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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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tödlicher Präzision – mit einer verdammten Baseballkappe und bedrucktem T-Shirt.
    Reese stieg aus, zog das verschwitzte Shirt von seinem Rücken, damit niemand seine Glock entdeckte, und lüftete kurz die Kappe. Dann steuerte er auf das Tattoostudio zu. Mit jedem Herzschlag steigerte sich seine Anspannung.
    Das Schaufenster von
Killer Designz
war riesig, und schon von Weitem konnte Reese Peterson erkennen. Er hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, sie in diesem Aufzug zu sehen. Sie unterhielt sich gerade mit einem Mann, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um den Tätowierer handelte. Sie hatte kokett die Hüfte geneigt und ein »Ich bin zu haben«-Lächeln auf den geschminkten Lippen. Die Hände hielt sie auf die Theke gestützt und beugte sich vor, damit sich der Tätowierer ganz auf ihren Vorbau konzentrierte.
    Rowdy stand ein Stück weit von ihr entfernt und blätterte in einem Vorlagenkatalog. Die beiden Gorillas drückten sich an der Seite herum und begutachteten mit scheinbarem Interesse eine Auslage mit Piercingschmuck.
    Als ob diese Gestalten sich piercen lassen würden.
    Ein Glöckchen klingelte, als Reese den Laden betrat. Kühle, klimatisierte Luft strich über seine erhitzte Haut. Rowdy hob kurz den Kopf und ignorierte ihn dann wieder glaubhaft. Peterson stutzte eine Sekunde, nicht länger. Sie warf einen kurzen Blick auf die beiden Gorillas und sah wieder weg.
    Wollte sie Reese damit bedeuten, dass die beiden ihr ebenfalls aufgefallen waren? Gut möglich.
    »Na«, sagte sie, und ihre Stimme klang kehlig, »Sie haben Kundschaft. Da will ich Sie nicht länger aufhalten.«
    Die beiden Gangstertypen achteten mehr auf Rowdy als auf sie. Das war verständlich, denn Rowdy war mit seinen knapp einsfünfundneunzig fast genauso groß wie Reese und ebenso fit und durchtrainiert. Lieutenant Peterson dagegen war nur ein zartes, kleines Persönchen und wirkte in ihrer Verkleidung eher wie eine naive Tussi als eine knallharte, hochrangige Polizistin, die im Alleingang und mit kaltblütiger Entschlossenheit der Korruption auf ihrem Revier einen Riegel vorgeschoben hatte.
    Scheiße
. »Hey, sind Sie der Einzige, der hier bedient?«, fragte Reese in den Raum hinein.
    Der Tätowierer nickte ihm zu. »Bin gleich bei Ihnen.«
    »Super.« Er hakte die Sonnenbrille in den Shirtkragen und sah sich nach potenziellen Fluchtwegen um, die sie im Notfall nutzen konnten.
    Lieutenant Peterson legte einen Finger auf die Lippen. »Ich finde all diese Motive hübsch«, kommentierte sie die Vorlagen, die sie gerade durchblätterte. »Aber vor ein paar Tagen habe ich ein ganz außergewöhnliches Muster gesehen, und ich glaube, so etwas möchte ich auch haben.«
    »Könnten Sie mir dieses Muster beschreiben?«, fragte der Tätowierer und verfolgte fasziniert, wie sie den Finger auf der Unterlippe vor- und zurückbewegte.
    »Aber klar. Es war länglich und schmal und bestand aus Linien und Ziffern.«
    »Aus Zahlen?«
    »M-hmm.« Sie stützte sich mit dem Unterarm auf die Theke und beugte sich so weit vor, dass Reese schon befürchtete, ihr würde alles aus dem knappen Blüschen fallen.
    Auch Rowdy und die beiden Gangster stierten ihr in den Ausschnitt.
    »Ungefähr so groß«, erläuterte sie und zeichnete mit ihrer feuchten Fingerspitze den Umriss auf ihren Arm. Dann hob sie den Kopf und lächelte den Tätowierer verführerisch an. »Können Sie mir etwas in dieser Art zeigen?«
    Der Kerl schnaufte schwer. »Ja, könnte durchaus sein.« Seine Augen blitzten lüstern. Aber war da nicht auch noch etwas anderes? »Warten Sie, ich hole schnell ein anderes Vorlagenbuch.«
    War er scharf auf sie?
    Reese lehnte sich lässig an die Ladentheke und blätterte desinteressiert in einem der Kataloge.
    Der Tätowierer drehte sich auf dem Absatz um und verschwand durch einen Vorhang in einem Hinterzimmer.
    »Wohin soll denn dein Tattoo, Süße?«, sprach Rowdy Peterson an und nutzte die Unterhaltung als Vorwand, um dichter zu ihr aufzurücken – was Peterson offenbar nicht passte, da sie einen Schritt zur Seite machte.
    Ihre Wangen röteten sich … ziemlich authentisch sogar.
    »Ich weiß noch nicht«, antwortete Peterson. »Wahrscheinlich auf den Arm. Aber ich glaube, es würde sicher auch hochkant auf der Wade gut aussehen.« Sie drehte sich um und präsentierte Rowdy und den beiden Schlägern ihren knackigen Hintern, knickte wieder die Hüfte ein und lächelte Rowdy sinnlich über die Schulter hinweg an. »Was meinst du?«
    »Ich finde,

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