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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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hinunter.
    Alice saß noch immer auf der Badewanne, die Hände im Schoß gefaltet, die Fußknöchel aneinandergepresst, und fragte sich, wie Reese sie wohl sah.
    Ob Pepper recht hatte?
    Hielt er sie tatsächlich für
sexy
? War sie für ihn nicht nur eine Frau, die praktischerweise verfügbar war, sondern begehrte er sie wirklich? Die Vorstellung war so abwegig, dass ihr Verstand sie sofort als Hirngespinst abtat – bis sie den Blick hob und das Feuer in Reeses Augen lodern sah.
    Holla! Er betrachtete ihre nackten Füße, ihre Waden, musterte ihre ineinander verkrampften Hände und schließlich ihre Brüste, die sich mit ihren beschleunigten Atemzügen hoben und senkten.
    »Reese?«
    Sie blickte in seine grünen Augen. Als er antwortete, klang seine Stimme tiefer als gewöhnlich. Rauer. »Warum versteckst du dich hier drin?«
    »Das tue ich nicht.« Die Erkenntnis, was er tatsächlich in ihr sah – und dass sie es sich wünschte –, veränderte alles. Alice erhob sich und fühlte sich mit einem Mal befangen und unsicher. »Pepper und ich, wir haben uns unterhalten.«
    »Ach ja?« Er vergrub die Hände in den Taschen und lehnte sich an die Wand. Sein Blick wanderte weiterhin unablässig über ihren Körper. Er hatte sich so positioniert, dass der Weg nach draußen versperrt war. Sie saß mit ihm im Badezimmer fest. »Darf ich fragen, worum es bei eurem Gespräch ging?«
    »Um die Hochzeit«, platzte Alice heraus.
    Ein nachsichtiges Lächeln umspielte seine Lippen. »Weiberkram also.«
    »In gewisser Weise.« Wie definierte er denn Weiberkram? »Wir haben eine ganze Menge besprochen. Sie ist nett.«
    »Ab und zu.«
    Alice bemerkte, dass nicht nur ihr Kleid sich an ihrem Körper festgesaugt hatte. Auch Reeses Hemd klebte an seiner Brust. Alice konnte den Blick nicht abwenden. Seinen nackten Oberkörper hätte sie zwar lieber gesehen, aber wie sein Hemd jeden einzelnen Muskel betonte, war auch nicht schlecht. »Wir haben vor, etwas gemeinsam zu unternehmen.«
    »Was du nicht sagst.« Er behielt seine lässige Haltung bei, wirkte jedoch mit einem Mal konzentrierter. »Und was für Unternehmungen plant ihr?«
    »Sie möchte mir einen neuen Look verpassen.«
    Reese richtete sich abrupt auf. »Wie bitte?«
    Alice verzichtete darauf, ins Detail zu gehen, denn dann wäre sie sich vollkommen albern vorgekommen. »Und wir wollen vielleicht gemeinsam zum Schießstand, um ein wenig zu üben.«
    Nun war er völlig perplex. »Schießübungen? Du … und Pepper?«
    Es war wohl klüger, diesen Punkt ebenfalls nicht auszuweiten. »Außerdem würde ich gern zu ihrer Hochzeitsfeier gehen. Das heißt, wenn du nichts dagegen hast.«
    Er trat einen Schritt in den Raum hinein. »Warum sollte ich?«
    »Weil du ebenfalls eingeladen bist und ich nicht möchte, dass du dich – keine Ahnung – eingeengt fühlst.«
    Er kam noch näher, bis nur sie noch wenige Zentimeter trennten. »Alice, ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.«
    Er roch gut, nach Regen und Wärme. Sie atmete tief ein und füllte ihre Lunge mit seinem Duft, der sie ganz benommen machte.
    Reese legte einen Finger unter ihr Kinn. »Alice?«
    »Ich möchte nicht, dass du meiner irgendwann überdrüssig wirst.«
    Mit gerunzelter Stirn umfasste Reese ihr Gesicht und streichelte mit dem Daumen ihre Wange. »Sei unbesorgt. Dazu wird es niemals kommen.«
    Von wegen. Vielleicht war es heute noch nicht so weit. Wenn Logan und Pepper möglichst bald heirateten, würde es vielleicht auch noch bis zur Feier halten. Aber Reese konnte nicht wissen, was die Zukunft bringen würde. »Reese, wie alt bist du?«
    Er hob befremdet eine Augenbraue. »Dreißig.«
    Und er war noch nicht verheiratet, was wohl bedeutete, dass er sich nicht fest binden wollte … Oder?
    »Und wie alt bist du, Alice? Mitte zwanzig?«
    »Gut geraten. Ich bin sogar exakt Mitte zwanzig.« Obwohl sie sich viel älter vorkam. Manchmal fühlte sie sich emotional so erschöpft, so ausgebrannt.
    Resigniert.
    »Fünfundzwanzig also?«
    »Korrekt.« Alice beging den Fehler, zu ihm aufzusehen. »Reese?«, fragte sie, diesmal sanfter.
    Er schien vollkommen gefesselt von ihrem Anblick zu sein. Versonnen strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Du meinst den Kuss, über den wir vorhin sprachen?«
    Der kratzige Klang seiner Stimme brachte ihren Puls zum Rasen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und kam ihm entgegen.
    Bereit. »Ja.«
    »Nicht hier in Logans Badezimmer.«
    Sie ließ sich enttäuscht zurückfallen.

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