Vietnam
Bergmassiven besteht ein GroÃteil der Berge aus Karstfelsen und Kalksteinen, die von Grotten und Höhlen durchzogen sind; man findet diese atemberaubenden Naturschönheiten sowohl im Inland als auch am Meer. Hier ist es vor allem die Ha Long-Bucht, die Besucher bezaubert (s. S. 317 ).
Flüsse
Alle Flüsse zusammengenommen bringen es auf eine Gesamtlänge von 41 000 km. Die meisten Wasserläufe flieÃen durch die flachen Ebenen inmitten der Berge und Hügel â viele bahnen sich ihren Weg auch durch die Felsen hindurch. Die Flussgebiete sind fruchtbar, doch wegen der Bergmassive nur eingeschränkt nutzbar. Der Ben Hai-Fluss in Zentralvietnam, der sich nördlich des 17. Breitengrads befindet, trennte von 1954 bis zur Wiedervereinigung 1975 Nord- von Südvietnam.
Westlich von Ha Noi im Roten Delta flieÃen der Song Da (Schwarzer Fluss) und der Song Lo (Klarer Fluss) in den Song Hong (Roter Fluss). Letzterer verdankt seinen Namen den roten Sedimenten, die er mit sich führt, bevor er fächerförmig ins Meer flieÃt. Bei Hochwasser steigt der Wasserspiegel nicht selten innerhalb kurzer Zeit um mehrere Meter â Ãberschwemmungen sind die Folge. Dank der Ablagerungen, die der Fluss in den Golf von Tonkin spült, wächst das Delta jedes Jahr weiter ins Meer hinaus.
Der Mekong , einer der wichtigsten Flüsse Südostasiens, durchflieÃt nur einen ganz kleinen Teil Vietnams. Doch sein Weg ins Meer, das Mekong-Delta, ist der Grundstock für das Ãberleben im Süden. Wie auch im Roten Delta war die Fruchtbarkeit dieses Bodens ausschlaggebend für die Entstehung von Siedlungen, und heute werden hier sogar Ãberschüsse erwirtschaftet.
Deltas und Küste
Entlang der Küste befinden sich fruchtbare Tiefebenen in zwei groÃen Deltas. Das 40 000 km 2 groÃe Mekong-Delta ist heute die Reiskammer des Landes. Das Delta des Roten Flusses im Norden dient ebenfalls dem Reisanbau. Es erstreckt sich über 15 000 km 2 . Hier begann dank erfolgreichem Nassreisanbau die Zivilisation der Viet.
An der Küste findet man zahlreiche Badestrände sowie viele Mangrovenwälder, die sich vom Norden bis ins Mekong-Delta erstrecken (s. auch S. 124 , Feuchtgebiete).
Bodenschätze
Der Boden des Landes birgt reiche Erzressourcen. Besonders ergiebig ist das Bergmassiv an der Grenze zu China: Hier finden sich Eisen, Zinn, Mangan, Kohle, Bauxit, Phosphat sowie Gold und Edelsteine. Der Süden ist dagegen eher arm an Bodenschätzen. Lediglich im Meer gibt es Erdölvorkommen.
Flora und Fauna
Dank der unterschiedlichen klimatischen und geologischen Gegebenheiten weist Vietnam eine überdurchschnittliche Artenvielfalt auf. Es soll sogar das artenreichste Land in Südostasien sein. Wissenschaftler sehen es auf Platz 16 der weltweit gröÃten biologischen Artenvielfalt. Allerdings sind viele der nur in Vietnam vorkommenden Arten in ihrer Existenz bedroht. Die vietnamesische Regierung hat die Gefahr erkannt und deshalb 2005 ein Gesetz zum Schutz der Umwelt erlassen (damit einher ging die Verabschiedung eines neuen Tourismusgesetzes, denn dieser Wirtschaftszweig trägt nicht unwesentlich zur Verschmutzung und Zerstörung des Landes bei, s. S. 174 , Tourismus).
Ebenfalls dem Schutz der einzigartigen Flora und Fauna dienen die zahlreichen Nationalparks. Mehr dazu s. S. 124 .
Fauna
Die Zahl der Tierarten in Vietnam wird auf 21 000 geschätzt, und immer wieder kommt es zu Neuentdeckungen. Einige Arten, die bereits als ausgestorben galten, wurden in den abgelegenen Teilen des Landes gesichtet â andere sogar in den letzten Jahren erst entdeckt. Da bisher noch lange nicht alle Teile des Landes erforscht sind, besteht Hoffnung auf weitere spektakuläre Funde. GroÃe unbekannte Gebiete liegen beispielsweise in den Truong Son-Bergen nördlich des Hai Van-Passes, im Süden des zentralen Hochlands und in den Wäldern des Tieflands im Mekong-Delta. Zahlreiche Arten kommen nur in Vietnam vor. Dazu zählen vor allem bestimmte Vögel und Schmetterlinge.
In den Wäldern leben noch heute viele GroÃtiere, darunter Elefanten, Tiger und Bären. Es gibt Pythons und verschiedene Affenarten, darunter Makaken; Languren, Gibbons und Loris bevölkern die Bäume. Auch Warane, Gürteltiere und Tapire tragen zu der Artenvielfalt bei. In den Sümpfen leben Krokodile und im Meer Schildkröten und Haie. All diese Tiere bekommt der Besucher in freier
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