Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
fliegen über die Tatstatur. Hope kramt Sachen zusammen. Ich bin mir sicher, sie gehören ihr. Das ist ihr Schlupfloch.
Aber etwas scheint sie zu irritieren.
„Was hast du da?“, fragt Hope. Es fällt mir schwer das Flex-Screen, Jesses Worte zu ignorieren aber seit wir in dem Gebäude sind, habe ich nicht mehr viel mit Hope oder Adam gesprochen.
„Das ist ein Flex-Screen. Ein kleiner Computer, faltbar wie ein Stück Papier. Es gehört Jesse.“
Adam schaut von seinem Computer auf.
„Der Jesse aus Sektion 13? Dein Partner?“, fragt Hope. Ich nicke.
„Findest du mit dem Ding, mit dem Flex-Screen heraus wie er herkommen ist?“
„Er hat Nachrichten an das Team geschickt. Also. Ja, vielleicht.“
„Okay. Dann versuche das. Ich muss mich in der Nähe umsehen, bin gleich wieder zurück. Wir können hier nicht lange bleiben“, meint Hope und verschwindet durch das Rohr, durch das wir hereingeschlüpft sind.
„Adam wo sind wir hier?“, frage ich ihn.
„Der Komplex nennt sich FE Sektion 0. FE steht für Forschung und Entwicklung“, liest er von dem Monitor des Laptops ab. „Ich habe Zugriff auf die Datenbanken. Gib mir Zeit und ich kann dir mehr sagen.“
Ich widme mich wieder dem Flex-Screen. Widme mich Jesse und Asha.
Gesendet: 170975 22:07
An: FGS, Sek 13
Wir sind nur knapp den Vollstreckern entkommen. Sie wissen jetzt dass wir da sind. Ich wollte mit Asha und der Handvoll Kinder, die wir mittlerweile befreit haben, fliehen. Irgendeinen Weg finden, um zu euch zurückzukommen. Aber Asha will bleiben und zurück in die Schächte kriechen. Sie meint es wäre wichtiger zu bleiben, um mehr herauszufinden, als sich aus dem Staub zu machen. Sie will, dass diese Ungerechtigkeit aufhört und alle die Wahrheit erfahren.
Sie wirkt müde. Kraftlos.
Gesendet: 180975 21:06
An: FGS, Sek 13
Heute waren wir so tief in dem Komplex wie nie zuvor. Wir haben die Kinder bei Neo zurückgelassen. Es wäre zu gefährlich gewesen, sie mitzunehmen. Die verrückten Wissenschaftler versuchen Klone herzustellen. Sie versuchen die Experimente, die sie an den Kindern durchführen, künstlich zu reproduzieren. Ich werde den Verdacht nicht los, dass sie so etwas wie Supersoldaten erschaffen wollen. Wir konnten auf Daten zugreifen, die diesen Verdacht bestätigen. Die Daten belegen, dass die Wissenschaftler bislang mit ihren Klon-Versuchen scheiterten. Asha meint, dass sie etwas übersehen.
Alle Experimente basieren auf bislang einem gelungenen Versuch. Asha hat herausgefunden, dass der erste Klon eines solchen Supermenschen hier erschaffen wurde. Sie hat mir ein Bild eines Mannes gezeigt. Der Typ hat faszinierende Augen. Irgend so ein Wissenschaftler glaube ich, aber ich spüre, dass Asha mir etwas verheimlicht. Sie sagt, sie weiß warum die Versuche scheitern. Die Wissenschaftler übersehen eine Kleinigkeit, die beim ersten gelungenen Experiment, zufällig geglückt ist. Aber sie sagt auch ständig, dass es keine Zufälle gibt. Ich mache mir sorgen um sie. Sie hat fürchterlich viel abgenommen, und egal was ich für sie zum Essen auftreibe, scheint ihr Körper abzustoßen.
Gesendet: 0701075 04:45
An: FGS, Sek 13
Ich sende euch im Anhang zwei verschlüsselte Nachrichten. Ich habe sie verschlüsselt, für den Fall, dass wir abgehört werden, was sehr wahrscheinlich ist. Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Jetzt ist es egal. Die Nachrichten sind für Freija. Sie wird das geflügelte Passwort kennen. Flavius, ich bin mir sicher, du könntest es entschlüsseln, aber ich bitte dich, es nicht zu tun, sie nur zu überreichen, für den Fall dass du sie findest. Danke und lebt wohl Jesse.
Ich atme durch, blicke zu Adam der mit dem Computer beschäftigt ist. Er bemerkt, dass ich ihn ansehe und lächelt. Es schenkt mir genügend Wärme, damit ich allen Mut zusammen nehmen kann. Ich streiche über das Flex-Screen, öffne Jesses Nachricht, die nur für mich bestimmt ist.
Codewort:
Ich tippe das Wort Engel ein und aus den Hieroglyphen werden Verben, Subjekte, Substantive. Ich betrachte einen lesbaren Text.
Freija, hier passieren unglaubliche Dinge, aber davon wird dir Asha berichten. Himmel, es ist so verflucht schwer, diese Worte zu schreiben und nicht einmal zu wissen wo du bist, wie es dir geht, ob dich diese Nachricht jemals erreichen wird, oder ob sie dem Feind in die Hände fällt. Eines ist sicher. Es wir die letzte Nachricht sein, die ich auf diesem Weg versende, denn wir
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