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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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immer noch heiß. Ihr Gesicht leuchtete rot und das zerzauste Haar stand in alle Himmelsrichtungen ab.
    »Also, sie waren alle in den Eimern …«, sagte sie.
    »Und?«
    »Und … sie krochen darin herum …«
    »Ja?« Dad hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Flame, Marina und Sky hielten die Luft an. Was würde Flora ihm erzählen?
    Dad wartete. »Und dann?«, fragte er.
    »Und dann haben wir sie über die Mauer geschleudert«, sagte Flora. Sie untermalte ihren Satz mit einer ausladenden Armbewegung.
    »Das ist ja lächerlich!«, polterte Dad los. »Ich war nur zehn Minuten weg! Ihr könnt unmöglich hundert Schnecken eingesammelt und sie über die Mauer geschleudert haben. Ich meine, seht sie euch an! Sie ist beinah vier Meter hoch!«
    »Doch, genau das haben wir getan«, sagte Flora.
    Dad starrte Flora an.
    Flora starrte Dad an.
    »Doch, das haben wir, Dad«, bekräftigten Flame, Marina und Sky die Behauptung ihrer Schwester im Chor.
    »Hm«, brummte Dad. Er rieb sich das Kinn und spähte in die leeren Eimer. »Merkwürdig. Ich war doch nur zehn Minuten weg …« Er kratzte sich am Kopf. »Das ist alles sehr seltsam … Nun gut – solange sie nicht in den Gemüsegarten zurückkriechen.«
    In diesem Moment läutete Grandma die Schiffsglocke aus Messing, die draußen neben der Küchentür angebracht war.
    »Mittagessen!«, rief Marina.
    Die vier Schwestern brauchten keine weitere Aufforderung. Sie stürmten durch die Öffnung in der Hecke, rannten über den Rasen auf die Terrasse zu und drängten sich alle auf einmal durch die Küchentür.
    »Wascht eure Hände und dann kommt und setzt euch, Mädchen«, sagte Grandma. Sie musterte die Mädchen misstrauisch. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie etwas Magisches angestellt hatten.
    Die drei Älteren wussten, dass ihre Großmutter später eine Erklärung von ihnen verlangen würde. Doch jetzt stand erst einmal das sonntägliche Mittagessen im Mittelpunkt. Für den Moment hatten sie nichts zu befürchten.
    »Was habt ihr nur getrieben?«, fragte Mum, als die Mädchen sich kichernd an den Tisch setzten.
    »Wir haben die Schnecken auf die andere Seite der Mauer geschickt«, sagte Sky.
    »Wie das?«, fragte Mum und stellte die Bratensoße auf den Tisch.
    Sky wollte ihrer Mutter gerade erzählen, wie sie die Schnecken in hohem Bogen über die Mauer hatte fliegen lassen, als Flora ihr einen kräftigen Stoß verpasste. »Psst«, flüsterte sie.
    Sky warf ihrer Schwester einen erbosten Blick zu. »Schon gut, schon gut«, sagte sie.
    Gott sei Dank war Mum gerade vollauf mit dem Mittagessen beschäftigt und dachte nicht weiter über die Schnecken nach.
    Dad kam in die Küche, wusch sich die Hände und setzte sich an das Kopfende des langen Eichentischs. Vor ihm stand ein riesiges Stück Rinderbraten auf einer weißen Servierplatte. Er nahm Bratenmesser und Gabel und schnitt das Fleisch in gleichmäßige Scheiben. Auf dem ganzen Tisch verteilt standen Köstlichkeiten: lockerleichter Yorkshire-Pudding, Platten mit knusprigen Bratkartoffeln und Gemüse aus dem Garten, und die Sauciere mit der dunkelbraunen Bratensoße darin. Es roch wunderbar.
    Während die Cantrip-Familie beim Essen saß, versuchte Dad mehrere Male seine Töchter zu fragen, wie genau sie die Schnecken über die Mauer bugsiert hatten. Aber jedes Mal, wenn er davon anfing, beschwerten sich die übrigen Familienmitglieder lauthals.
    »Nein, Dad! Bitte! Nicht während wir essen!«, riefen sie im Chor.
    Seine Frau lächelte ihn an, seine Mutter lächelte ihn an, seine vier Töchter lächelten ihn an – da gab er auf. Er war allein unter Frauen und wusste, wann er sich geschlagen geben musste.
    »Also, ich weiß nicht, ich war doch nur zehn Minuten weg«, wiederholte er dennoch und schüttelte den Kopf. »Es ist mir ein Rätsel. Und wo sind die Schnecken überhaupt so plötzlich hergekommen? Das wüsste ich gerne!«
    Die Familienmitglieder schwiegen.
    Dad schaute Bert an, der in seinem für einen Dackel großzügig bemessenen Hundekorb saß. Bert sah Dad an, hob kurz seine langen Ohren, legte sich dann hin und schlief augenblicklich ein.
     
    Nach dem Mittagessen saßen Grandma, Mum und Dad auf der Terrasse, tranken Kaffee und lasen die Sonntagszeitung.
    Flame und Flora schaukelten auf zwei Traktorrädern, die an dicken Seilen von einer Linde auf der Ostseite des Gartens herabhingen. Sie warteten darauf, dass die Erwachsenen wieder hineingehen würden, damit sie ungestört nach der Tür in

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