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Violett ist nicht das Ende

Violett ist nicht das Ende

Titel: Violett ist nicht das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Hueller
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Jule soft an Ewas Ohr. Huch, schon wieder ein Geistesblitz. Gepaart mit Skrupel. Doch dann grinste Jule breit und küsste ihre Süße treffsicher, knapp unterhalb des Ohrläppchens, spürte das Zucken und … Woooaaasch!
    Tja. Der Bogacz-Button. Reif für ein Patent.
    Der Tisch hielt. Zweifellos ein Wunder angesichts des wilden Intermezzos, das sie auf der Platte veranstalteten. Ein erotischer Selbstläufer. Kurz und heftig. Keuchend klebten sie aneinander und zitterten um die Wette, rettungslos mitgenommen vom lüsternen Overkill.
    Ewa rang nach Atem. »Das … das war …«
    »Ich weiß, Süße. Fies von mir. Aber wir sind …«
    »Gekommen. Gleichzeitig. Fuck. Wie haben wir das hingekriegt?«
    »Du, keinen blassen Schimmer. Ich war richtig weg, im Flow.«
    »Boah, geil.« Ewa strahlte sie an. »Wir … oh. Du hast da …«
    »Was? Kratzspuren?«
    »Eine Scheibe Käse kleben.«
    »Wo?«
    »Schulter.«
    »Oh.«
    »Sekunde, ich puhl sie weg.«
    »Danke, Süße.«
    Ewa ließ den Blick schweifen. »Scheiße. Ey, wir haben voll die Sauerei gemacht. Guck mal, die Ananas da an der Tür und …«
    »Ging nicht anders. Das Zeug war im Weg. Jakubs Putzfrau-Perle schrubbt das wieder hübsch.«
    »Aber wir sollten ihm wenigstens ein Nachricht dazulegen.«
    »Gut. Gib mir Zettel und Stift.«
    Ewa krabbelte vom Tisch, stieg auf Zehenspitzen über das verstreute Geschirr am Boden, alles glücklicherweise heil, und kruschtelte im Fach unter der Sitzgruppe. »Hier.«
    »Danke.« Jule putzte sich Baguettekrümel vom Po, lutschte eine zermatschte Erdbeere vom Ellbogen und richtete notdürftig ihre Frisur, ehe sie sich hinsetzte und lostextete. »Ui, guter Stift.«
    »Gefällt er dir?«
    »Und wie. Ideal für Autogramme auf Postern. Der ist dick und trocknet ratzfatz. Krass, guck mal.«
    »Verstehe.« Ewa nickte leicht. »Was hast du denn geschrieben?«
    Jule räusperte sich. »›Lieber Jakub, danke für alles. Du bist der Beste. Und wenn du petzt, erwähnen wir deine Pornos. Luftiküsse, Ewa & Jule.‹ Meinst du, das geht so?«
    »Perfekt.« Ewa belohnte sie mit einem Kuss. »Ach so, das Duschgel.«
    »›P.S. AXE ist alle.‹«
    »Super. Ich mal noch einen Smiley dahinter und los, wir müssen langsam«, sagte Ewa mit Blick auf ihr Handy.
    In der lauschigen Kabine klaubten sie ihre Klamotten zusammen. »Meine Güte, trieft der.« Jule zuppelte an ihrem Slip. »Für ein trockenes Höschen würde ich töten, kein Witz.«
    »Musst du nicht.« Schon öffnete Ewa den Schrank, und wusch! Eine Kleiderlawine kam auf sie nieder. »Hier. Oder zu groß?«
    »Schnurz.« Eine Boxershort von Armani schlägt definitiv den Snoopy-String von Freitag.
    Bye-Bye, Loveboat. Ewa hüpfte zuerst von Bord, nahm den Kleinen in Empfang, dann den Obstkorb mit all ihren Fischmarkt-Restbeständen und breitete geradezu ritterlich die Arme aus für Jule. Welch süßes Motiv. Sogar ohne Kevins weiße Uniformjacke im Bild, dafür mit Alicjas Anorak samt Herzchenmuster. So oder so, war Ewa die Traumschiffkapitänin ihres Herzen. Schweitzer, du wirst kitschig. – Schnauze. Seufz. Ausgelassen schmiss sich Jule ihr entgegen, und Ewa hob sie weich hinab zu sich auf den Steg. So verweilten sie einen Moment in inniger Umarmung und grinsten sich schweigend an, rettungslos stoned von Glückshormonen. Hach. Schön. Abgesehen vom Wetter, das war Mist, es nieselte. Ewa stülpte ihr die Kappe des Tarnfleckenparkas über, Jule ihrer Süßen die fliederfarbene Fellkapuze. Auch bezaubernd, irgendwie. Ewa näherte sich zum Kuss.
    »Ist das dort draußen eine Boje?«
    »Jule, was geht uns die Boje an?!« Knutsch, Frau B. setzte Prioritäten.
    »Sorry, Süße. Wollte nur gucken, was ich noch alles erkennen kann. Es dämmert ja schon und meine Kontaktlinsen reiben. Wenn ich gleich fahre, dann …«
    »Trag deine Brille.«
    Jule lachte auf. »Sicher, Fräulein. Damit du wieder fiese Sprüche klopfen kannst.«
    »Ich finde dich verdammt süß mit Brille.«
    »Seit wann?«
    Ewa zuckte die Schultern. »Hab mich eben dran gewöhnt.«
    Na, diese Sensationsmeldung musste mit Kuss belohnt werden. Verrückt. Was so ein einzelnes Wochenende in Hamburg nicht alles bewirken konnte. Und wer hätte je geahnt, dass sie beide auf einer schneeweißen Segelyacht … Jule stutzte. »Okay, Süße. Halt mich für blind, aber … Wo steht auf diesem Boot denn der Name?«
    Nun sah auch Ewa genauer hin und ihre Miene hellte sich auf. »Geil! Dann hat Jakub endlich Ramona

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