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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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festzuhalten. »Ich streite mich so gern mit dir.«
    »Ach ja?«
    »Aber wenn du jedes Mal gleich sauer wirst, macht es keinen Spaß.«
    »Falls das eine Entschuldigung sein soll, muss ich dir leider sagen, dass sie total missglückt ist.«
    »Kann schon sein, denn entschuldigen wollte ich mich eigentlich nicht …«
    Sie tätschelte seine Wange – ein wenig fester als nötig. »Schon gut, Reese. Ich lasse dich noch einmal davonkommen. Aber nur, weil wir heute alle ein wenig von der Rolle sind.«
    »Ich bin überhaupt nicht von der Rolle«, wehrte sich Logan.
    »Ich auch nicht«, meldete sich Reese.
    Pepper verdrehte die Augen. »Männer!«, meinte sie noch einmal mit mehr Nachdruck.
    Erst, nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, ließ Reese sich erschöpft auf den Sessel fallen. »Herrje, Logan, eigentlich hat sie recht.« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich bin völlig fertig. Der Schlafmangel, die verwüstete Wohnung und dann auch noch …« Er zögerte kurz, doch Logan genoss sein Vertrauen, und er konnte riskieren, ihn einzuweihen. »Alice hat mir erzählt, dass sie mal entführt worden ist.«
    Logan beugte sich abrupt vor. Seine Verletzung war vergessen. »Wann? Wer hat das getan?«
    Reese schüttelte den Kopf. »Sie will mir keine Einzelheiten verraten, aber sie sagt, dass sie nicht vergewaltigt wurde.«
    Im Zimmer wurde es still. Schließlich fragte Logan leise: »Glaubst du ihr?«
    »Ich weiß nicht. Ich hoffe, dass es die Wahrheit ist. Was immer damals passiert ist, hat jedenfalls ihr Leben von Grund auf verändert. Ich muss unbedingt herausfinden, was ihr zugestoßen ist.«
    Logan nickte. »Sie hat noch immer Angst.«
    Reese wusste genau, dass Logan gerade an den Augenblick dachte, als Alice mit der Waffe in der Hand in der Wohnung erschienen war.
Manchmal ist es besser, wenn sie tot sind.
Niemals würde er diesen Satz vergessen können, ihren Gesichtsausdruck in diesem Moment. Reese schloss die Augen. »Ich habe nichts Konkretes in der Hand, aber es scheint mir durchaus möglich, dass noch immer Gefahr für sie besteht.«
    »War Rowdy deshalb bei ihr?«
    Rowdy war ein kluger Mann und hatte selbstverständlich die Aura aus Angst, die Alice fast wie ein zarter Schleier umgab, bemerkt. »Er hat ähnliche Schlüsse gezogen wie ich.« Reese spähte den Korridor hinab. Wo blieb Alice nur so lange?
    »Von Rowdy hat sie nichts zu befürchten. Das weißt du, oder?« Logan rutschte auf der Couch herum und versuchte, eine bequeme Sitzposition zu finden. »Er ist zwar eine Art verlorene Seele, aber anständig und würde sich gerade einer Frau gegenüber nie daneben benehmen.«
    »Eine verlorene Seele?« Wie melodramatisch – aber auf Rowdy durchaus zutreffend. »Er war so daran gewöhnt, seine Schwester rund um die Uhr zu belauern, dass ihm jetzt wahrscheinlich langweilig ist und er einen neuen Schützling braucht.« Reese sah zu Logan hin. »Jetzt, da du ihm den Rang abgelaufen hast.«
    »Er meinte, er könne es verstehen, und ich bin mir sicher, dass er sich für Pepper freut.« Logan ließ sich seufzend wieder zurücksinken. »Wenn wir verheiratet sind, können wir uns in aller Ruhe daran gewöhnen, dass wir miteinander verwandt sind.«
    Reese spähte erneut in den Flur, doch die Badezimmertür war noch immer geschlossen. Saßen Alice und Pepper gemeinsam da drin? Worüber zum Teufel redeten die beiden nur so lange? »Anfangs hat es mir nicht gepasst, dass Rowdy auf eigene Faust Nachforschungen anstellen will, aber das lag nur an meiner Eifersucht, wie du richtig erkannt hast.«
    »Du gibst es also tatsächlich zu?«, fragte Logan fassungslos.
    »Es ist eben, wie es ist.« Und in Bezug auf Alice erregte so ziemlich alles seine Eifersucht »Aber eigentlich ist es gut, dass Rowdy ebenfalls ein Auge auf sie hat, denn ich kann nun mal nicht rund um die Uhr bei ihr sein.« In den vergangenen Jahren hatte er ja auch immer verlässlich auf seine Schwester aufgepasst. Die Geschwister standen sich wirklich sehr nah.
    Die beiden waren unerschütterliche, einzigartige Menschen mit einem ausgeprägten Gespür für Moral und Gerechtigkeit. »Zwar ist sie bisher auch ganz gut allein zurechtgekommen, aber nun muss sie das glücklicherweise nicht mehr.« Was Alice dazu sagen würde, dass er und Rowdy in ihrer Vergangenheit herumschnüffelten, konnte Reese nicht abschätzen – ein guter Grund also, ihr vorerst nichts davon zu verraten.
    »Ich werde noch für eine ganze Weile viel zu viel Freizeit haben. Ich

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