VILLA DER LEIDENSCHAFT
Hals.
„Aber da könnte noch viel mehr sein …“
„Nein.“ Mit tadelnder Miene beugte er sich über sie, ganz der dominante Jäger. „Diese Mal machen wir es, wie ich es will. Einfach, direkt, ohne Komplikationen.“
Verzweifelt versuchte sie, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Er würde sie nie auf dieselbe Weise lieben wie Ianthe. Wie oft wollte er ihr das noch vor Augen halten? Als sie ihm in Irland gestanden hatte, dass sie ihn liebte, hatte er in Lichtgeschwindigkeit mit ihr Schluss gemacht.
Alexandros spürte, wie Katie sich innerlich zurückzog. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Rasch küsste er sie und verwendete jede erotische Technik aus seinem breit gefächerten Repertoire, um sie nicht wieder entwischen zu lassen.
Sie liebten sich und dann noch einmal, bis Katie so schläfrig war, dass sie kaum die Augen offen halten konnte. Es schien, als könne er nicht genug von ihr bekommen.
Trotz eines schmerzhaften Gefühls von Beklemmung irgendwo in ihrem Hinterkopf berauschte Katie die schiere Kraft seines Verlangens. Halb eingeschlafen bemerkte sie, dass er nicht länger neben ihr lag. Er stand vollständig angekleidet neben dem Bett, sein schwarzes Haar glänzte noch feucht von der Dusche.
„Du gehst?“, flüsterte sie überrascht.
„Ich muss zu dem Meeting, das ich vorhin verschoben habe. Morgen bin ich in Rom, von dort aus fliege ich nach Hongkong.“
Verwirrt richtete sie sich auf; sie fühlte sich unendlich einsam und verlassen. „Wann kommst du zurück?“
Alexandros atmete tief ein. Warum nur versetzte ihm ihre offensichtliche Unruhe über seine Abreise einen solchen Stich? Sie wollte nicht, dass er ging und konnte es nicht verbergen. Klammerndes Verhalten stieß ihn normalerweise ab und ließ ihn völlig kalt. Doch Katies offensichtliche Traurigkeit entzündete ein Feuer der Befriedigung in ihm. Tatsächlich machte es ihn glücklich.
Äußerlich jedoch blieb er völlig ruhig. „Ich weiß es noch nicht. Ich rufe dich an.“
Sie nickte wie in Trance.
„Ist das nicht ein großartiges Gefühl?“ Er warf ihr ein breites Lächeln zu. „Kein Druck, keine Verpflichtungen. Ich wollte immer, dass es so zwischen uns ist, thespinis mou .“
Katie hörte, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel. Er war fort; in dem Apartment war es vollkommen still. Der Kloß in ihrem Hals wuchs und wuchs. So hatte er es immer gewollt: Sex ohne Liebe, Pflichten oder Forderungen.
Er hatte viel glücklicher als bei seinem Heiratsantrag gewirkt. Und warum? Sie hatte seinen Bedingungen zugestimmt und die Rolle einer Geliebten eingenommen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie drängte sie zurück und zwang sich, zu überlegen, wie um alles in der Welt das hatte passieren können und was sie dagegen unternehmen sollte …
8. KAPITEL
Ein seltenes Lächeln auf den sinnlichen Lippen, eine Tasche mit Geschenken unter dem Arm, trat Alexandros aus dem Aufzug in Katies Apartmenthaus. Er verabscheute Überraschungen, aber Katie liebte sie. Er konnte es kaum erwarten, ihr Gesicht zu sehen, wenn sie begriff, dass er sechsunddreißig Stunden früher als angekündigt zurückgekommen war.
Während der acht Tage im Ausland hatte er einen ganzen Abend mit Shopping verbracht – und er hasste Shopping. Allerdings, das musste er zugeben, die Spielzeuggeschäfte hatten Spaß gemacht. Wenn Katie sich doch nur mit Geschenken so leicht zufriedenstellen ließe wie ihre Söhne. Hoffentlich hatte er dieses Mal das Richtige ausgewählt. Dabei wusste er genau, was ihr gefiel. Noch lange nach ihrer Trennung hatte er sich bei dem Gedanken ertappt, dass Katie etwas gefallen hätte, ein Ausblick, ein Lied, ein Kleidungsstück oder ein Witz. Keine Ahnung, warum er ihren Geschmack so gut kannte. Vielleicht war er ein besserer Zuhörer als die meisten Männer. Damals, in Irland, hatte es ihm großes Vergnügen bereitet, Geschenke für Katie zu kaufen und dann zu sehen, wie ihre Augen vor Erstaunen und Freude funkelten.
Bevor er sie kennenlernte, hatten seine Mitarbeiter üblicherweise die Geschenke gekauft, die er dann an die Frauenweiterreichte, mit denen er zusammen war. Es waren immer teure und unpersönliche Präsente gewesen.
Doch dieses Mal wollte er nichts falsch machen. An einem halben Dutzend Dingen war er vorbeigegangen, obwohl sie Katie gefallen hätten. Er hatte weder Karten noch Blumen oder irgendetwas Niedliches gekauft, um das Risiko zu vermeiden, sie auf eine romantische Fährte zu locken. Stattdessen hatte er
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