beide
zur Lobby, wo wir uns voneinander verabschiedeten. »Gute Nacht, Garry. Und
danke für deine Hilfe.«
Zum Abschied küsste
er mich leicht auf die Wange. »Schlaf gut und träum süß. Es war schön, dich
wiederzusehen.« Ich schloss die Augen, lehnte mich an die Aufzugwand und
wartete darauf, dass er sich wieder in Bewegung setzte.
Gleich darauf öffnete
ich meine Augen wieder, um zu sehen, weshalb Garry zurückgekommen war. Hatte er
etwas vergessen? Doch es war nicht Garry, der da zu mir in den Aufzug gestiegen
war. Es war der gutaussehende Typ von heute morgen. Mein alkoholdurchsetztes
Gehirn erinnerte sich dunkel, dass die Umstände ein wenig peinlich waren, doch es
gab mir auch die Gleichmut, dem Fremden direkt ins Gesicht zu starren. Er sah
müder aus als heute früh, war aber immer noch dermaßen sexy, dass mein Herz
einen kleinen Sprung machte. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab
und
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