Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
Vom Netzwerk:
aus, die wie außerirdische Wesen herumlagen. Der Wagen rumpelte durch große Pfützen. Er zitterte und bebte im Wind.
    »Was sollen wir mit Dillard machen, Shep?«, fragte Ace. »Das Gefängnis gibt es nicht mehr. Aber ich glaube, die Polizei von Tango hat eine Notaufnahme im Krankenhaus eingerichtet.«
    »Bringt Goot und ihn dorthin.« Sheppard lud zwei der drei automatischen Glocks, die Ace mitgebracht hatte. Goot hatte die andere. »Wenn man die Old Post nicht fahren kann, dann lasst mich an der Umgehungsstraße raus.«
    Die Umgehungsstraße durchschnitt die Insel von Osten nach Westen und führte zwischen riesigen Bäumen hindurch, manche von ihnen über hundert Jahre alt, die tiefer verwurzelt waren als die Bäume an der Old Post Road. Er hoffte, dass diese Bäume ihn vor dem Wind schützen würden.
    »Ja, die Umgehung sollte sicher sein«, stimmt Ace zu. »Trotzdem finde ich, du solltest dich von mir nach Hause fahren lassen, Shep. Selbst wenn der Wind wieder loslegt, bevor wir da sind, ist der Laster sicherer als die Harley. Dieses Teil wiegt mehr als ein Hummer.«
    »Mal sehen, wie es ist, wenn wir aus …«
    Der Truck knallte in ein Loch, und Sheppard unterbrach sich. Die Räder drehten leer. »Scheiße«, murmelte Ace und legte den Rückwärtsgang ein. Vorwärts, rückwärts. Der Motor heulte, dann schoss das Gefährt aus dem Loch und rumpelte durch die nassen Zweige und hinaus auf die Old Post, wobei das Heck ausbrach. Ace tippte auf die Bremse und hielt langsam.
    Ace und Sheppard rissen gleichzeitig ihre Türen auf und stiegen aus. Die Schäden und Zerstörungen, auf die sie starrten, hatten ein solches Ausmaß, dass Sheppard es nicht begreifen konnte. Umgestürzte Bäume blockierten die Straße, Trümmerhaufen bildeten kleine Dämme, Autos waren umgekippt, überall lagen riesige Betonbrocken. Es sah aus wie nach Andrew.
    Regen und Wind peitschten über die Straße, als wollten sie deutlich machen, dass die Zeit zum Handeln gekommen war. »Die Umgehung ist dreihundert Meter südlich«, rief Ace über das Dröhnen des Motors hinweg.
    Sie sprangen zurück in den Laster, und Ace lenkte den Laster nach Süden. Er fuhr langsam, wich Hindernissen aus, das Wasser spritzte auf beiden Seiten hoch. Mittlerweile machte sich Sheppard größte Sorgen, dass er es nicht schaffen würde, auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Wenn die Umgehungsstraße unbefahrbar war oder wenn der westliche Bereich der Old Post genauso schlimm aussah wie die östliche Seite, dann wäre die einzige Alternative eine zweispurige Straße, die direkt Richtung Norden nach Pirate’s Cove führte. Von dort aus würde er dann nach Westen laufen müssen, über einen Feldweg, der wahrscheinlich unter Wasser stand. Es erschien ihm inzwischen vollkommen unmöglich, das Haus auf der Harley zu erreichen.
    Ace erreichte die Umgehungsstraße. Da und dort waren Bäume entwurzelt worden, insgesamt schien die Straße jedoch in deutlich besserem Zustand zu sein als die Old Post. Jahrzehnte von Stürmen hatten die Bäume alle in dieselbe Richtung gebeugt, in die der Wind normalerweise wehte, und so bildeten sie einen tropfnassen grünen Tunnel, durch den sie nun fuhren. Die Straße führte stetig aufwärts, das Wasser rauschte ihnen wie ein Fluss entgegen.
    »Äh, Shep, ich denke, du solltest die Harley vergessen. Der reicht das Wasser bis zum Lenker.«
    »Dann sollten entweder Goot oder ich am Steuer sitzen, und du und Luke bleiben hinten bei Dillard. Ich will nicht, dass jemand verletzt wird.«
    »Hast du jemals so eine Kiste gefahren?«
    »Nein, aber Goot.«
    Ace verlangsamte, zog die Handbremse an, schlug dann gegen die Tür zum Laderaum. Die öffnete sich, und Goot steckte den Kopf heraus. »Sind wir da?«
    »Planänderung«, sagte Sheppard. »Du fährst.« Er reichte Ace die andere Glock. »Bleib drinnen, bis wir an die Tür klopfen.«
    »In Ordnung.«
    Augenblicke später saßen Sheppard und Goot in der Fahrerkabine, und Goot legte den Gang ein, warf Sheppard einen Blick zu und sagte: »Los geht’s.«
    Sie brauchten nicht lange für den Berg. Kaum bogen sie dann rechts auf die Old Post, stemmten sich Wind und Regen wieder direkt gegen sie, gnadenlos und unablässig.

29
    Mira war bei Bewusstsein, aufmerksam, aber gefesselt, wie Nadine und Annie es im Wohnzimmer gewesen waren. Aufgrund von Crystals irrem Fahrstil war sie auf die Seite gekippt und konnte sich nicht in den Sitz hochstemmen. Wenn sie sich aufsetzen könnte, wäre sie vielleicht in

Weitere Kostenlose Bücher