Verwechseljahre: Roman (German Edition)
Einfach herrlich! (Ich WUSSTE , dass man Männern keinen Orgasmus vorspielen muss. Nicht allen, meine ich.)
Dieses Jahr sind wir mit der ganzen Großfamilie da. Silke und die Kinder genießen die Reise auch sehr. Es gibt nämlich eine Kinderbetreuung, die Kindergärtnerin heißt Rikki! Sie hat ihr Abitur bestanden und ihr süßes zweijähriges Mohairchen mitgebracht, das hier in der Karibik unter den süßen Schokotalerkindern gar nicht auffällt. (Rikki hat mich schon angeschnauzt, ich solle mir solche rassistischen Bemerkungen verkneifen, aber Sie verstehen, wie ich das meine, oder? Man darf nicht immer gleich alles auf die Goldwaage legen. Hat Mutter immer gesagt.)
Der Club der jungen Mütter (und Großmütter) versteht sich prächtig. Silke tanzt abends mit Vivian und Sonja in der Disco, dass einem die Augen übergehen!
Billi ist auch hier, was mich besonders freut. Mit David, ihrem Doktorvater. Der ist ja süß! Also, den gönne ich ihr von Herzen. Gerade mal sechsunddreißig, Philosoph, und sichtlich verliebt in meine zauberhafte Freundin. Sie hat ihren Doktortitel frisch in der Tasche. So eine tolle Akademiker-Familie! Ihr Sohn, Robbi, arbeitet hier als Schiffsarzt.
Ab und zu spritzt er uns Hormone.
Wenn sie Billi, Sonja und mich mal wieder ganz heftig in die Zange nehmen. Wir schwitzen und frieren abwechselnd (ich brauche sogar in der Karibik eine Heizdecke! Obwohl ich in Viktors Armen …) Wir heulen und lachen, wir streiten und versöhnen uns, wir fallen uns in die Arme und trinken Champagner und Kamillentee. Wir sind eben eine große Familie, und ausgerechnet ich, die ich letztes Jahr eine einsame alte Jungfer zu werden drohte, habe nun die meisten Enkelkinder (fünf!), zwei tolle Schwiegertöchter und einen (tollen) Sohn. Und den tollsten Mann natürlich!
(Ich glaube, Sonja möchte mich ab und zu vor Neid schlagen, aber sie behauptet, mit Rainer glücklich zu sein. Und ehrlich: Rainer brauchte eine Domina, die ihm mal richtig Dampf unterm Hintern macht!)
Aber Hauptsache, wir sind alle zusammen, fächeln uns gegenseitig Luft zu, tanzen, lachen, essen und trinken, bis wir fast platzen. Am nächsten Morgen trotten wir dann völlig verkatert mit Kind und Kegel über die Joggingmeile und sehen zum Fürchten aus. Nur Sonja nicht. Die schminkt und frisiert sich vor dem Joggen. Seit ihrer letzten Fettabsaugung hat sie ein bisschen Schlagseite. Sie behauptet natürlich, das liege am Seegang.
Viktor lacht sich darüber kaputt. Er sagt, so eine erfrischende Mischpoke hat er noch nie auf seinem Schiff gehabt. Und wenn ich so im Kreis laufe, weiß ich, dass er sich immer schließt im Leben. Hat Mutter jedenfalls immer gesagt. Stimmt doch! Mein Sohn. Mein Oliver. Schwimmt immer mit. Im Schiffsbauch. Im Fruchtwasser des Ozeans, sozusagen. Deshalb schaue ich in den grenzenlos weiten Himmel und nicke meiner Mutter in Liebe zu. Denn eines weiß ich jetzt: Mutterliebe stirbt nie.
Dank
A ls Erstes möchte ich mich bei meinen Leserinnen für die vielen positiven Rückmeldungen, die wertvollen Anregungen und Ideen, das Lob, die Unterstützung, die Kritik und die Treue bedanken.
Besonderer Dank gilt diesmal Carin Stöhr. Sie hat mir den Anstoß gegeben, eine Geschichte über Adoption zu schreiben.
Dank gebührt auch Sylvie Goedel, die mir für die Figur der Silke Patin gestanden hat. Bei ihr habe ich auch die französischen Brocken aufgeschnappt.
Danke auch an Werner Kunde, der mir seine Gedichte Mitten drin zur freien Verfügung überlassen hat. Ich bin wirklich sehr frei damit umgegangen, denn Werner ist nicht Rainer. (Werner ist ein cooler Rennradfahrer!)
Über die Spielsucht und ihre Folgen habe ich mich mithilfe des Buches Jackpot – Aus dem Leben eines Spielers von Alexander Schuller informiert.
Wie immer danke ich auch meinem toll eingespielten Team vom Diana Verlag, allen voran Programmleiterin Britta Hansen sowie Doris Schuck, Claudia Limmer, Julia Winkel, Anna Kalb und natürlich The Big Boss, Ulrich Genzler. Danke für inzwischen sieben Romane und fast fünf Tatsachenromane in toller Zusammenarbeit!
Der innigste Dank gilt aber wie immer meinen Kindern, die meine Geschichten mit mir entwickeln, mich und meine gedankliche Abwesenheit ertragen und akzeptieren, dass das Essen manchmal nicht rechtzeitig fertig ist. (Manchmal???) Danke, liebe Franzi, für den wieder mal genialen Titel – und das von einer Siebzehnjährigen! Und danke, dass ihr mich ab und zu mal an meinen Computer lasst.
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