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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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möglichst gleichgültig zu wirken. Die glühende Nachmittagssonne heizte das Wageninnere langsam auf. Reese war aufmerksam und einsatzbereit, aber dank Alice nicht mehr angespannt.
    Donnerwetter, selbst hier auf seinem Beobachtungsposten musste er ständig an sie denken.
    Im Augenwinkel beobachtete er, wie Rowdy sich dem Tattoostudio näherte und vorschützte, die Vorlagen im Schaufenster zu begutachten. Im Gegensatz zu Reese hatte Rowdy sein Erscheinungsbild nicht verändert – und sah immer noch unauffälliger aus als ein verkleideter Polizist.
    Das war wahrscheinlich Einstellungssache. Auch Rowdy blieb stets wachsam und vorsichtig wie ein Polizist, aber bei ihm wirkte es eher wie die Überlebensstrategie eines Kerls von der Straße und nicht so autoritär wie bei einem Cop.
    Wo blieb Peterson nur? Reese sah auf die Uhr. Wenn Rowdy noch lange die Auslagen bewunderte, würde sicher jemand misstrauisch.
    Reese bemerkte eine Frau im Rückspiegel, die gemächlich die Straße entlangschlenderte. Die Haarfarbe stimmte, Größe und Gewicht passten ebenfalls, aber dieses heiße Geschoss in den hochhackigen Schuhen, einem knappen, schwarzen Rock und einer nahezu nicht vorhandenen weißen Bluse, die so weit offen stand, dass er, wenn er gewollt hätte, ihren Nabel hätte sehen können – diese Frau konnte doch nie im Leben Lieutenant Peterson sein!
    Fast hätte er die Coladose fallen gelassen, und er schaffte es nur mit Mühe, dem Drang zu widerstehen, sich umzudrehen und sie anzugaffen, denn, verdammt noch mal, Lieutenant Peterson sah aus wie eine Sexbombe.
    Eine dunkle Sonnenbrille verbarg ihre Augen, aber wer achtete bei einem derartigen Ausschnitt schon auf die Augen? Bis zu diesem Moment war ihm nie bewusst gewesen, dass Lieutenant Peterson Brüste hatte, und schon gar nicht, dass sie so rund und voll waren …
    Er erschauerte und wusste nicht recht, was er mit dem neuen Bild, das er nun von seiner Vorgesetzten hatte, anfangen sollte.
    Rowdy schenkte ihr die Aufmerksamkeit, die einer erotischen Frau wie ihr gebührte, und ging sogar so weit, ihr anzügliche Blicke zuzuwerfen. War seine Begeisterung echt oder vorgetäuscht? Das konnte Reese nur schwer beurteilen.
    Peterson stolzierte ins Tattoostudio, und Rowdy heftete sich an ihre Fersen, den Blick unbeirrbar auf ihr Hinterteil gerichtet.
    Reese kam ins Schwitzen, wusste jedoch nicht, ob es an der sommerlichen Hitze, der riskanten Situation oder dem Anblick von Lieutenant Peterson als Sexbombe lag.
    Oh Gott. Er erschauderte, sank in den Sitz zurück und versuchte, dieses Bild wieder loszuwerden.
    Die Sonne brannte unerbittlich auf das Autodach, und in seinem Nacken, zwischen den Schulterblättern und an seinem Rücken, wo sich der Halfter mit seiner Glock verbarg, sammelten sich Schweißperlen.
    Die andere Waffe, die er am Knöchel trug, störte bei der Hitze weniger.
    Die Minuten zogen sich hin wie Stunden. Nichts passierte.
    Dann fuhren zwei Männer in einem schwarzen SUV vor. Reese bekam trotz der Hitze eine Gänsehaut. Die Männer sahen sich prüfend um, als hielten sie nach unliebsamen Zeugen Ausschau, doch in dieser Gegend gab es keine wachsamen Nachbarn. Hier sah man lieber weg.
    Reese beobachtete die beiden unauffällig durch seine Sonnenbrille, senkte dabei den Kopf und gab vor, mit seinem Radio beschäftigt zu sein.
    Die Kleidung der beiden Männer ähnelte sich. Einer hatte eine Edeljeans, der andere eine Kakihose an, und beide trugen schwarze Poloshirts, verspiegelte Sonnenbrillen und Bluetooth-Headsets. Sie sahen nach professionellen Schlägern aus, und im Gegensatz zu Reese schien es ihnen völlig egal zu sein, ob sie auffielen.
    Die beiden unterhielten sich leise miteinander, dann telefonierte einer der beiden kurz, nickte und betrat schließlich zusammen mit seinem Kumpan das Tattoostudio.
    Binnen einer Nanosekunde fasste Reese den Entschluss, ihnen zu folgen. Er hatte das ungute Gefühl, dass etwas mächtig schieflief und ihnen die gesamte Operation um die Ohren zu fliegen drohte. Um nichts in der Welt würde er tatenlos sitzen bleiben, während Rowdy und Peterson dort drin wie auf dem Präsentierteller hockten und ein leichtes Ziel abgaben.
    Zum Glück passt Logan auf Alice auf.
Wenn hier etwas schiefging, konnte er zumindest sicher sein, dass ihr nichts passierte. Logan würde schon dafür sorgen. Dank dieser Gewissheit schaffte er es, die Gedanken an sie abzustellen und sich auf seine Mission zu konzentrieren.
    Professionell, mit kühlem Kopf und

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