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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Dominic alle Trümpfe in der Hand und würde sicherlich nicht zögern, sie auch auszuspielen. Sie war jetzt in seiner Gewalt, sozusagen in seinem Ankleidezimmer. Er konnte mit ihr machen, was er wollte - sie tagelang an diesem geheimen Ort festhalten, und niemand würde erraten, wo sie war. Die Möglichkeiten faszinierten sie. Was würde er tun? Sein gekonnter Kuss verwirrte sie und weckte in ihrem Inneren ein tiefes Verlangen. Ihr ganzer Körper pulsierte.
    Sie war bei Weitem nicht so verängstigt, wie es eine anständige junge Dame in solch einer unaussprechlichen Situation hätte sein sollen. Während sie sich Halt suchend an der Wand abstützte, spannte sie sich unwillkürlich an, als sie seine unverkennbare Erregung an ihrem Bauch spürte. „Sollen wir jetzt wirklich hier herumstehen und uns in der Dunkelheit berühren?", flüsterte sie. „Sie könnten mir wenigstens einen Stuhl bringen." Bevor sie ihm vor die Füße fiel.
    „Sie wollen doch nicht etwa meine Gastfreundschaft kritisieren?"
    „Dies ist ein wahrhaft grauenvolles Versteck. Was, wenn ich es doch tue?"
    Er zwirbelte eine ihrer glänzenden schwarzen Locken um seinen Zeigefinger. „Dann müsste ich Sie bestrafen."
    „Hmm. Mich bestrafen?"
    „Oh, ja." Er zog sanft an der Haarlocke. „An der Kellerwand sind ein paar ganz brauchbare Handschellen. Sie sind vielleicht ein bisschen rostig und sicherlich nicht so hübsch wie die Diamanten und das Goldfiligran, das üblicherweise Ihre zierlichen Handgelenke schmückt."
    Handschellen. Im Keller. Der Schurke drohte ihr ausgerechnet damit, sie an die Wand zu ketten. Das war also der Dank dafür, dass sie ihm geholfen hatte. Und was, fragte sie sich, würde er tun, wenn er sie erst in Ketten gelegt hatte? Prompt errötete Chloe angesichts der erotischen Bilder, die ihr bei dem Gedanken durch den Kopf gingen, zu seinem Vergnügen gefesselt und hilflos zu sein, seine Sklavin zu werden.
    „Verdammt, Stratfield", sagte sie wütend. „Ich würde Sie schlagen, wenn ich Sie richtig sehen könnte."
    „Ich bin genau hier, Chloe. Ich könnte kaum noch näher bei Ihnen stehen."
    Und so war es auch. Die Hitze seines Körpers übertrug sich auf sie. Sein lautes Herzklopfen schien ihres widerzuspiegeln.
    „Können Sie mich nicht spüren?", fragte er, während er mit der Fingerspitze die Linie ihres Halses nachfuhr, den zarten Rand ihres linken Ohrs.
    „Jeden Zoll." Die Atemlosigkeit ihrer Stimme konnte er wohl kaum überhören. Was hatte Shakespeare noch darüber geschrieben, dass der Prinz der Dunkelheit ein Gentleman war? „Die Priester haben doch niemanden in Ketten gelegt, oder?"
    „Nein", erwiderte er fröhlich. „Aber die Schmuggler, die zwei Jahrhunderte später hier waren, schon. Ich werde Ihnen nicht das Skelett in Ketten zeigen, das ich während meiner ersten Tage im Verborgenen gefunden habe."
    „Ich bin Ihnen unendlich dankbar."
    Er lachte, und sein warmer Atem auf ihrer Schulter ließ sie erschaudern. „Der arme Teufel trägt ein Schild um den Hals, auf dem ,Befreit mich auf eigene Gefahr' steht."
    „Und was soll das bedeuten?", fragte Chloe, plötzlich dankbar, dass Dominics schützende Arme so nah waren.
    „Ich habe keine Ahnung."
    „Vielleicht bedeutet es, dass dann sein Geist entfesselt wird, um sich an seinen Feinden zu rächen", sagte sie ruhig. „Vielleicht ist er sogar einer Ihrer Vorfahren."
    „Ich bezweifle es. Der Knochenbaron scheint vielmehr ein Feind des Mannes gewesen zu sein, der zu diesem Zeitpunkt die Herrschaft über das Verlies hatte."
    „Nun, vielleicht sind Sie und der Knochenbaron verwandte Seelen, wenn schon keine Blutsverwandten."
    Er lächelte sie an. „Vielleicht. Soll ich ihn freilassen?"
    „Nur auf eigene Gefahr und bitte nicht, während ich dabei bin." Sie hielt inne. „Was geschieht nun mit mir?", flüsterte sie. Ihre Worte klangen klar und deutlich durch den gruftähnlichen Raum.
    In seiner körperlosen Stimme schwang eine teuflische Belustigung mit, die in ihr den Wunsch weckte, ihn zu ohrfeigen. „Was möchten Sie denn, Chloe? Ich werde mich als Gastgeber bemühen, all Ihre Wünsche zu erfüllen."

13. KAPITEL
    Sich einen Monat lang im Dunkeln zu verstecken konnte die Gedanken eines Mannes verwirren. Ohne menschlichen Kontakt, ohne die Berührung einer Frau und ohne Licht - wer würde da nicht ein klein wenig wahnsinnig werden?
    Chloe war der geheime Traum jeden Mannes. Sie war schön und leidenschaftlich, ein Preis, für den es sich zu kämpfen lohnte.

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