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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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brauche unbedingt etwas, womit ich mich beschäftigen kann, damit ich nicht verrückt werde.« Logan spannte vorsichtig den verletzten Arm an. »Wie kann ich helfen?«
    Alice fuhr mit einem Kamm durch ihr nasses, verheddertes Haar. Pepper saß auf dem Badewannenrand und leistete ihr Gesellschaft. Sie war nicht gerade gesprächig, wie Alice feststellte, sondern ganz und gar unaufdringlich und begnügte sich damit, einfach nur bei ihr zu sitzen. Freundlich, aber still. Interessiert, aber nicht neugierig.
    »Es ist hoffnungslos.« Alice legte den Kamm weg und machte sich daran, ihr Haar mit den Händen zu bändigen. Zwar saß der Mittelscheitel wieder, aber die feuchten Strähnen wellten sich noch immer unkontrollierbar. Alice schnitt eine Grimasse. »Eigentlich ist es sowieso unsinnig«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. »Nachher, wenn wir gehen, werden wir wieder klatschnass.«
    Pepper beobachtete sie aufmerksam. »Möchtest du vielleicht einen heißen Tee oder etwas anderes?« Sie stutzte. »Das heißt, falls Logan überhaupt Tee im Haus hat.« Sie zupfte an einem dicken, bestickten Handtuch, das auf dem Handtuchhalter hing. »Ich habe mir bisher noch nicht einmal das ganze Haus angesehen.«
    »Als ihr aus dem Krankenhaus gekommen seid, hattet ihr bestimmt ganz andere Dinge im Kopf.«
    Pepper schluckte schwer, schloss die Augen und nickte. »Ich hätte ihn verlieren können.«
    »Aber das hast du nicht«, entgegnete Alice und setzte sich neben Pepper. Sie hatte ihr Kleid so gut es ging getrocknet, doch es klebte immer noch auf äußerst unvorteilhafte Weise an ihrem Körper. »Es tut mir leid, dass er verletzt wurde. Aber ich bin trotzdem sehr froh, dass er da war und helfen konnte.« Die Vorstellung, was sonst möglicherweise geschehen wäre, war unerträglich.
    »Ich auch«, pflichtete Pepper ihr bei und lächelte. Dann blickte sie sich um. »Ist dir aufgefallen, dass wir in einem Badezimmer sitzen und uns unterhalten?«
    »Schon«, erwiderte Alice schmunzelnd. »Aber ich habe es nicht eilig, wieder zu den Männern zurückzukommen.« Nicht, solange sie aussah wie ein begossener Pudel.
    »Geht mir auch so.« Pepper legte den Kopf schief. »Zum Glück hattest du Waffen in deiner Wohnung. Sonst hätte Logan gestern vielleicht nicht so viel ausrichten können.«
    »Besitzt du auch welche?«
    »Aber klar«, schnaubte Pepper. »Rowdy hat darauf bestanden. Er hat mir sogar beigebracht, wie man schießt.« Sie sah Alice fragend an. »Bist du eine gute Schützin?«
    »Gut genug.« Das, worauf sie zielte, traf sie auch. »Ich übe einmal im Monat am Schießstand.«
    »Tatsächlich? Vielleicht könnten wir ja mal zusammen hingehen«, schlug Pepper erfreut vor.
    Noch vor wenigen Tagen hätte Alice sich nicht auf einen so engen Kontakt zu einem anderen Menschen eingelassen, aber heute gefiel ihr der Vorschlag. Und Pepper Yates gefiel ihr ebenfalls. »Das wäre toll.«
    Pepper strahlte. »Ich will ja nicht aufdringlich erscheinen, aber hättest du vielleicht auch Lust, zu unserer Hochzeit zu kommen? Schließlich hast du uns gestern gerettet. Da ist es nur angemessen, dass du mit von der Partie bist.«
    Gerettet?
»Ich habe euch doch nicht …«
    »Doch das hast du«, beharrte Pepper. »Keine Widerrede. Außerdem kommt Reese auch. Er ist nämlich Logans bester Freund.«
    Das klang großartig, und Alice hätte nur zu gern zugesagt, doch sie konnte noch nicht absehen, wie sich die Beziehung mit Reese entwickeln würde, und wollte nicht vorschnell handeln.
    Pepper verstand ihr zögerliches Schweigen falsch. »Bin ich zu besitzergreifend?« Sie zog die Nase kraus. »Ich wollte dich nicht unter Druck setzen.«
    »Nein, das ist es nicht. Ich wäre sehr gern dabei.« Alice war selbst überrascht, dass sie so empfand. »Ich möchte nur nicht, dass Reese etwas falsch versteht.« Oder sich von ihr bedrängt fühlte.
    »Er hat überhaupt nichts zu melden. Ich kann einladen, wen ich will.«
    Aber was, wenn Alice die Einladung annahm und es am Ende mit Reese nicht klappte? Würde er eine andere Frau zur Feier mitbringen? Müsste sie während der ganzen Hochzeitszeremonie den Anblick von Reese mit einer anderen im Arm ertragen?
    Pepper knuffte ihre Schulter. »Ich glaube, ich weiß, woran du denkst«, behauptete sie schmunzelnd. »Aber glaub mir, das würde Reese nicht wagen. Außerdem dürfen nur Leute kommen, die Logan und ich eingeladen haben, denn ich will die Feier möglichst kleinhalten. ›Begleitpersonen‹ sind nicht

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