VILLA DER LEIDENSCHAFT
Persönlichkeit. Toby war ein temperamentvolles Energiebündel, Connor der nachdenkliche und ruhigere Anführer.
Vor zwei Tagen waren sie zu der Villa nach Italien geflogen. Jedoch würden Pelias und Calliope dieses Mal nicht lange bei ihnen bleiben, sondern wollten gleich zu einer Tour durch ihre italienischen Lieblingsstädte aufbrechen. Katie überließ die Kinder der fürsorglichen Obhut des Kindermädchens und begleitete Calliope die Treppe hinunter. Sie verabschiedete sich mit einem Kuss und winkte Pelias zu, der bereits im Wagen wartete, auf seine Uhr klopfte und in gespieltem Tadel den Kopf über die Verspätung seiner Frau schüttelte.
Manchmal fiel es Katie schwer zu glauben, dass sie bereits seit zwei Jahren verheiratet war. Zu Beginn des Sommers waren ihre Mutter und ihr Stiefvater zu einem längeren Besuch gekommen. Alexandros sorgte dafür, dasssie ihre Familie so oft wie möglich sah. Er tat alles, um sie glücklich zu machen, und sie liebte ihn dafür. Ihr Vertrauen zueinander war stetig gewachsen und hatte ihre Ehe immer stärker gemacht.
Mittlerweile hatte ihr Mann drastische Maßnahmen ergriffen, um seine Arbeitsstunden zu verringern. Zunächst hatten sie und die Zwillinge ihn noch auf seinen Reisen ins Ausland begleitet, aber als sie schwanger geworden war, hatte sie befürchtet, sich zu überanstrengen. Jetzt bekam sie ihn viel häufiger zu Gesicht, was ihr sehr gut gefiel.
Heute war ihr zweiter Hochzeitstag, aber sie hatte alle neugierigen Fragen mit „Nein, sie würden heute nichts Besonderes tun“, beantwortet. Das war eine Lüge. Manche Feste musste man alleine feiern. Noch einmal richtete sie die schmalen Träger ihres grünen Organzakleides und machte sich auf den Weg zu dem alten Palazzo …
Als sie Alexandros durch die Bäume hindurch erspähte, beschleunigten sich ihre Schritte, ohne dass sie sich dessen bewusst war. Die romantische Szene mit den Decken, Kissen und dem überbordend gedeckten Tisch war genauso luxuriös, wie sie sie in Erinnerung hatte. Sie lächelte. Ihr Mann ruhte gegen die Kissen gelehnt auf den Decken und hielt ein Glas Wein in der Hand. Wie damals strich der Wind leise durch die Blätter des mächtigen Kastanienbaumes. Wie damals zauberte der alte, rosen- und efeuumrankte Turm eine Atmosphäre wie aus einem Märchen.
Als Alexandros sie sah, ließ er seinen Blick genüsslich über ihre zierliche Gestalt gleiten und streckte ihr dann seine Hand entgegen. „Mir gefällt das Kleid, du gefällst mir darin, aber noch mehr würdest du mir ohne gefallen“, sagte er mit einer Aufrichtigkeit, die ihm so zu eigen war.
Katie lachte leise auf. „Du bist so durchschaubar, Mr. Christakis.“
Ihr Mann ließ sich von ihren Worten nicht einschüchtern. Lächelnd zog er sie zu sich auf die Decke, bettete sie gegen die Kissen und küsste sie leidenschaftlich. „Ich liebe dich so sehr, agape mou .“
„Ich liebe dich auch, Alexandros.“
Verliebt schmiegte Katie sich an ihn. Es hatte eine Weile gedauert, doch damals, vor zwei Jahren, hatten sie ihr Glück gefunden – ein Glück, das für immer andauern würde.
– ENDE –
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