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Violett ist nicht das Ende

Violett ist nicht das Ende

Titel: Violett ist nicht das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Hueller
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quasi.«
    »Verflucht!« Ewas Blick ging ausweichend zur Kabinendecke. »Wie dusselig kann man sein, um …«
    »Hey …« Liebevoll küsste Jule ihre Nasenspitze. »Alles gut. Wir haben doch alle Zeit der Welt.«
    Wie wahr. Kein Publikum, keine Uhren, Stress gleich null. Jule zog ihre Süße mit sich ins Laken und rollte sich auf sie. So verweilten sie einen Moment und fanden Ruhe in ihren Blicken. Allmählich schlugen ihre pochenden Herzen wieder im geordneten Rhythmus. Friedlicher, entspannter … Ewa schloss die Augen, als Jule ihr Gesicht mit Küssen bedeckte. Sanfte Küsse über Stirn und Wangen, über die kleinen Muttermale, weiter die Kehle hinab über das Schlüsselbein zum einladenden Dekolleté. Wie zart sich Ewas Haut doch anfühlte. Wie wundervoll sie duftete. Ewa-Meer. Wie verführerisch sie schmeckte … Sinnlich schlängelte Jules Zungenspitze über den weichen Bauch, zog kleine Kreise zur Taille, langsam wieder hinauf, während ihre Liebste ihr übers Haar strich. Jule schälte sich aus ihrem Shirt, warf es achtlos hinter sich und fand zurück in die Umarmung. Warme Haut ruhte auf warmer Haut. Geschickte Finger zeichneten Linien über ihren Rücken. Jule erschauderte. Berührungen, so vorsichtig, fast unschuldig und doch traten sie prickelnde Wellen los. Berauscht schloss Jule die Augen. Spüren, einfach nur spüren. Die Nähe, die streichelnden Hände, die Wärme von Ewas Körper. Die nestelte mit zittrigen Finger an Jules BH-Verschluss. Der nächste Stolperstein.
    »Warte, Süße«, griff Jule ein. »Ich mach.«
    Langsam glitten die Träger über ihre Schultern. Ewas Augen funkelten. Kaum thronte Jule entblättert über ihr, richtete sich Ewa auf und verwöhnte ihre Brüste mit hungrigem Mund. Ein heißer Schauer jagte über Jules Rücken. Wahnsinn, mehr davon.
    Unruhiger Atem kitzelte ihre Haut. Saugende Lippen nagten lüstern an ihrem Verstand. Das Pochen zwischen ihren Beinen wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Ein unbeherrschter Biss, so heftig wie ein Stromstoß und Jule stöhnte auf, krallte sich in Ewas Nacken. Mehr, bitte mehr …
    Jule hörte ihr eigenes Keuchen, das immer lauter wurde, während ihre Sinne abdrifteten, immer weiter. Mit jeder Berührung wuchs das Flirren vor ihren Augen und das feine Zittern in ihr. Ohne die Umarmung zu lösen, drehte Ewa sie auf den Rücken und schob sich auf sie, über sie. Aufgewühlt nahm Jule ihr Gesicht zwischen beide Hände und küsste sie mit überschäumendem Verlangen. Leidenschaftlich neckten sich ihre Zungen. Jules Finger wanderten tiefer, knackten den BH-Verschluss mit geübter Leichtigkeit und streichelten den Stoff beiseite. Haut auf Haut, bebende Brust auf bebender Brust. Ihr Kuss gewann an Tiefe und raubte ihnen immer mehr den Atem. Ganz langsam bewegte sich Ewa auf ihr. Ihre Finger strichen begehrlich Jules Seite hinab, über die Hüfte weiter zum Po, den sie umschlossen und sanft massierten. Die Hitze in Jule stieg. Wie im Rausch verwöhnte sie jeden Millimeter der samtig-weichen Haut. Ewas leises Aufstöhnen vernebelte Jule endgültig die Sinne. Sie wollte mehr, sich noch mehr verlieren im aufgeheizten Treiben. Flehend sah sie ihre Liebste an, und auch in Ewas Augen las sie den brennenden Wunsch, ihr lüsternes Spiel hemmungslos auszukosten. Doch auch Unsicherheit schimmerte in Ewas Blick.
    Jule schluckte. Fürchtete Ewa weitere Pannen? Unbeholfene Aktionen, eher falsch denn richtig? Ging das überhaupt? In diesem Augenblick betraten sie beide Neuland. Frau mit Frau. Sofort wischte Jule diesen Gedanken beiseite. Das spielte keine Rolle. Es ging um ihre gemeinsame Premiere. Ewa berühren, sie spüren, zum allerersten Mal. Sie sehen, wie sie war, mit neuen Facetten und Stärken, auch mit kleinen Schwächen, die sie erst recht liebenswert machten. So einmalig und so besonders. In diesem Moment war alles neu. Jule hatte keine To-do-Liste. Nicht den Anspruch oder Wunsch, dass Ewa Kunststücke vollbrachte. Oder dass Ewa genauso gut war oder besser wie … Nein. Es existierte kein Vergleich, keine Konkurrenz. Alles, was Jule wollte, war Ewa. Ohne Druck, ohne Erwartungen …
    Unvermittelt schossen Jule Tränen in die Augen. Und Ewa wollte sie. Sie lieben ohne Hintergedanken. Einfach nur Jule. Keinen gefeierten Star für eine Nacht, keine Bettgeschichte zum Angeben. Auch keine Nummer zum Zweck, mit Schwangerschaftstest als Nachspiel. Wie früher …
    »Hey, bist du … okay?«
    Ewas besorgte Stimme holte Jule zurück ins Hier und Jetzt. Sie

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