Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
für uns fiel. Das Publikum feierte uns mit stehenden Ovationen.
Dann herrschte auch
hinter der Bühne endlich eine ausgelassene Stimmung und die ganze vorherige
Anspannung war wie weggeblasen. Wir waren heilfroh, dass alles so toll geklappt
hatte, Bühnentechniker, Produktionshelfer, Maskenbildner und die ganze Crew
feierten zusammen mit uns Darstellern diesen Erfolg. Selbst der strenge Rob Robson
prostete uns mit einem Glas Sekt zu und strahlte übers ganze Gesicht.
Wir umarmten
uns und feierten zusammen, die Presse machte Fotos während der Premierenparty. Katie
war der neue Star am Musicalhimmel und etliche Agenten hatten bereits angefangen,
sie zu umwerben. Die ganzen Proben, die Anstrengungen und Schmerzen waren in
diesem Augenblick vergessen.
Als ich mich kurz
nach Mitternacht müde und glücklich auf den Weg nach Hause machen wollte, wartete
Garry am Hinterausgang des Theaters auf mich. »Kannst du mich vielleicht ein Stück
mitnehmen?«, fragte er beinahe schüchtern.
»Hat dich dein
Date versetzt oder wieso bist du auf einmal so still?«, scherzte ich, doch
Garry verzog kaum eine Miene. Er folgte mir auf den Parkplatz, grüßte Mr.
Burton höflich, als dieser ihm anbot, ihn direkt nach Hause zu fahren. Doch
Garry lehnte dankend ab.
Im Wagen übergab
ich ihm schweigend einen Umschlag in dem sich die zweitausend Dollar befanden,
um die er mich zuvor gebeten hatte.
»Danke, Juliet.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr du
mir hiermit hilfst.«
Mir war die
ganze Unterwürfigkeit meines Freundes zuviel. »Vergiss es. Du bist für mich wie
ein Bruder, da ist es doch selbstverständlich, dass ich dir helfe. Ich wünschte
nur, du würdest mir mehr von deinen Problemen erzählen?«
Er warf einen
kurzen Blick auf Mr. Burton und winkte dann ab. »Das Geld hier löst alles. Und
ich will dich da wirklich nicht mit reinziehen, je weniger du darüber weißt,
umso besser.«
Das klang nicht
gerade beruhigend und es war gar nicht seine Art, so geheimnisvoll zu tun. Doch
ich wollte ihn an diesem Abend nicht nochmehr unter Druck setzen, wahrscheinlich
würde er mir morgen ohnehin davon berichten, nachdem er alles geklärt hatte.
Den Rest der
Fahrt schwiegen wir, doch an der Seite meines besten Freundes war das
keineswegs ein bedrückendes Gefühl und ich kuschelte mich still in den Sitz
neben ihm.
Mr. Burton
setzte uns beide direkt am Eingang des Gebäudes ab und fuhr den Wagen dann in
die Tiefgarage. Wir standen eine Weile vor dem Haus, ich nestelte an den
Trägern meiner Tasche und Garry trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Spuck‘s
schon aus Garry, was hast du noch auf dem Herzen?«
Er sah mich
eindringlich an, dann trat er einen Schritt auf mich zu und zog mich
unvermittelt an sich. Seine Augen leuchteten, dann senkte er langsam seinen
Kopf, öffnete den Mund leicht und versuchte, mich zu küssen.
Ich war zuerst
wie erstarrt, versuchte dann aber eiligst, meinen Kopf abzuwenden. »Nein, Garry
bitte lass das. Bitte, lass mich los.« Ich war völlig perplex über die unerwartete
Zudringlichkeit meines besten Freundes, von dem ich bis eben geglaubt hatte, er
sei schwul.
Ich wand mich
unter seinem Griff, aber Garry gab nicht so schnell auf, hielt mein Gesicht in
beiden Händen und näherte sich erneut meinem Mund. »Garry, du bist mein Freund.
Bitte hör auf damit!« Mit meiner Tasche versuchte ich halbherzig, ihn
abzuwehren als er begann, an meinem Kleid herumzufummeln.
Urplötzlich wurde
er von hinten zurückgerissen und eine schneidende Stimme sagte laut: »Die Dame
hat Nein gesagt. Kapierst du das nicht?« Hinter Garry kam das wütende
Gesicht meines gutaussehenden Nachbarn zum Vorschein. Er überragte Garry um eine
Handbreit und hielt ihn an der Jacke gepackt. Unter seinem Shirt wölbten sich
die Muskeln seiner Oberarme.
Garry ließ sich
widerwillig wegzerren, flüsterte aber wütend und enttäuscht: »Stone, Sie wohnen
also immer noch hier. Wie nett, Sie endlich kennengelernt zu haben. Schöne
Wohnung haben Sie übrigens.« Dann riss er sich los und entfernte sich eilig und
mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen.
Mein Nachbar blickte
ihm irritiert nach. Sein Blick war erbost und ich dachte, Garry konnte froh
sein, so einfach davongekommen zu sein. Was bitte hatte diese Bemerkung über seine
Wohnung zu bedeuten?
Ich kam nicht
mehr dazu, diesen Gedanken zu Ende zu bringen, denn nun kam Daniel Stone auf
mich zu. Er legte mir sanft eine Hand auf den
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