Viel Spaß, Schwarze Sieben
spitzen Öhrchen und zu seiner noch spitzeren Schnauze eine Löwenmähne tragen, einen unwiderstehlichen Lachreiz in ihr wachrief. Und als sie den fröhlich grinsenden Peter entdeckte, war es um ihre Fassung geschehen, sie fing an zu kichern und rettete sich aus ihrer Verwirrung, indem sie auf ihren Bruder zeigte und lachend sagte: »Ha, ha, da ist er ja! Und was hat er eben noch zu mir gesagt, als ich ihn wecken wollte? ›Pferdediebe bei uns, du spinnst wohl!‹«
»Ach, du bist ja blöd«, murmelte Peter, worauf der Vater fröhlich widersprach: »So blöd ist sie gar nicht, deine Schwester. Wer weiß, wie alles ausgegangen wäre, wenn sie die Burschen nicht entdeckt und uns geweckt hätte!«
»Ja, ja«, lächelte der alte Tolly, »es ist ein wahrer Segen, daß deine Schwester Alarm geschlagen hat. Da sieht man einmal, wie gut ein leichter Schlaf sein kann.«
»Ich habe so lange gelesen«, bekannte Janet verlegen. Als ihre Mutter ihr aber trotz ihres Geständnisses freundlich zunickte, fuhr sie erleichtert fort: »Und dann bin ich noch einmal ans Fenster gegangen, weil der Mond so hell schien, und da war es mir, als ob Braunchen wieherte.«
»Das tat es auch«, bestätigte Tolly langsam, »das tat es auch, und ich fuhr hoch und lauschte, denn irgendeinen Grund mußte es ja haben, daß das alte Tier mitten in der Nacht so einen Lärm machte. Eine Weile blieb alles still, aber dann...«
»... aber dann?« wiederholten die Kinder atemlos.
»Dann hörte ich etwas. Es klang, als bewegte sich jemand im Stall nebenan.«
»Und dann?«
»Dann sah ich im Mondlicht einen Kerl herüberschleichen, und ich sprang auf, er packte mich, es war ein kräftiger Mann, wahrhaftig, aber da...«
»Aber da?«
»... kam Braunchen«, vollendete Tolly, und sein Gesicht leuchtete geradezu vor Glück und Stolz. »Braunchen kam mir zu Hilfe, jawohl, das tat es. Es versetzte dem Kerl einen solchen Schlag mit seinem Huf, daß er mich losließ und ich nach der Forke in der Ecke greifen konnte.«
»Und das war gar keine schlechte Waffe, nicht wahr?« warf der Vater lachend ein.
»Es war eine sehr gute«, schmunzelte der Alte. »Wie hätte ich mir sonst wohl die drei vom Halse halten sollen, bis Sie und Ihre Frau kamen? Und wenn mich nicht alles täuscht, wird der eine von ihnen in den nächsten vierzehn Tagen kaum sitzen können.«
Diesen Worten folgte allgemeines Gelächter. Aber dann fügte Tolly ernsthaft hinzu: »Aber die Tiere haben auch ihr Teil getan.
Tapfer haben die Pferde um sich gebissen und geschlagen, und auch die Hunde haben die Gauner mutig angegriffen.«
»Und Sie nicht zu vergessen«, entgegnete der Vater in herzlichem Ton. »Und ich kann nur sagen, ich freue mich, einen Mann wie Sie bei meinen Pferden zu wissen. Und wenn es Ihnen recht ist, sollen Sie von nun an die Aufsicht über die Ställe haben.«
»Ob es mir recht ist?« wiederholte der alte Mann glücklich.
»Ja, gern, warum sollte mir das nicht recht sein!«
Wenig später kehrten Janet und Peter mit den Eltern ins Haus zurück, und der Vater mußte ein Machtwort sprechen, damit sie nach oben verschwanden. Aber obwohl sie beide versichert hatten, vor Aufregung ganz sicher kein Auge zutun zu können, waren sie sofort tief und fest eingeschlafen.
Noch gibt es einiges zu tun
Am nächsten Morgen drehte sich das Gespräch selbstverständlich um nichts anderes als um die Ereignisse der vergangenen Nacht, und während des Frühstücks beschlossen Janet und Peter, die Mitglieder der Schwarzen Sieben so schnell wie möglich zusammenzurufen.
Doch die Nachricht von dem mißglückten Pferdediebstahl hatte sich wie ein Lauffeuer im Ort verbreitet.
Als Peter gerade dabei war, auch das zweite Brötchen mit Honig zu bestreichen, stürmte Pam zur Tür herein und rief: »Ist es wahr? Wollten sie Braunchen stehlen? Ich habe es beim Milchmann gehört!«
Als nächste erschien Barbara und dann einer nach dem anderen, alle in größter Aufregung und dann grenzenlos erleichtert, daß alles gutgegangen war.
»Dem Bauern haben sie drei Pferde gestohlen«, berichtete Bob, der als letzter kam, außer Atem, »drei ganz wertvolle.«
»Das geschieht ihm recht!« sagte Peter beifällig, und Jack nickte: »Das gönne ich ihm!«
»Aber die armen Tiere«, rief Janet aufgebracht, »denkt ihr gar nicht an die armen Tiere?«
»Um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, lachte Georg beruhigend. »Wenn sie so wertvoll sind, haben sie es jetzt bestimmt besser als bei dem gräßlichen
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