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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Fiasko war tatsächlich noch steigerungsfähig.

25
    »Wo ist er hin?«, erkundigte sich Peterson, während sie – ohne nennenswerten Erfolg – versuchte, ihre zerrissene Bluse zuzuhalten.
    »Woher soll ich das wissen? Aber er wäre schön blöd, wenn er sich bei dem Geballere nicht verdünnisieren würde.«
    Wie aufs Stichwort flogen noch mehr Kugeln durch die Luft.
    Wo zum Teufel blieb die Verstärkung? Inzwischen musste doch irgendjemand bei der Polizei gemeldet haben, dass hier geschossen wurde. Zwar benutzten die Angreifer Schalldämpfer, aber die Anwohner mussten die mörderische Attacke, die sich direkt vor ihrer Haustür abspielte, dennoch bemerken.
    Rowdy behielt wachsam die hinteren Räumlichkeiten im Auge, warf dabei jedoch verstohlene Seitenblicke auf Petersons Vorbau.
    »Wenn Sie nicht wollen, dass ich Sie erschieße, dann konzentrieren Sie sich gefälligst wieder auf den Hintereingang«, raunte Peterson ihm zu.
    »Schon dabei, schon dabei«, beteuerte er und wandte schnell den Blick ab. »Lieutenant, dürfte ich vorschlagen, dass wir uns aus dem Staub machen und Sie Ihren süßen kleinen Hintern hier rausschaffen, und zwar
sofort
, solange es noch geht?«
    Peterson ignorierte seine sexistische Anspielung auf ihren Körperbau, überprüfte hastig ihre Waffe und stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Womöglich haben die es genau darauf abgesehen.« Sie wandte sich an Reese. »Was glauben Sie, wäre es nicht langsam Zeit, Ihre kleine geheime Entourage zu alarmieren?«
    Nur wenige von Reeses Kollegen wussten von der Gefolgschaft aus loyalen, handverlesenen Polizisten, die Reese sich mit der Zeit aufgebaut hatte – und der die Bezeichnung »kleine Entourage« nun wirklich nicht gerecht wurde.
    Diese Männer waren gewitzt, ehrlich und vor allem vertrauenswürdig. »Diesmal nicht.« Sein Team so kurzfristig einzubestellen und dabei die diensthabenden Polizeibeamten zu übergehen, würde zu viel Aufmerksamkeit erregen und den Zweck seiner geheimen Einsatztruppe ad absurdum führen.
    Reese reichte Rowdy die Waffe, zog sich das T-Shirt über den Kopf und bot es Peterson an.
    »Spielverderber«, maulte Rowdy.
    »Treiben Sie es nicht zu weit, Rowdy Yates.« Peterson nahm das Shirt entgegen – und wenn Reese sich nicht gewaltig täuschte, starrte sie ebenso fasziniert seine Brust an, wie Rowdy gerade noch ihre angeglotzt hatte.
    Was für ein bizarres Possenspiel. Hätten sie nicht in tödlicher Gefahr geschwebt, Reese hätte sich köstlich amüsiert. »Lieutenant?«
    »Äh, ja. Danke.« Peterson zwängte sich im Sitzen in das Shirt, um nicht in die Schusslinie zu geraten oder sich an den herumliegenden Scherben zu verletzen, und zeigte dabei eine Menge Bein – sehr durchtrainierte Beine. Durch die seltsame Sitzposition und die hochhackigen Schuhe spannten sich ihre Wadenmuskeln kraftvoll an, doch Peterson schien von alldem nichts zu bemerken, oder es war ihr einfach egal.
    Reese zog sein Handy aus der Tasche und stellte fest, dass es die Attacke auf den Desert-Eagle-Schützen nicht überlebt hatte. Er fluchte leise und sah Peterson fragend an, die sich gerade das T-Shirt über den Kopf zog. »Meine Handtasche mit dem Handy liegt leider auf der anderen Seite der Theke«, erklärte sie bedauernd.
    Beide drehten sich zu Rowdy um.
    Er zückte sein Handy und warf es Reese zu. »Bitte. Tu dir keinen Zwang an.« Er legte Peterson stützend die Hand auf den Rücken, damit sie in die Arme des Shirts schlüpfen konnte, ohne zu taumeln.
    Reese bekam jedoch keine Gelegenheit zum Telefonieren, da einer der beiden Gauner auf der anderen Seite der Theke vernehmlich stöhnte und langsam das Bewusstsein wiederzuerlangen schien. »Ich schlage vor, wir verschwinden von hier, ehe wir eingekesselt werden«, legte Reese seinen Mitstreitern so höflich, wie es ihm unter den gegebenen Umständen möglich war, nahe.
    Peterson stieß einen Fluch aus und zog hastig das Shirt über den Po. Jetzt lief sie wirklich nicht mehr Gefahr, sich unfreiwillig zu entblößen, denn es war viel zu weit und reichte ihr fast bis zu den Knien.
    Peterson übernahm die Führung. »Wenn Sie gezwungen sein sollten, Ihre Waffe zu benutzen, dann passen Sie gefälligst auf, dass Sie keine Unschuldigen verletzen«, ordnete sie an und nahm geduckt und mit vorgehaltener Waffe Kurs aufs Hinterzimmer.
    Rowdy folgte ihr mit der Desert Eagle im Anschlag.
    Reese warf noch einmal einen prüfenden Blick um die Theke herum, um sich zu versichern, dass ihnen auch

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