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Violet (Erinnert) (German Edition)

Violet (Erinnert) (German Edition)

Titel: Violet (Erinnert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Neff
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seine Augen zu Hope.
    „Was soll das? Ich sehe das, was ihr da macht. Wie ihr euch die ganze Zeit anschaut. Bitte keine Geheimnisse mehr! Hope, was ist mit dir? Wo sind dein Vater und deine Mutter? Erzähl mir von deiner Kindheit. Und bitte hört endlich auf, mit den Augen herumzuhuschen!“
    „Meine Mutter und mein Vater sind tot. Meine Mutter hieß Callideya und hat das Ende des Krieges und der Unterdrückung vorausgesehen. Sie war ein starker Symbiont, hatte hellseherische Fähigkeiten. Mein Vater arbeitete für die Gesandten. Jahre nach seinem Tod, hat Adam seine Arbeit weitergeführt. Meine Mutter sagte ihm, er solle das tun, bis er die Auserwählte finden würde. Mein Vater war schwer krank und obwohl ich über übernatürliche Heilkräfte verfüge, konnte ich sein Leben nicht retten. Wenn ein Mensch und ein Symbiont eine Verbindung eingehen, dann ist dieses Band sehr stark. Unendlich stark, so unzertrennlich, dass ein Partner dem anderen folgt. Egal wohin. Auch bis in den Tod. Mein Vater ist meiner Mutter ein Jahr nach ihrem Tod gefolgt. Er hatte keine Wahl. Das ist das Schicksal von uns Symbionten.“
    Ich bin sprachlos, lausche Hopes wunderschöner Stimme. Hope atmet tief durch, sammelt sich, dann erzählt sie weiter. Es erfordert offensichtlich eine starke Willenskraft darüber zu sprechen, aber endlich spricht sie. Öffnet sich. Wie oft habe ich mir das gewünscht, mehr von Hope über die Wahrheit zu erfahren.
    „Als ich zum Teenager heranwuchs, haben die Spezialeinheiten der Vollstrecker angefangen Jagd auf uns Symbionten zu machen. Ich musste mich von meinem Bruder trennen und habe mich in den Wäldern versteckt. Nur für ein paar Wochen im Jahr wagen wir es, uns überhaupt zu sehen. Das Risiko entdeckt zu werden ist einfach viel zu groß. Aber ich habe Freunde gefunden. Andere Symbionten.“
    Hope macht eine Pause und ich sehe die Schmerzen, die sie innerlich durchlebt, während sie sich erinnert. Mir mehr erzählt.
    „Sie sind alle tot. Sie wurden von den Vollstreckern gefunden, gefangen und fortgebracht. Alle waren sie, wie du und ich. Es waren alles Frauen. Freija, es gibt auf dieser Welt keine männlichen Symbionten. Ich habe noch nie einen gesehen. Noch nie von einem gehört. Wir sind allein.“
    Hope fällt in sich zusammen. Nie zuvor habe ich sie so kraftlos gesehen wie jetzt.
    „Ja, mein Bruder arbeitet für die Gesandten, aber er studiert auch die Symbionten, um mehr über das Geheimnis herauszufinden, was unsere Mutter und unseren Vater miteinander verband. Es gehört viel Mut dazu, einen Symbionten zu lieben, wenn man weiß, dass er einen mit in den Tod reißen wird. Es gehört unendlich viel Egoismus dazu, die Liebe zuzulassen, wenn man ein Symbiont ist. Adam suchte nach Wegen und er suchte, um die Eine zu finden. Unsere Hoffnung ist das Ende. Ist der Friede. Die Bestien sind was sie sind, aber die Gesandten sind schlimmer. Mein Bruder kennt nicht die ganze Wahrheit. Weiß nicht, wo die Bestien herkommen. Weiß nicht, was mit den Sehenden geschieht, die nicht zu Vollstreckern werden oder in die Sektionen zurückkehren. Er hat die Wahrheit nicht gesehen.“ Ich sehe Tränen in Hopes Augen aufsteigen.
    Es ist das erste Mal, dass ich sie weinen sehe. Adam greift nach ihrer Hand, zieht sie zu sich. Hope klettert auf seinen Schoß und Adam schlingt seine Arme um ihren zarten, jetzt so zerbrechlich aussehenden Körper. Um den Körper seiner Schwester. Eines Symbionten, der so viel weicher ist, als ich immer gedacht habe. Ich schaue die beiden an und ich kann nicht, will nicht die Kontrolle über meine Augen erzwingen. Die Trauer steigt in mir hoch. Meine Augen brennen.
     

Kapitel 6
     
    Liebes Tagebuch,
    seit meinem letzten Eintrag ist so viel passiert. Ich bin jetzt ein Alphawolf. So nennt man einen Symbionten, der den Bestien in sich befehlen kann. Ich sollte gewaltige Kräfte in mir haben. Die Energie, die durch meinen Körper pulst, sollte mich fast von den Füßen reißen. Aber so ist es nicht. Tatsächlich fühle ich mich schwach. Tatsache ist, dass ich die Bestien in mir nur ein einziges Mal im Griff hatte. Und das war, als ich sie davon abhielt, Hope zu töten.
    Adam und Hope haben so viel erzählt.
    Die Liebesgefährten der Symbionten müssen sterben, wenn der Symbiont stirbt. Es gibt ein Band zwischen den Liebenden, das unzertrennbar ist. Das den Partner mit in den Tod reißt. Diese Gewissheit ist so unbeschreiblich, unaussprechlich schrecklich. Ich fühle mich schwach und so

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