Verzaubert fuer die Ewigkeit
den Boden, stieß dann Raymond an und machte ihn auf etwas aufmerksam. Er sah hinüber und entdeckte einen Abdruck und noch zwei weitere unten im Gang, der zu weite-
ren Zellen führte und dann zu einer Treppe, die nach oben und zur Außenseite der Burg führte. Ein Wachmann stand auf der Brustwehr genau gegenüber der dicken Tür, was es unmöglich machte, unbemerkt zu kommen oder zu gehen. Es sei denn, sie waren auch noch von einem anderen Mann betrogen worden.
Raymond rief sofort nach dem Hauptmann der Wache, und als Sir Perth sich näherte, schoss er Frage über Frage auf ihn ab.
»Nein, Mylord. Sie ist nicht mehr aufgeschlossen worden, seit wir den Gefangenen hereingebracht haben, und ich habe den Schlüssel.« Er zeigte ihm den großen Schlüssel, den er unter seiner Tunika trug.
»Sir Garrick hat den einzigen anderen«, warf Fionna ein.
»Und die Wachen auf der Mauer?«, fragte Raymond Perth.
»Sie wechseln täglich zwischen Alroy, Stanforth und dem jungen Carver. Aber Stanforth war in letzter Zeit krank gewesen.« Als DeClare die Stirn runzelte, erklärte er: »Er hat vor einer Woche aus dem Brunnen im Dorf getrunken. Alroy hat seither seinen Dienst übernommen. Carver ist jetzt dort.«
»Wer hatte in der letzten Nacht Wachdienst?«
»Stanforth und Alroy haben sich stündlich abgewechselt, Sir, damit sie Eure Hochzeit miterleben konnten.« Perth schaute zu Fionna hinüber und nickte kurz.
Fionna kam näher und berührte Raymonds Arm, und er schaute zu ihr herab. »Es ist unmöglich, alle zu befragen, die hier gewesen sind.«
Raymond stimmte dem zu und sah dann Perth wieder an. »Befragt die Männer und auch die auf dem nächsten Posten und auf dem Posten dahinter.« Sie hatten im Abstand von 900 Metern Wachen aufgestellt. Irgend jemand müsste eine Bewegung bemerkt haben. »Berichtet mir in einer Stunde. Ich möchte wissen, wer die Möglichkeit hatte, hier herunterzu-kommen.« Der Ritter nickte, verbeugte sich in steifer Haltung und ging davon.
»Kannst du deinen Rittern vertrauen?«, flüsterte sie.
»Mit meinem Leben. Und ohne jeden Zweifel.«
Misstrauisch betrachtete sie die Soldaten und ging dann mit ihm zur Treppe. »Ich kann die Iren zeigen, die ich gut kenne, aber ich denke über die Motivation nach.«
»Keith wurde ermordet, damit er nicht den Verräter verrät, Fionna.«
Sie sah ihn an. »Wie kannst du dir so sicher sein?«
»Ich kann es nicht, aber warum sonst sollte man ihn töten?« Raymond schwieg einen Moment und rieb sich mit der Rückseite seiner Finger seitlich über das Gesicht. Doch sie las die Frage in seinen grauen Augen.
»Ich kann die Magie nicht dazu benutzen, die Wahrheit herauszufinden, obwohl ich mir das wünschte. Bei all den Gaben, die ich habe, versage ich bei denjenigen, die ich am liebsten hätte.« Er sah sie scharf an, zog sie dann an sich und drückte die Lippen auf ihre Schläfe, als sie ins Solarium gingen. »Was nutzen all meine Fähigkeiten, wenn ich nicht helfen kann?«
Er drehte sich zu ihr um, nahm sie in die Arme, schob ihr das Haar aus dem Gesicht. »Deine Gabe ist nicht dazu gedacht, Mörder zu entlarven, mein Liebes.«
»Aber ich habe vor der Belagerung in der Burg etwas gespürt. Mir werden diese Gefühle nicht häufig geschenkt. Vielleicht dreimal in zehn Jahren.« Seine Brauen hoben sich. »Es war eine Gefahr durch einen Menschen, die ich fühlte, als ob man mich vom westlichen Turm aus beobachtete; doch als ich heute Morgen nachschaute, war das Schloss zugerostet.«
Ein widerliches Gefühl glitt ihm über den Rücken, die scheußliche Erkenntnis, dass man hinter Fionna und ihrer Magie her war, und das bedeutete, dass auch Sinead in Gefahr war. »Wo ist Sinead jetzt?«
»Bei Hisolda. Warum?«
»Ich möchte, dass sie ständig bewacht wird.« Er löste sich aus ihren Armen, ging zur Tür, rief nach Bediensteten und schickte sie mit dem Befehl davon, Alec und Ian zu holen und Sinead zu finden. Er schloss die Tür und sah sie wieder an. »Ich kann meinen Rittern trauen, doch wem würdest du Sinead anvertrauen?«
»Connal, aber er ist zu unerfahren. Und Dougan.« Als sie Zweifel in seinem Blick sah, fügte sie hinzu: »Er ist kein Krieger, aber er würde sie gut beschützen. Doch ich würde ihm nicht gestatten, sein Leben zu riskieren, Raymond. Er muss für seine junge Familie sorgen.«
Er stimmte zu. »Dann muss sie bei uns bleiben.«
»Ich kann sie mit einem Zauberspruch schützen, doch sie ist bekannt dafür, dass sie sie brechen würden
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