Verzaubert fuer die Ewigkeit
leise mit der Zunge. »Nicht, wenn Eure Mutter ihn aufzieht.« Sie zitterte dramatisch, und Maery schaffte es, zu lächeln und rang dann nach Luft, als eine Wehe durch ihren jungen Körper fuhr. Fionna tastete nach der Lage des Kindes und verbarg ihre Sorge.
»Du lässt zu, dass sie deine Frau berührt! Dein Kind!«, zeterte Onora, deren verwittertes Gesicht vor Wut ganz zerknittert war.
»Ich möchte, dass meine Frau lebt«, entgegnete Dougan, ging zu seiner Frau und schaute durch den Raum zu seiner Schwiegermutter. Seine Frau hätte jetzt nicht solche Pein, wenn Onora nicht darauf beharrt hätte, dass es normal war, wenn die Geburt eines Kindes Tage dauerte.
»Geh hinaus, Onora«, wies Fionna sie streng an. »Und du auch, Dougan.« Der junge Mann schüttelte den Kopf, und Fionna erwiderte seinen Blick entschieden. »Ja. Du bringst alles durcheinander, während ich Ruhe brauche und allein sein muss.«
Er sah seine Frau an, deren Gesicht von den Wehen geschwollen und ganz verzerrt aussah, dann nickte er.
»Nein!«, begehrte Onora auf und stürzte auf Fionna zu. »Du wirst deine üblen Behandlungen nicht an meinem Mädchen vornehmen!«
Fionna wirbelte zu der alten Frau herum, noch ehe diese sie erreichte. Sofort trat Onora zurück, weil sie der Mut verließ. »Nicht Maery führt mich heute Nacht in Versuchung, du alte Närrin.« Die Bedeutung ihrer Worte traf so sehr, dass Onora erblasste. »Möchtest du, dass deine Tochter überlebt?«, fügte Fionna mit leiser Stimme hinzu.
Onora nickte.
»Dann können wir nicht mehr warten.« Die Geburt stand unmittelbar bevor, doch das Kind war zu groß. Außer die Mutter aufzuschneiden, um das Kind zu befreien und die Mutter zu verlieren, hatte Fionna nur noch eine Wahl, um beide zu retten.
Onora schaute zwischen den beiden hin und her und ging wutschnaubend zur Tür. Dougan küsste seine Frau so zärtlich, dass sich Fionnas Herz zusammenzog, und bevor auch er hinausging, warf er ihr einen schnellen Blick zu. Mit einem kühlen nassen Tuch wischte sie Maerys Gesicht ab und erklärte ihr, was zu tun war. Die junge Mutter nickte ängstlich, doch Fionna konnte nichts weiter tun, um ihre Furcht zu verringern. Aber sie konnte ihre Schmerzen dämpfen. Schnell ging sie umher und reinigte die Luft im Häuschen mit Myrrhe und Lavendel. Dann wandte sie sich dem Feuer zu und schöpfte aus dem Kessel heißes Wasser in eine Holzschale. Von den Beuteln, die an ihrer Taille hingen, entfernte sie ein Ledersäckchen. Es enthielt eine kleine dünne Flasche, in die Schriftzeichen ihrer Vorfahren eingeritzt waren. Fionna schüttete sich eine Prise des Inhalts auf die Handfläche, streute das braune Pulver über das Wasser, rührte es um und bot es Maery an. Das Mädchen zögerte.
»Es ist ganz harmlos«, flüsterte sie, und Maery trank. Schnell, ehe eine weitere Wehe sie umbrachte, wies Fionna die junge Mutter an, die Augen zu schließen.
Draußen vor dem Häuschen ging Dougan auf und ab und überhörte die Flüche seiner Schwiegermutter und ihre Behauptung, dass Dougan seine Frau dem Tod überantwortete, weil er die Hexe gerufen hatte. Er konnte an kaum etwas anderes denken als an die beiden Leben, die ihm so unendlich kostbar waren. Auf der anderen Seite der schmutzigen Straße hatten sich seine Nachbarn versammelt. Sie warteten, und ein paar von ihnen warfen ihm warnende Blicke zu, doch nur sein Freund Brian war mutig genug, zu ihm zu kommen.
Dougan sah zu Brian auf. »Plage mich nicht damit, dass ich so viel riskiere. Das weiß ich selbst viel zu gut.«
Ein leises Stöhnen drang aus dem Häuschen heraus, und beide Männer starrten die geschlossene Tür an. »Du hast so lange gewartet, bis du ihre Hilfe erbeten hast?«
»Ich konnte nicht. Sie...«
»... hat dich zu Tode geängstigt, was?«
Dougan lächelte kurz und senkte dann beschämt den Kopf.
»Du weißt, dass sie das Kind als verflucht brandmarken könnten, weil sie es zur Welt bringt«, bemerkte Brian und wandte den Kopf den Leuten zu, die auf der anderen Seite standen.
Dougan atmete heftig ein und langsam wieder aus. Er wusste das. Abgesehen von dem Geifern seiner Schweigermutter hatte ihn genau das davon abgehalten, sich an Fionna zu wenden. »Wenn einer wagt, meine Familie zu verfluchen, werde ich...«
Beide Männer erstarrten, als das Häuschen plötzlich erzitterte und Stroh vom Dach auf den Boden fiel.
»Sie bringt sie um, lass dir das gesagt sein!«, beharrte Onora, während sie zu Dougan marschierte.
Er hörte
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