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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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wieder auf die Mauer zu!«, rief Marina.
    »O nein!« Flora erschrak. »Sie sind bestimmt auf den Salat aus. Wir fangen sie besser wieder ein. Schnell, Sky!«
    »Hol sie auf den Weg zurück und ich brenne um sie herum einen Kreis in das Gras«, sagte Flame.
    Sky fand es wundervoll, ihre neuen magischen Kräfte schon zum zweiten Mal an diesem Tag einsetzen zu können. Im Nu lösten sich die perlmuttfarbenen Monsterschnecken vom Boden, prallten in der Luft zusammen und landeten mit einem
Klackerdiklack
als riesiger Haufen auf dem Pfad.
    »Und jetzt werde ich dafür sorgen, dass sie auch hier bleiben«, sagte Flame. »Haltet lieber etwas Abstand!«
    Sie begann im Uhrzeigersinn um die Schnecken herumzugehen. Gleichzeitig deutete sie mit ihrer rechten Hand auf den Boden. Ein Blitz aus leuchtend weißem Feuer schoss aus ihrem Finger und versengte das saftige Grün. Es zischte und rauchte. Flame ging mehrmals um den Schneckenhaufen herum, bis ein breiter Kreis aus verbranntem Gras die Schnecken einschloss.
    »Warum machst du das?«, fragte Sky.
    »Das ist ein Feuerkreis«, erklärte Flame. »Schnecken mögen verbranntes Gras nicht und würden nie darüber kriechen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Deshalb werden sie in dem Kreis bleiben, für eine Weile zumindest. Das verschafft uns Zeit, darüber nachzudenken, was wir mit ihnen machen sollen. Mum wartet sicher schon auf uns. Wir müssen noch für das Schulkonzert proben.«
    Flora sah nachdenklich aus. »Die Schnecken sind hier erst einmal sicher«, sagte sie. »Ich besorge ihnen nur noch ein paar Brennnesseln.«
    Sie benutzte ihre Erdmagie, um einige Brennnesseln zu entwurzeln, und Sky schleuderte sie durch die Luft in den Schneckenkreis.
    »Wir können später zurückkommen und nach ihnen sehen«, sagte Flora, während sie beobachtete, wie die Schnecken sich auf die Brennnesseln stürzten. »Kommt, wir gehen jetzt besser zum Haus zurück. Mum wird schon nach uns Ausschau halten.«
    Die vier Schwestern warfen einen letzten Blick auf den Feuerkreis und den Schneckenhaufen. Dann eilten sie durch die Tür in der Mauer zurück und zogen sie hinter sich zu. Flora schloss sie ab und rannte davon, um den Schlüssel an seinen Platz zurückzulegen.
    »Wartet kurz«, sagte Marina zu Flame und Sky, die im Begriff waren, Flora zu folgen. »Ich bringe die Ranken besser wieder in Ordnung, sonst wird Dad womöglich auffallen, dass wir hier waren.«
    Sie streckte ihre Hände den verwelkten Pflanzen entgegen und schloss die Augen. Augenblicklich richteten sich die Ranken in ihrer alten Pracht auf.
    »Niemand würde vermuten, dass wir hier waren!« Flame lachte erstaunt beim Anblick der kraftstrotzenden Ranken. »Das hast du super hinbekommen, Marina.«
    »Es ist sehr nützlich, magische Kräfte zu haben, finde ich«, sagte Sky. Flame und Marina lachten, und zu dritt bahnten sie sich ihren Weg zurück durch den Wilden Wald. Am Waldrand sprangen sie auf ihre Räder und sausten zum Haus zurück. Flora holte sie ein, als sie über das weite, sanft geschwungene Grün jagten.
     
    Die späte Nachmittagssonne brannte vom Himmel herab. Als die Schwestern sich zum Tee auf die Terrasse setzten, hatte der Feldweg neben dem Cantrip Anwesen einen weiteren Besucher. Ein kleiner bärtiger Mann radelte langsam den Pfad entlang. Zu seiner Linken lag die hohe Backsteinmauer. Auf seinem Rücken trug er einen großen Rucksack voller Spezialgläser. Über dem Vorderrad war ein Drahtkorb befestigt und darin befand sich eine Auswahl an Kanistern.
    Dr. Phil Lemon, Zoologe, genauer Malakologe, war auf Schneckenjagd. An Sonntagnachmittagen radelte er oft von der Universität, an der er arbeitete, aufs Land hinaus, um nach seltenen Schneckenarten zu suchen. Phil war Schneckenexperte. Er erforschte sie seit Jahren. Er war von den schleimigen Kreaturen fasziniert und stets zuversichtlich, dass ihm eines Tages eine große Entdeckung gelingen würde.
    Da war er also, an diesem sonnigen Spätnachmittag im Juni, über den Feldweg holpernd, der entlang des Anwesens verlief, das auf seiner Karte als Cantrip Towers verzeichnet war. Phil war zum ersten Mal hier. Er summte glücklich vor sich hin, während er dem kurvigen Verlauf des Pfades folgte. Vor sich in der Mauer entdeckte er eine schmale Tür mit Rundbogen.
    Mit einem Mal trat er in die Bremse.
    Was ist das?, fragte er sich.
    Vor sich auf dem Feldweg sah er einen großen Kreis aus verbranntem Gras und … und in ihm einen Haufen perlmuttartig schimmernder

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