Vietnam
bildet zugleich die natürliche Grenze zwischen Nord- und Südvietnam.
Südvietnam , auf Vietnamesisch Nam Bo, war ab 1859 das französische Cochinchina und auch erst kurz zuvor, im 17.â18. Jh., von Viet besiedelt worden. Ursprünglich herrschten und lebten hier die Khmer. Die ehemaligen Gebiete des Angkorreichs (vornehmlich das Mekong-Delta) waren während des amerikanischen Kriegs Hochburgen des Widerstands gegen das südvietnamesische Regime.
Im Süden herrscht tropisches Klima. Es ist nie richtig kalt hier (ausgenommen in den Bergen, wo es etwas kühler werden kann) und auch im Sommer meist erträglich: Nachmittägliche Regenschauer sorgen für Abkühlung. Das Mekong-Delta stellt die Reiskammer des Landes dar â auch dem Export dieses Ãberschusses verdankt Vietnam seinen derzeitigen Wirtschaftsboom.
Geografie
Fläche : 331 212 km 2
(Deutschland: 357 021 km 2 )
Nord-Süd-Ausdehnung : 1650 km
Ost-West-Ausdehnung : 600 km (im Norden), 400 km (im Süden), 50 km (im Zentrum)
Küstenlänge : 3260 km
Grenzlänge : 4510 km
GröÃte Städte : Ho-Chi-Minh-Stadt (ca. 7 Mio. Einwohner), Ha Noi (Hauptstadt, offiziell ca. 3 Mio, inoffiziellen Quellen zufolge schätzungsweise 4 Mio.)
Längste Flüsse : 1. Roter Fluss (1149 km, davon 510 km durch Vietnam), 2. Mekong (4220 km, davon 220 km durch Vietnam)
Höchster Berg : Fan Si Pan (3143 m)
Vietnam, im östlichen Teil der Indochina-Halbinsel gelegen, ist nur ein bisschen kleiner als Deutschland, doch seine Fauna und Flora ist nicht annähernd so homogen. Das liegt vor allem daran, dass Vietnam sich über 16 Längengrade erstreckt und zwei unterschiedliche Klimazonen aufweist: Im Süden ist es tropisch, im Norden subtropisch.
Die Silhouette des langgestreckten Landes erinnert an eine Tragestange, wie sie in Vietnam oft zum Transport von Waren benutzt wird. Oben âhängenâ Ha Noi und das Rote Delta, unten Ho-Chi-Minh-Stadt und das Mekong-Delta. Das Schulterstück bildet Zentralvietnam. Vietnam schmiegt sich an seiner westlichen Seite wie ein langgezogenes âSâ an Laos (im Nordwesten) und Kambodscha (im Südwesten). Im Norden grenzt das Land an China und im Osten und Süden ans Südchinesische Meer, von den Vietnamesen Bien Dong (Ostmeer) genannt. Hier befindet sich der Knotenpunkt des Schiffsverkehrs zwischen dem Pazifik und dem Indischen Ozean. Nur wenige Inseln gehören zum vietnamesischen Territorium, darunter Con Dao und die fast 570 km 2 groÃe Insel Phu Quoc im Süden des Landes. Die Vietnamesen sind traditionell kein Seefahrervolk, viele Inseln in ihrem Hoheitsgewässer sind daher nicht bewohnt und kaum zu erreichen. Streit um eine Inselgruppe gibt es dennoch: Neben den Chinesen und anderen Nationen erhebt auch Vietnam Anspruch auf die Spratly- und dieParacel-Inseln. Der Grund liegt vor allem in den dort vermuteten Erdölvorkommen. Offene Grenzstreitigkeiten, die jedoch derzeit nicht gewaltsam ausgetragen werden, hat Vietnam auch auf dem Festland: mit China im Norden und Kambodscha im Süden.
Berge
Dreiviertel des Landes bestehen aus Bergen. Die Ebene des Roten Deltas und mit ihr Ha Noi wird im Osten vom u-förmigen Hoang Lien Son-Gebirge begrenzt, dessen höchste Erhebung, der Fan Si Pan, 3143 m misst. Damit ist es der höchste Gebirgszug des Landes. Das Bergmassiv bildet zudem die natürliche Grenze zu China.
Vom Nordwesten bis in den östlichen Südteil Vietnams erstreckt sich ein weiterer Gebirgszug, das Truong Son-Gebirge , mit einer GesamtgröÃe von etwa 1400 km 2 . Die höchste Erhebung ist hier der Ngoc Hinh mit knapp 2600 m. Viele Teile dieses Gebirges werden vom Meer begrenzt â oftmals fallen die Klippen steil ins Wasser hinab, so auch am Wolkenpass , der die Klimascheide des Landes markiert. Er liegt direkt am Meer zwischen Da Nang und Hue. Dieser Pass befindet sich am höchsten Punkt der NationalstraÃe und ist die natürliche Grenze, die das chinesisch geprägte Nordvietnam vom indisierten Süden abgrenzt. Er ist also nicht nur Wetterscheide, sondern auch Kulturgrenze: Nördlich liegt das Land der Tempel und Pagoden von Hue, südlich das ehemalige Land der Cham. Im Süden im zentralen Hochland flacht das Truong Son-Gebirge ab und wird zum Hochplateau mit Savannenbewuchs und teilweise noch Bergwäldern auf etwa 1000 m Höhe. Die höchste Erhebung ist hier Da Lat (ca. 1500 m).
Neben festen
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