Verzaubert fuer die Ewigkeit
mit dem einfachen Wunsch ihres Herzens.«
Raymond lächelte trotz seiner Sorge. Er hatte das Gefühl, dass der kleine Rotschopf das Leben reichlich ereignisreich machen würde.
Seine Brauen zogen sich zusammen, als Fionna zum Fenster ging, es aufdrückte und in den Hof hinabschaute, der mit knospenden Blumen gefüllt war. »Wir wissen, wer während der Belagerung hier drin war. Doch wer war nicht bei dir?« Sie gab ein entmutigenden Ton von sich. »Und sieh nur, jetzt, da die Bäume Blätter haben, werden unsere Feinde noch mehr Verstecke haben.« Sie rieb sich den Fleck zwischen den Augen, und Raymond ging zu ihr hinüber, weil er spürte, dass sich eine Spannung in ihr sehr schnell aufbaute. »Und wer hasst uns so sehr, dass er das genau vor unserer Nase macht?«
»Schscht«, machte er leise, zog ihre Hand fort und küsst sie dort. Er hob ihr Kinn an, und sie erwiderte seinen Blick. »Ich werde sie finden.«
Sie atmete ein, als ihr die Wahrheit klar wurde. »Du machst Jagd auf sie.«
Er verzog die Lippen zu einem zärtlichen Lächeln. »Ich kann nichts vor dir geheim halten, nicht wahr?«
»Das wäre sowieso unklug«, versuchte sie, ihn zu necken, und sie war nicht so dumm, ihn zu bitten, dass sie mitkommen konnte. Er konnte sich nicht konzentrieren, wenn er sich Sorgen um ihre Sicherheit machte, und sie wollte, dass er sich um sich selbst kümmerte. »Wann?«
»In einem Tag vielleicht.« Er hob eine Braue. »Du streitest dich nicht mit mir deswegen?«
Ihre Arme schlangen sich um seine Taille. »Sie sind dort draußen und lauem auf uns wie auf Wild, um uns abzuschlachten, bis nichts mehr von uns übrig ist. Sie wollen GleannTaise haben und werden jetzt noch härter darum kämpfen, da es wieder grünt und blüht.«
Er stimmte zu und verstärkte seine Umarmung, und er fürchtete, dass er zu sehr in Anspruch genommen war, um sich um die Verteidigung zu kümmern, die eihwaz, die die Rune vorhergesagt hatte. Oder hatte er schon den Pfad dadurch erreicht, dass er seine Liebe zu Fionna zugegeben hatte oder indem er den Bau aufgehalten hatte oder - lieber Himmel, das alles war bei weitem nicht so klar umrissen, wie er es gern gehabt hätte.
»Ich glaube, ich brauche ein paar Küsse.«
Er kicherte leise und beugte sich herab, um sie zu küssen. Er nahm ihren Mund mit köstlicher Zärtlichkeit und verlor sich in ihrem Kuss, in ihren Armen, die sich um seinen Hals geschlängelt hatten. Als ein Klopfen an der Tür erklang, lösten sie sich nur langsam voneinander, und sie schaute ihm in die Augen, mit einem trägen Lächeln und liebevoller Miene.
Er presste die Stirn an ihre und atmete tief ein. »Das ist entweder Ian oder Alec.«
Sie fuhr ihm mit dem Finger über die Ränder seiner Lippen. »Dann lass sie ein. Möchtest du, dass ich dich allein lasse?«
»Nein, ich möchte dich an meiner Seite haben. Ich brauche deinen Rat.« Sie bog sich zurück und hob eine spitz zulaufende Braue. »Wenn ich ihn nicht beachte, werde ich in Schwierigkeiten geraten«, gab er zu.
Sie lachte in sich hinein und löste sich aus seinen Armen, um die Tür zu öffnen.
Als sie das machte, stand Alec auf der anderen Seite, eingehüllt in Blumen. Fionna brach in Lachen aus, und Raymond kicherte.
Alec warf ihnen einen unwirschen Blick zu. »Das wird wirklich langsam ärgerlich«, nörgelte er und zerrte an den Blüten, als er in die Kammer trat. »Wir waren verdammt nahe, diese Dinger gestern Nacht aus der Halle zu schaufeln.«
Fionna schaute errötend zu Raymond hin. Er rieb sich den Mund, und Fionna beschloss, sich nicht zu äußern, doch als Alec an ihr vorbei ging, griff sie nach einer Blume, die im Kragen seiner Tunika steckte.
Englische Ritter und Ian Maguires Vasallen kamen nacheinander herein, und jeder sah verbissener aus als der nächste. Der einzige, der fehlte, war Nikolai, und Hisolda versicherte ihnen, dass er fortgegangen war, ehe Keith O’Cahan getötet worden war. Sie hatte den Gefangenen nur zwei Stunden früher noch lebend gesehen. Zweifellos um ihn zu verspotten, dachte Fionna. Hisolda gehörte nicht zu den Menschen, die mit ihrem Ärger lange hinterm Berg halten konnten, doch eines Mordes war sie nicht fähig.
Als Fionna Becher mit Wein erst ihrem Mann und dann den anderen anbot, begrüßte sie die acht anwesenden irischen Krieger, von denen sie mindestens drei noch aus ihrer Kindheit kannte. Alle waren groß und muskulös, trugen ihr Haar länger als die Engländer und ihre Clanmuster in leuchtenden Farben. Sie
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