Verzaubert fuer die Ewigkeit
warf einen Blick über die Schulter in Richtung Burg. »Ja. Diesmal werde ich in meine Kammer eingeschlossen werden, da wette ich.«
»Siehst du, das ist impulsiv. Wenn du die Folgen zwar kennst, aber nicht an sie denkst, bis du sie zu spüren bekommst.«
»Aber du gehst weg!«, jammerte sie, und wieder kamen ihr die Tränen. »Geht nicht, Connal.« Sie klammerte sich an seinen Ärmel. »Bitte, ich brauche dich.«
Connal stöhnte und zog sie in die Arme, und sie weinte ein wenig, und er rieb ihr den Rücken und wiegte sie hin und her. Lieber Himmel, sie war unschuldig und süß, und er wollte ihr nicht wehtun. Außerdem, dachte er schuldbewusst, war es seine Aufgabe, über sie zu wachen.
»Ich muss jetzt weg und... Nein, nein, hör mir zu. Du musst zurückgehen. Versprich es mir.«
Sie antwortete nicht.
»Versprich es mir, Sinead oder ich werde dich selbst zurückbringen. Und zwar sofort zu deiner Mutter.«
»Ja. Ich verspreche es dir«, antwortete sie. Sie dehnte das letzte Wort und sagte ihm damit, dass sie es nur für ihn tun wollte.
Er nickte, stellte sie auf die Füße, verschnürte sein Bündel wieder und drängte sie zu gehen. Sinead schaute nicht zurück, als sie nach Hause lief, weil sie schon in ihrem jungen Alter zu stolz dazu war. Doch Connal wusste ohnehin, dass sie weinte.
Er war erst ein paar Meter gegangen, als er anhielt, weil ihm klar geworden war, dass Sineads Enttäuschung über ihn nur die eine Hälfte seines Problems war. Was war, wenn jemand seinem Vater mitteilte, dass er fortgerannt war? Er würde Schande über seine Mutter und PenDragon bringen, und was noch viel schlimmer war, er würde handeln wie das Kind, für das DeClare ihn hielt. Raymonds Vertrauen in ihn würde zerstört sein. Und er hatte Sinead impulsiv genannt. Er war ein Dummkopf!
Connal drehte sich um und ging, den Blick auf den abschüssigen Boden gerichtet, zwischen den Bäumen hindurch. Er hörte ein Geräusch, ganz in der Nähe und unterdrückt, und er sah sich schnell um. Sein Blick flog über eine Ansammlung von Bäumen hinaus und kehrte dann zurück. Er sah in dem Dämmerlicht Gestalten und etwas Schwarzes aufblitzen. Dann bemerkte er zwei dünne Beine, die wild um sich traten. Sofort ließ er sein Bündel fallen, rannte los und zog seinen Degen.
Sinead. Oh Gott, Sinead!
Als er näher kam, wurden die Bilder deutlicher. Er sah die Umrisse von Männern, die in Braun und Grau gekleidet waren und die ihre Kleidung mit Baumrinde und Erde getarnt hatten. Er konnte kaum Arme oder Köpfe ausmachen, weil sie so perfekt mit der Umgebung verschmolzen. Doch er sah Sinead. Er sprang los, warf sich mit seinem Gewicht gegen einen Mann und drängte ihn damit zu Boden. Er schlug dem Mann in den Magen und hörte, wie der Atem seine Lunge verließ.
»Renn, Sinead!«, schrie er, als der Mann den Angriff mit vernichtenden Schlägen erwiderte. Sein Gegner war größer und stärker, doch Sineads unterdrücktes Schreien trieb Connal an. Er schlug mit seinem Degen zu und traf den Arm des Mannes, ehe ein scharfer Schlag gegen seinen Hinterkopf ihn mit einem quälenden Schmerz in ein schwarzes Loch warf. Sinead schrie hinter vorgehaltener Hand, und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, wie Connal auf dem Boden zusammensackte. Der Mann hinter ihm versetzte ihm einen Stoß, sprang auf, zog sein Schwert und machte Anstalten, ihm den Kopf abzuschlagen. Er war kurz davor zuzuschlagen, als eine weitere Klinge ihn daran hinderte.
»Nein, er ist PenDragons Sohn.«
»So?«
»Möchtest du, dass ganz Nordirland über uns herfällt?«
Der Angreifer fluchte vor sich hin und schob sein Schwert in die Scheide.
Sinead schrie und schrie. Ein Mann schlug ihr seitlich gegen den Kopf. Ihre Augen verdrehten sich, sie wurde bewusstlos, und er legte sie sich, mit dem Gesicht nach unten, über den Schoß.
Connal bewegte sich auf dem Boden, seine Augen öffneten sich flatternd, doch er sah nur Pferdehufe.
»Sei vorsichtig mit ihr«, warnte einer der Männer. »Sie ist nicht so unschuldig und zahm, wie du glaubst.«
»Sie ist ein Baby.«
»Ha«, machte der Anführer. »Sie ist eine Hexe - genau wie ihre Mutter und ihre Großmutter.«
»Haben wir sie uns denn nicht deshalb geschnappt?«
Der Anführer betrachtete das Kind und hasste es mit jedem Atemzug. Es war mächtig und unausgebildet, und das würde seine Rettung sein. Er konnte es ausbilden und formen, und dann besaß er die Macht, die man ihm in all den Jahren vorenthalten hatte.
Fionna rief
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