Viel Laerm um Stratfield
beinahe die Flammen des Hades unter ihren Füßen spüren, als ihr böser Prinz sie durch sein unterirdisches Reich führte.
Würde das ihr Ende sein? Oder würde sie zu ihrem Leben als relativ anständige junge Dame zurückkehren?
Dominic würde nicht zulassen, dass ihr irgendein Leid geschah. Chloe glaubte fest daran, sonst wäre sie nicht mit ihm gegangen.
Aber würde sie als dieselbe weltfremde junge Frau zurückkehren, die sie vor ihrem Abstieg in Dominics Hauptquartier gewesen war?
Sie war sich über die Antwort nicht sicher.
Er führte sie hinunter in einen dunklen Kreidetunnel, in dem er eine einzelne Kerze hatte brennen lassen. Angeekelt rümpfte sie die Nase, als sie die bröckelnden Mörtelhaufen und die alten Brandyfässer sah, die in dem engen Gang herumlagen.
Ein verstohlenes Kratzen in der Wand ließ sie zusammenzucken. „Gütiger Himmel, was war das?"
Er lächelte entschuldigend. „Kein Grund zur Besorgnis. Nur die Ratten."
Sie duckte sich vor einem fauligen Balken und murmelte „Ratten", als wäre ihr eben erst bewusst geworden, dass er sein Quartier mit verschiedenstem Ungeziefer teilte, von dem eine junge Dame üblicherweise hoffte, es nie in ihrem Leben zu Gesicht zu bekommen. Aber anstelle des erwarteten Grauens lagen in ihrer Stimme nur Mitleid und eine Art ruhiges Verständnis, das ihn beinah überwältigte. „Oh, Stratfield, Sie armer Teufel. Wie kommen Sie nur damit zurecht?"
Sie war ein unberechenbares kleines Ding, diese Chloe Boscastle. Nicht leicht abzuschrecken. Die Art, die nach einem bösen Sturz sofort wieder aufs Pferd sprang. Er vermutete, dass es etwas damit zu tun hatte, dass sie in einer unbekümmerten, herrschaftlichen Familie aufgewachsen war. „Wie ich zurechtkomme?", sinnierte er. „Nun, mein Lakai findet es ein wenig schwierig, mich im Dunkeln zu rasieren, und manchmal finde ich keine zusammenpassenden Manschettenknöpfe, aber ansonsten habe ich es recht komfortabel."
„Aber wie einsam es für Sie sein muss! Worüber denken Sie nur in all den stillen Stunden nach?"
Er betrachtete ihr Gesicht und bemerkte, wie das Kerzenlicht ihre Züge vergoldete, sodass sie noch zarter und verführerischer aussah, wenn das überhaupt möglich war. „Am Anfang kreisten all meine Gedanken nur um mörderische Rache. Ich träumte davon, auf verschiedene Arten Vergeltung zu üben, die so barbarisch waren, dass ich sie nicht aussprechen möchte."
Sie begegnete seinem Blick. „Wenn man bedenkt, was Ihnen angetan wurde, sind solche Gedanken verständlich."
„Vielleicht. In letzter Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass es mir zunehmend schwerfällt, mich daran zu erinnern, dass ich nur für die Rache lebe. Ich ertappe mich selbst dabei, wie meine Gedanken zu anderen Dingen abschweifen."
„Oh. Wie ... faszinierend."
„Meinen Sie?" Er beugte sein Gesicht nah an ihres und atmete ihren bezaubernden Duft ein. Er war schwach vor Verlangen, sehnte sich verzweifelt nach ihr. Sicherlich ahnte sie, dass diese „anderen Dinge" sich allein darum drehten, wie er sie hier herunterbringen könnte, um sie bei Kerzenlicht langsam zu entkleiden und in jeder Position zu lieben, die es gab.
„Wollen Sie es mir nicht sagen?", flüsterte sie. Ihr Atem streifte seine Wange wie eine Liebkosung.
Er biss die Zähne zusammen. Ihre Stimme forderte ihn heraus, entzündete seine glühenden Sinne. Mit brennenden Augen zog er langsam die Handschuhe aus, legte die Hand um ihren Nacken und zog sie an sich.
Sein Mund berührte ihren, seine Zunge drang zwischen ihre Lippen. Er legte die andere Hand um ihre Taille. Sie stöhnte so leise, dass er vor Verlangen hätte weinen können.
„An Sie", sagte er, und das Geständnis kam direkt aus seiner Seele. „Ich denke an Sie ... daran, was ich mit Ihnen machen möchte. Ich denke daran, Sie auf tausend verschiedene Arten zu berühren, und ... "
Sie küsste ihn, zwang ihn auf verführerische Weise dazu, zu schweigen. Seine Welt blieb stehen. Er ließ seine freie Hand langsam über ihren Bauch bis hinauf zu ihren schwellenden Brüsten wandern. Sie entspannte sich, gab sich ihm hin. Und doch wurde ihr Kuss zugleich fordernder. Von ihrem Wagemut fasziniert, ließ er sie gewähren.
Unterwerfung. Verführung. Es war ihm einerlei, solange er sie nur ganz für sich alleine hatte. Sein Atem ging schneller, als sie ihre Brüste gegen seine Handfläche drückte. Er gefiel ihr. Und sie versengte ihn bis auf die Knochen. Ihr geschmeidiger Körper lockte ihn, weckte
Weitere Kostenlose Bücher