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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Sand.
    » Ey, was soll der Scheiß?« Er rappelte sich auf und ging mit geballten Fäusten auf Hi los. Ein gelbes Feuer loderte in seinen Augen.
    » Ganz ruhig, Kumpel!« Mit erhobenen Händen wich Hi zurück. » Ich wollte dich nur ein bisschen provozieren. Ging nicht anders.«
    Bis jetzt hatte Ben seine Kräfte immer nur dann entfalten können, wenn er wütend geworden war. So wie jetzt. Er hätte Hi am liebsten den Kopf abgerissen.
    » Stopp!«, schrie ich verzweifelt, um im letzten Moment einen Mord zu verhindern. » Ben, du hast einen Schub! Es funktioniert!«
    Ben hielt inne und bewegte die Hände. Bemerkte die Verwandlung. Er nickte Hi mit finsterer Miene zu. Hi streckte ihm seinen gehobenen Daumen entgegen und grinste von einem Ohr zum anderen.
    » Wir sollten uns was Besseres überlegen, sonst bezieht noch mal jemand von euch Prügel. Ich glaube, Big Mac kann sowieso mal wieder eine Abreibung gebrauchen.« Er trat auf Hi zu.
    Hi fasste ihn an den Schultern. » Jederzeit, Kumpel, tu dir keinen Zwang an.«
    Im nächsten Moment drückte Ben ihn so fest an sich, dass Hi die Luft wegblieb. » Klugscheißer!«
    Hi keuchte. » Sag mal, hast du sie noch alle?«
    Ben lachte. Dann hob er Hi in die Höhe und stemmte ihn mühelos über seinen Kopf.
    Mir fiel die Kinnlade herunter.
    Hi kreiste über Bens Kopf wie die Rotorblätter eines Hubschraubers. Ein Mal. Zwei Mal. Sein Gesicht nahm eine blassgrüne Farbe an. Wie eine Limone? Wasabi? Ein irisches Kleeblatt?
    » Ich kotze gleich!«, warnte ihn Hi. » Alarmstufe rot.«
    Ben eilte mit ihm bis zum Wasser.
    Hi flog wie eine Stoffpuppe durch die Luft und landete mit dem Gesicht zuerst in der knietiefen Brandung. Tauchte prustend und fluchend wieder auf.
    Ben grinste zufrieden. » Danke, das war’s.«
    » So was von undankbar.« Hi schnäuzte sich das Wasser aus der Nase und begutachtete seine triefenden Kleider. » Allerdings ziemlich beeindruckend, das muss ich zugeben. Mister Universum ist nichts dagegen.«
    Hi versuchte, seinen Kontrahenten nass zu spritzen, doch Ben tänzelte johlend davon. Dann sprintete er den Turtle Beach hinunter, sprang über die Dünen und war verschwunden.
    » Wow!«, stieß ich aus. » Und wie schnell er ist, viel schneller als ich, selbst mit Schub.«
    Hi schlurfte an den Strand zurück. » Ich hab ihn mit Absicht gewinnen lassen. Ist gut für sein Selbstbewusstsein.«
    » Stimmt.«
    » So bin ich eben.«
    » Ein Heiliger!«
    Es tat gut, Ben wieder lachen zu sehen. Seit dem Heaton-Fall hatten wir alle nicht viel zu lachen gehabt. Der mediale Wirbelsturm war rasch abgeflaut, doch unsere Eltern gaben nicht so schnell Ruhe. Was bedeutete, dass jeder von uns Hausarrest bekam. Für den Großteil des Sommers.
    Und wenn ich Hausarrest sage, meine ich Hausarrest. Die Erwachsenen wussten genau, wie sie uns am härtesten treffen konnten. Keine Besuche. Weder Fernsehen noch Telefon. Nicht mal Internet. Es war brutal. Wie das Leben in einer Höhle.
    Ohne jeden Kontakt zu meinen Freunden war ich allmählich durchgedreht.
    Das Virus war ein Joker, der in unseren Körpern Amok lief. Alles war möglich.
    War die Krankheit ein für alle Mal verschwunden? Hatten sich unsere Kräfte stabilisiert? Wusste noch jemand von Dr. Karstens geheimen Experimenten? Von Coop? Von uns?
    Mit diesen Fragen war ich wochenlang allein gewesen.
    Die Isolation hatte meinen Nerven nicht gutgetan.
    Ben nahm als Erster Reißaus. Den Eltern Blue lag ohnehin nicht viel an Disziplin. Meine Entlassung folgte am ersten August, nach fast zwei Monaten der Gefangenschaft.
    Gute Führung? Eher konstante Niedergeschlagenheit. Ich hatte Kit mürbe gemacht.
    Schließlich hat Hi letzte Woche seine Freilassung erwirkt. Was mich überraschte. Soweit ich seine Mutter, Ruth Stolowitski, kenne, war ich sicher, er würde der Letzte sein. Doch offenbar ist dies Sheltons Los, der wohl immer noch eingesperrt ist. Anscheinend vertreten die Devers gegenüber Verbrechen eine Null-Toleranz-Politik, unabhängig von den näheren Umständen.
    Doch ich durfte mir keinen Fehler erlauben. Ich war frei auf Bewährung. Kit wachte mit Argusaugen über mich. Dachte er zumindest.
    Nachdem Hi auf freiem Fuß war, sind wir drei jede Woche nach Loggerhead gefahren. Wir brauchten ein bisschen Praxis, ohne neugierige Blicke auf uns zu ziehen. Die Einsamkeit war ideal. Und direkt vor der Nase meines Vaters konnte ich die Insel besuchen, ohne Verdacht zu erregen.
    Loggerhead wird von der Charleston University verwaltet. Nur

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