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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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während der Kriege gegen die Franzosen und die Amerikaner unzähligen Kämpfern mitsamt ihren Familien viele Jahre Unterschlupf gewährt hat. Hier konnten die Widerstandskämpfer direkt vor den Toren der südvietnamesischen und amerikanischen Truppen nach Guerillataktik Anschläge und Sabotageaktionen durchführen und immer wieder untertauchen, weil das Labyrinth an Gängen nur ihnen bekannt war.
    Als vor 20 Jahren die ersten westlichen Touristen nach Vietnam kamen, waren die Tunnel eine der Haupt-Attraktionen auf ihrem Reiseplan; geschockt erinnerte sich die Welt an die Leidensfähigkeit des vietnamesischen Volkes.
    Auch heute noch zieht die Anlage viele Besucher an. Sie bekommen ein kleines Areal zu sehen, in dem die Tunnel etwas erweitert wurden, damit auch westliche Touristen durchpassen. Dennoch ist ein Besuch unter der Erde nur etwas für Leute ohne klaustrophobische Ängste. Entlang eines Rundwegs ist ein kleiner Themenpark aufgebaut; mitsamt lebensgroßer Figuren, die den Vietcong bei der Arbeit zeigen: Etwa beim lebensgefährlichen Zersägen von nicht detonierten amerikanischen Fliegerbomben oder dem Anspitzen von Bambusspießen, die in Fallgruben ihr tödliches Werk verrichteten. Ein 1970 zerstörter amerikanischer M41-Panzer dient als Hintergrund fürs Erinnerungsfoto, und wer will, kann in ein winziges Erdloch steigen, das gerade groß genug für einen Kämpfer oder Flüchtling ist.
    Geschmacklos wird es am Schießstand, wo man selber eine AK47 oder eine andere Mordwaffe aus Kriegszeiten ausprobieren kann: Ein Schuss ein Dollar. Vorsicht mit den Maschinengewehren: Das kann teuer werden.
    Am Eingang des Geländes Benh Dinh befindet sich ein Informationszentrum, wo Besuchergruppen anhand eines Films und einiger Ausstellungsstücke in die Thematik eingeführt werden. Interessant sind die Modelle und Zeichnungen, die die ausgefeilte Architektur des Systems mit verschiedenen Ebenen und Verbindungstunneln verdeutlichen. Manchmal wird auch die 15 km weiter nordwestlich gelegene Gedenkstätte Benh Duoc besucht, wo sich ein Tempel und ein Mahnmal für die gefallenen Helden befinden.für beide Stätten tgl. 7.30–17 Uhr.
    Ãœber die Anreise braucht man sich nicht den Kopf zu zerbrechen, wenn man es so hält wie alle Besucher: Einfach eine Tagestour von Sai Gon aus buchen. Die kostet nur wenige Dollar und beinhaltet auf dem Hinweg meist auch noch einen Stopp in einer Andenken-Fabrik in einem Industrievorort, wo Lackwaren u. Ä. hergestellt und verkauft werden.
    Wer auf eigene Faust anreisen will, kann am Busbahnhof Cho Lon mit der Linie 94 nach Cu Chi fahren, vom dortigen Busbahnhof fast 20 km weiter mit dem Xe om. Eintritt 65 000 Dong.
Tay Ninh
    Die Provinz Tay Ninh nordwestlich von Ho-Chi-Minh-Stadt an der Grenze zu Kambodscha wird selten von Touristen besucht; eigentlich gibt es nur zwei Ziele, die per Tagesausflug von Sai Gon aus angesteuert werden: der große Cao Dai-Tempel und, seltener, der heilige Berg Nui Ba Den. Wer von Kambodscha auf dem Landweg über Bavet/Moc Bai einreist, passiert ebenfalls diese Provinz.
Der heilige Stuhl der Cao Dai
    Der größte Tempel der synkretistischen Cao Dai-Religion befindet sich etwa 90 km nordwestlich von HCMS in der Provinzhauptstadt Tay Ninh; dort etwa 5 km östlich des Zentrums nahe dem Long Tan-Markt.
    Das farbenprächtige, barock verzierte Gebäude wurde zwischen 1933 und 1935 errichtet. Durch das Eingangstor erreicht man das Tempelgelände und steht kurz darauf vor den quadratischen, von zwei Balkonen gesäumten Türmen des pastellgelben Heiligtums. Das lange Kirchenschiff mit seinen Arkaden und den drei geschwungenen roten Dächern ist eine harmonische Mischung aus westlichen und orientalischen Architekturstilen und verkörpert so ganz den Geist dieser Religion (s. S. 187 ).
    Im reich verzierten Inneren tragen drachengeschmückte Säulen das Dach. Am Eingang ein Bild mit drei Heiligen des Caodaismus: Der französische Schriftsteller Victor Hugo (1802–1885), der chinesische Revolutionsführer und als Gründer des modernen chinesischen Staates verehrte Sun Yat-sen (1866–1925, links) und der vietnamesische Poet Nguyen Binh Khiem (1492–1587) beschriften eine Tafel: „Gott und Menschheit“, heißt es dort, und: „Liebe und Gerechtigkeit“.
    Nichts für Klaustrophobiker: die Tunnel von Cu Chi
    Die zum Altar hin ansteigenden Stufen

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