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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ja, jedenfalls waren sie in der Lage, Quals Botschaften komplett mitzuschneiden.«
    »Oh, das ist gut«, sagte Narrisch. Er sah kurz den Botschafter an und blickte dann wieder dem General ins Gesicht. »Zumindest hoffe ich, dass es gut ist ...«
    »Wie Sie wissen, hat Qual Ihre Kompanie begleitet, um unsere Taktik und Ethik genau zu studieren. Wie es scheint, hat er über beides eine Menge gelernt, indem er Ihre Kompanie beobachtete.«
    Blitzkrieg schlug mit der Hand auf die Tischplatte. »Ich wusste es! Sie haben uns dem Feind in die Hand gespielt, Hauptmann! Die Echsen haben uns sämtliche Geheimnisse gestohlen. Ich wusste, dass Sie dem Menschenschlag angehören, der für ein paar Dollar alles tun würde. Aber dass Sie Ihre eigene Spezies verraten würden ... Dafür wird das Kriegsgericht Sie verurteilen, das garantiere ich Ihnen, und diesmal kommen Sie nicht mit einem Klaps auf die Hand davon.«
    »Herr General, Sie sind auf dem falschen Dampfer«, sagte der Botschafter müde. »Qual hat zugegeben, dass er das taktische Vorgehen der Kompanie äußerst rätselhaft fand - mehrmals erwähnte er, es sei Selbstmord, sich mit einer so unberechenbaren Spezies anzulegen.«
    Der General rümpfte die Nase. »Wirklich? Dann kommt uns Jokers Sicherheitsverstoß vielleicht doch nicht so teuer zu stehen, wie es hätte der Fall sein können. Aber trotzdem kann ich den Hauptmann in diesem Punkt noch nicht von aller Schuld freisprechen. Derartige Angelegenheiten verändern sich oft, sobald der Feind erst einmal Gelegenheit hatte, sein gestohlenes Wissen zu verwerten.«
    »Ich bin mit den historischen Präzedenzfällen vertraut, General«, beteuerte Botschafter Gottesmann und schwenkte wild die künstliche Voonga-Nussschale, die seinen Drink enthielt. »Sie haben aber noch nicht die ganze Geschichte gehört. Rittmeister Quals Äußerungen über unsere Ethik waren noch weitaus vielsagender. Er berichtete seinem Volk, unsere Spezies sei höchst prinzipienlos, abgesehen von der Loyalität gegenüber unseren Freunden. Offenbar führt er diese Loyalität als besten Grund dafür an, dass sein Volk mit uns eine Allianz schmieden sollte. Und tatsächlich haben wir diesbezüglich schon einen formellen Vorschlag seiner Regierung empfangen, kurz bevor man mich hierher gesandt hat. Daher müssen wir meines Erachtens dem Hauptmann danken, dass er diese Allianz ermöglicht hat.«
    »Danken?« Die Kinnlade des Generals klappte herab, als sei ein Bleigewicht daran angebracht. »Wollen Sie mir damit etwa sagen, dass ...«
    »Ich möchte aufzeigen, dass der Hauptmann viel dazu beigetragen hat, unsere Staatsangelegenheiten voranzubringen - sowohl hier auf Landohr als auch im Hinblick auf unsere Allianz mit den Zenobiern. Einige einflussreiche Verbündete könnten es falsch verstehen, wenn man dem Hauptmann die großzügige Interpretation seiner Befehle verübelt und ihn deswegen bestraft, vor allem, wenn man berücksichtigt, welches Ende die Dinge letztlich genommen haben. Der Staat mischt sich zwar nicht gern in die Angelegenheiten der Legion, aber ein gut gemeinter Rat kann ja nicht schaden ...«
    »Herr Botschafter, ich bin alt genug, um zu wissen, dass man nicht in den Wind spucken sollte«, sagte Blitzkrieg. Er ergriff seinen Gin-Tonic und leerte das Glas in einem Zug. Dann stand er auf. »Da der Staat seinen Senf dazugeben will, werden wir über die Verletzung der Order hinwegsehen diesmal. Aber es wäre im Interesse des Hauptmanns, wenn er lernen würde, die Dinge nach Art der Legion anzugehen. Herr Botschafter, danke für den Drink.«
    »Gern geschehen, Herr General«, erwiderte Botschafter Gottesmann freundlich. »Auf lange Sicht wird die Legion von dieser Entscheidung profitieren.«
    Narrisch sah zu, wie der General die Bar durch die >Tür< verließ: ein Perlenvorhang, der ein schwaches Kraftfeld erzeugte, um die kühle Luft daran zu hindern, nach draußen zu entweichen.
    Narrisch wandte sich dem Botschafter zu. »Sir, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann ...«
    Der Botschafter lächelte. »Herr Hauptmann, der Staat wird sein quid pro quo schneller in Anspruch nehmen, als Sie glauben. Tatsache ist ...«
    »Verzeihen Sie, Gentlemen«, sagte eine unvertraute Stimme.
    Narrisch und der Botschafter sahen auf und erblickten zwei Menschen, die beide die gleichen hässlichen Anzüge trugen: die IFB-Agenten Peele und Hull.
    »Na, was für eine Überraschung, Sie hier zu sehen«, heuchelte Narrisch. »Ich

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