Vietnam
Luong-Brücke
Die Hien Luong-Brücke überspannt den ehemaligen Grenzfluss Ben Hai und wurde während des Krieges ständig zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist die 230 m lange Brücke nur noch für FuÃgänger geöffnet. Die N1 verläuft 20 m weiter östlich über eine neue Brücke parallel dazu. Wer gut aufpasst, kann diese âSehenswürdigkeitâ bei einer Bustour im Vorüberfahren abhaken (22 km nördlich von Dong Ha).
Die Tunnel von Vinh Moc
Diese Sehenswürdigkeit ist bedrückend â und von allen Zielen in der DMZ das beeindruckendste. Kleiner als das Tunnelsystem von Cu Chi, aber besser erhalten und im Originalzustand präsentiert sich diese unterirdische Welt. Eine kleine, belebte Stadt unter der Erdoberfläche, im Gegensatz zu den Ch Chi-Tunneln, die hauptsächlich für Kampfaktionen genutzt wurden. Das System wurde von 1965â66 geschaffen: auf drei Ebenen und bis zu 20 m tief. Der unterste Level diente als Warenlager, der mittlere als Rückzugsgebiet bei Bombenangriffen und der obere als Lebensraum. Mehr als 300 Menschen lebten hier sechs Jahre lang, 17 Kinder wurden hier sogar geboren. Einige leben heute noch in der Gegend und können dramatische Geschichten erzählen. Eintritt 25 000 Dong, ganztägig geöffnet. AnschlieÃen bietet ein Abstecher an den Cua Tung-Strand Erholung. Dort gibt es auch ein paar einfache Gästehäuser.
Khe Sanh
In Khe Sanh tobte die vielleicht erbittertste Schlacht des gesamten Vietnamkrieges. Amerikanische Marines hatten sich auf dem Berg in einer Festung verschanzt, als im Januar 1968 etwa 40 000 Vietnamesen mit einer 75 Tage langen Belagerung begannen. Wohl kein Platz der Welt wurde derart heftig bombardiert wie die Umgebung der Festung. Vier nordvietnamesische Divisionen hielten die Amerikaner fest im Griff. Alle Versuche, die Umklammerung mit einem Bombenhagel zu sprengen, waren vergebens: Die Schlacht endete mit dem Rückzug der Amerikaner. Heute erzählt ein Museum von den Ereignissen. Eintritt 20 000 Dong,tgl. 7-17 Uhr.
Kriegsreporter lieÃen sich mit Hubschraubern in der umkämpften Festung absetzen, daher ist diese Schlacht in all ihrem Horror gut dokumentiert (S. 688 , Bücher). Strategisch diente die Belagerung als Ablenkungsmanöver: Während die ganze Welt wie gebannt auf Khe Sanh blickte, bereitete die Nordvietnamesische Armee zusammen mit der Südvietnamesischen Befreiungsfront die Tet-Offensive vor, konnte dann, für die Amerikaner total überraschend, Hue und andere Städte einnehmen und sogar in Sai Gon in die US-Botschaft vordringen.
Heute ist Khe Sanh eine trostlose Landschaft mit ein paar Ruinen und der immer noch erkennbaren Landebahn der Amerikaner. Ein kleines Museum enthält eine Fotoausstellung. Es lohnt sich, einen Blick in das Gästebuch zu werfen: Dort finden sich viele Notizen amerikanischer Veteranen. Eintritt 25 000 Dong, ganztägig geöffnet.
Auf dem Weg nach Khe Sanh passiert man The Rockpile , einen einzeln stehenden Berg, der den Amerikanern als Beobachtungsposten diente. Ein kurzer Stopp wird von Bustourenauch am Ho-Chi-Minh-Pfad eingelegt oder besser: an dem, was heute daraus geworden ist â ein geteerter Highway (s. S. 159 , Kasten). Die Dakrong-Brücke , an der Halt gemacht wird, war im Krieg von gröÃter strategischer Bedeutung und wurde viele Male zerstört und wieder aufgebaut.
Nordwestlich von Dong Ha
Die Con Tien-Geschützstellung etwa 10 km nordwestlich von Dong Ha ist noch ein âHighlightâ auf dem Besichtigungsprogramm der DMZ. Einige Bunker erinnern hier an einen weiteren wichtigen strategischen AuÃenposten der Amerikaner, der entsprechend vehement von den Nordvietnamesen bedrängt wurde.
Am Ende einer DMZ-Tour sollte ein Besuch auf dem Truong Son-Friedhof stehen. Er liegt etwa 25 km nordwestlich von Dong Ha an der N15. Die 15 000 Gräber enthalten die Ãberreste längst nicht aller in der Region gefallenen Vietnamesen, angeordnet nach ihrer Heimatprovinz. Nach dem Glauben der Vietnamesen finden nur diejenigen Seelen nach dem Tod Ruhe, deren irdische Hüllen ordentlich beerdigt und deren Gräber respektiert werden. Wie viele unerlöste Seelen mögen in den trostlosen Weiten der DMZ herumirren?
Die Umgebung von Ho-Chi-Minh-Stadt
Die Tunnel von Cu Chi
25 km nordwestlich von Ho-Chi-Minh-Stadt liegt das berühmte Tunnelsystem von Cu Chi, das über 220 km lang ist und
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