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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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machte.
    Sie seufzte, bemerkte, dass bereits einige Minuten verstrichen waren, und beschloss, Reese einfach zu fragen, was er essen wollte.
    Sie nahm die Schlüssel und schloss hinter sich ab. Nie im Leben würde sie in Bezug auf ihre Sicherheit Risiken eingehen. Auf dem Weg nach draußen warf sie einen Blick hinauf zu Reeses Wohnungstür. Kein dramatisches Absperrband, wie man es aus Filmen kannte, verwehrte den Zutritt. Reese hatte gestern erzählt, dass seine Kollegen es trotzdem lieber sähen, wenn er sich noch eine Weile vom Apartment fernhielte, bis sie Spuren gesichert, Fotos gemacht und das, was immer auch sonst sie noch dort drinnen taten, erledigt hatten. Alice hatte keine Ahnung, was die Polizei in solch einem Fall unternahm. Abgesehen von Reese war ihr bisher noch nie ein guter Cop begegnet.
    Sie hatte einige zwielichtige Typen gekannt, die eine Polizeimarke getragen hatten, doch die Ehrenhaftigkeit, die eigentlich ebenfalls unerlässlich für diesen Beruf war, hatte ihnen gefehlt. Gestern hatte sie einige gute Cops getroffen.
    Wie man sie von den Bösen unterschied, hatte sie auf schmerzhafte Art und Weise lernen müssen.
    Bei dem Gedanken an die Geschehnisse des Vortages bekam sie feuchte Hände. Reese hatte sich zwar nur an sie gewandt, weil seine Wohnung demoliert worden war, aber eigentlich war Alice jeder Vorwand recht, unter dem er bei ihr blieb. Nach außen hin gab sie sich tapfer, doch in Wirklichkeit fand sie die Vorstellung, alleine sein zu müssen, unerträglich.
    Wie so oft in ihrem Leben schob sie alle schlimmen Erinnerungen beiseite und stieg die Stufen zu den Glastüren hinab, die nach draußen führten.
    Schon von drinnen konnte sie Reese sehen. Er stand im Schatten und hielt Cashs Leine locker in der Hand.
    Zwei Nachbarinnen, eine wunderschöne Blondine mit riesigen Brüsten und eine hübsche, schlanke Brünette, unterhielten sich ganz in seiner Nähe und warfen ihm dabei immer wieder bewundernde Blicke zu.
    Sie trugen nur Joggingshorts und Sport- BH s und zeigten eine Menge Haut. Außerdem hielten sie sich verdächtig nah bei ihm.
    Alice handelte, ohne nachzudenken. Sie begriff selbst nicht einmal genau, weshalb sie sofort schnurstracks über die Wiese zu Reese und Cash marschierte und dem verdatterten Reese die Leine abnahm.
    Verwundert zog er eine Augenbraue hoch. »Alice.«
    Ihr Herz trommelte mit schmerzhafter Intensität gegen ihren Brustkorb. Wie unfair, dass ein ungekämmter, unrasierter Mann so verflixt gut aussehen konnte. »Der Kaffee ist fertig.« Sie hielt ihm die Schlüssel hin, ohne dabei den Blick von den beiden Frauen abzuwenden. »Wenn du reingehen und eine Tasse trinken möchtest, kann ich gern so lange draußen bei Cash bleiben, bis er fertig ist.«
    Langsam verwandelte sich seine Verblüffung in Amüsement. »Oh, vielen Dank, Alice.« Mit einem vielsagenden Grinsen nahm er ihr die Schlüssel ab. »Wie überaus gastfreundlich.«
    Sie hatte keine Ahnung, was sie darauf erwidern sollte.
    Reese schmunzelte zufrieden, berührte leicht ihre Wange, rief den anderen Damen noch einen Gruß zu und verschwand im Haus. Das grelle Sonnenlicht fiel strahlend auf seine Schultern und brachte sein helles Haar zum Leuchten. Obwohl er barfuß war, schritt er sicher und selbstbewusst, wie ein Mann, der sich bewusst ist, dass er sich und alles um sich herum vollständig unter Kontrolle hat.
    Alice bemerkte, dass dies nicht nur ihr selbst aufgefallen war. Sie räusperte sich vernehmlich.
    Die Blondine lachte. »Tut mir leid, aber ich kann die Augen einfach nicht von ihm lassen. Er ist schon ein beeindruckendes Mannsbild.«
    Die Brünette schien derselben Meinung zu sein. Mit unüberhörbarer Skepsis fragte sie Alice: »Läuft zwischen euch beiden was?«
    Laufen? Dann begriff sie. »Was? Nein!« Alice blickte an sich herunter. Sie war nicht hübsch und schlank wie die Brünette, und mit den Kurven der Blondine konnte sie sowieso nicht mithalten. Sie war einfach nur sie selbst, bieder, unscheinbar und meistens nahezu unsichtbar.
    Gott sei Dank.
    »Wir sind nur Nachbarn.«
    »Ja, klar.« Die freundliche Blondine lächelte noch immer. »Diese Art von Nachbarschaft würde mir auch gefallen. Ich habe es schon bei ihm versucht, aber er ist wieselflink und weicht mir ständig aus.«
    »Du hast tatsächlich schon versucht …«
    »Mit ihm anzubandeln. Na sicher. Und ich war nicht gerade subtil, das kannst du mir glauben!«, versicherte sie lachend. »Ich dachte, er weist mich ab, weil es ihm

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